Twitter – alles neu macht der Juni

Wer in den letzten Wochen ein wenig in die Medien gelauscht hat, der hat sicher auch mitbekommen, dass der Twitter Chef Dick Costolo sich zum 1. Juli aus dem Verantwortungsbereich zurückzieht. Wegen der andauernden Kritik von Anlegern für ein zu langsames Wachstum und dem Aktienabsturz zieht er die Konsequenzen. Bis ein neuer Chef gefunden ist übernimmt Mitgründer Jack Dorsey die Führung des Unternehmens.

Twitter hat Probleme in einigen Bereichen und ein neuer Chef würde gleich mehrere große Baustellen übernehmen.

Nun macht Twitter alles neu:

  1. Twitter schreibt rote Zahlen –zwar erhöht das Unternehmen seinen Umsatz, aber es schreibt parallel auch sehr hohe Verluste. Das wäre für ein aufstrebendes Unternehmen wohl zu verkraften wenn wenigstens die Reichweite steigen würde.
  2. Twitter wächst zu langsam –die Nutzerzahlen bei Twitter sind seit 2012 rückläufig. Die Wahrscheinlichkeit dass die Plattform jemals einen Riesen wie Facebook einholen könnte ist ziemlich gering. 2014 wurde Twitter selbst von den Nutzerzahlen der Fotoplattform Instagram überholt. Während andere Angebote sich beständig weiter entwickeln und neue Funktionen einführen, ist Twitter quasi auf der Stelle getreten. Im Ergebnis folgte das viel zu langsame Nutzerwachstum.
  3. Twitter ist unpraktisch für die gelegentliche Nutzung –
    Wenn ein User bloß einmal am Tag in seine Timeline schaut, dann sieht er die Tweets in chronologischer Reihenfolge. Ein wichtiger Tweet vom Freund oder Bekannten , den dieser bereits vor Stunden getwittert hat, ist nicht mehr in der Timeline sichtbar! Facebook dagegen arbeitet zum Beispiel mit einem speziellen Algorithmus, der Nutzern die für sie wichtigen Posts anzeigen und herausfiltern soll.

An der Börse ist Twitter zur Zeit zwar 23 Milliarden US-Dollar wert, doch diese Zahl ist vor allem von der Hoffnung getrieben, dass das Unternehmen ein Geschäftsmodell entwickelt, das endlich Gewinne abwirft.

Doch unabhängig von diesen allgemeinen Problemen und Veränderungen gibt es auch weitere interessante Bewegungen beim Kurznachrichtendienst zu beobachten:

  1. Twitter hat die Übernahme von Whetlab in einem Tweet bestätigt. Dabei handelt es sich um ein Startup, das Lösungen für präzise Vorhersagen auf Basis künstlicher Intelligenz entwickelt. TechCrunch spekuliert, dass Twitter mit Hilfe von Whetlab seine gezielte Werbung oder die Empfehlungen interessanter Inhalte verbessern könnte.
  2. Projekt Lightning –hier will Twitter in Zukunft aktuelle Ereignisse live begleiten. Lightning soll auf Twitter.com ebenso zu sehen sein wie auf Webseiten mit eingebundenen Tweets.
  3. Abschied von der 140 Zeichen Regel bei Direktnachrichten –diese dürfen in Zukunft bis zu 1.000 Zeichen umfassen. Twitter könnte damit in diesem Bereich zu einer Alternative zu anderen Messaging-Diensten wie z. B. WhatsApp oder dem Facebook Messenger werden. Hier ist bloß zu fragen, ob es nicht dafür schon ein wenig spät ist!??
  4. Autoplay für Videos und GIFs –ab sofort spielt Twitter Videos und animierte Bilddateien automatisch ab.

Zum Schluss möchte ich noch auf einen neuen Twitter Trend aufmerksam machen: Was sagt das Internet zu deinem Vornamen?

Hier geben Nutzer ihren Vornamen zusammen mit dem Stichwort „Meme“ in die Google Bildersuche ein und posten das erste Bild, das dort angezeigt wird auf ihrem Twitter Account. Memes sind Kombinationen aus Fotos und Text, die im Zusammenhang einen witzigen Kontext ergeben und die sich in der Regel schnell über soziale Netzwerke verbreiten. Unter dem Hashtag #vornamememe kann man zahlreiche solcher Bilder anschauen.

Ich habe das einfach mal ausprobiert und folgendes Ergebnis dazu erhalten:

Twitter

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Bildquelle(n): © Twitter.com /memegen / kati_husemann

Kati Husemann

designer, networker, online- und social media enthusiast

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