Am Essenstisch gilt bei mir Handyverbot

Der MuK-Blog hat schon darüber berichtet, dass wir heutzutage „always on“ sind. In dem Artikel vom 17.01.2016 berichteten wir von einer Studie, die den Zeitraum der ersten Benutzung des Smartphones nach dem Aufwachen bzw. vor dem Zubettgehen erfasst hat. Dieser Fakt, dass das Smartphone bei allen (fast) immer im Blick ist, ändert sich jedoch auch im Laufe des Tages nicht. Es wird vielleicht noch viel schlimmer.

Ich habe nun entschieden, dass wenigstens bei mir am Essenstisch Handyverbot gilt!

Meine Entscheidung habe ich erst letztens getroffen. Auslöser war, dass mir mein Smartphone zu Ende des Jahres heruntergefallen ist und dieses sofort kaputt war. Ich hatte fast anderthalb Wochen kein Smartphone. Ein einschneidendes Erlebnis heutzutage! Ich wusste nicht, was meine Freunde so treiben, konnte mit keinem schreiben, konnte auf dem Weg zur Arbeit keine Nachrichten über meine N24-App lesen. Klar, erst einmal war es echt komisch. Es fehlte was und ich fühlte mich irgendwie „außen vor“. Ich bin mit vielen Freunden in einigen Gruppen bei WhatsApp, welche täglich beschrieben werden. Nun wusste ich gar nichts mehr, wurde aber durch persönliche Gespräche zum Glück schnell aufgegleist.
Aber nach einigen Tagen „Abstinenz“ begann ich es regelrecht zu genießen. Es war auch mal wieder schön, den Personen in der U-Bahn zuzugucken, wie sie noch fast verschlafen den Weg zur Arbeit antreten, oder Zeitung zu lesen – so richtig „Oldschool“.

Schnell wurde mir hier persönlich vor Augen geführt, dass uns die technische Innovation sehr im Griff hat. Wir sind regelrecht abhängig von der gegenwärtigen Technik und bei einem Ausfall scheinen wir im ersten Moment aufgeschmissen zu sein.

Seit meinem Erlebnis bin ich sensibilisiert worden und achte seitdem sehr auf so manche Situationen, welche ich dann belächle – kombiniert mit einem Kopfschütteln.
Ich finde es schrecklich, wenn bei unserer Mädelsrunde oder dem kleinen harmonischen Familienessen plötzlich Totenstille herrscht, weil alle in ihre Smartphones vertieft sind, um die neuesten Posts bei Facebook zu checken oder mit anderen Freunden über WhatsApp in Kontakt sind. Dabei sind wir doch alle zusammen und sollten dies auch genießen!

Nun: Bei mir Zuhause am Essenstisch gilt Handyverbot! Es wird sich „normal“, also vis à vis, so richtig mit Mimik und Gestik und ganz ohne Smileys, unterhalten und somit das Hier und Jetzt genossen.
Denn so eine kleine Auszeit vom ständigen online sein, tut auch mal ganz gut ;-).

Bildquelle: © MuK-Blog.de / Palme, N./ eigene Darstellung

Norine Palme

"Wenn der Plan nicht funktioniert, dann ändere den Plan - aber niemals das Ziel!" Norine schloss das Studium an der SRH im Jahr 2018 ab. Beruflich ist sie in einem Verlagshaus tätig und widmet sich dort dem Management von verschiedenen Content-Marketing-Kampagnen. Im MuK-Blog schreibt Norine vornehmlich über Themen wie (digitales) Marketing, PR und Digitalisierung.