Die neue Art der Kriegsführung – Plan X der USA

Jeder weiß, dass die USA militärisch den meisten Ländern haushoch überlegen ist. Heut zu Tage ist es jedoch auch wichtig, nicht nur auf klassischem Schlachtfeld die Oberhand zu haben. Dazu rüsten die USA nun mächtig auf und bilden eine neue Armee aus. Die Soldaten der neuen Armee kämpfen nicht in Hubschraubern und fahrenden Kampfmaschinen. Sie schwimmen nicht auf Flugzeugträgern oder liegen als Scharfschützen auf der Lauer. Dennoch sollen sie dafür sorgen, dass die USA auch weithin eine Weltmacht bleibt. Ein in den letzten Jahren immer wichtigerer Kriegsschauplatz ist der Cyberspace. Nachdem die Regierung der USA in jüngster Vergangenheit vermehrt Opfer von groß angelegten Hackerangriffen geworden war, holt diese nun mit Plan X zum Gegenschlag aus.

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Der Gedanke für Plan X existiert schon lange

Unter dem geheimnisvollen Namen Plan X wollen die USA künftig Cyberangriffe sofort erkennen, so das Ziel des 125 Millionen Dollar teuren und über vier Jahre andauernden Projekts, wie Ex-Verteidigungsminister Chuck Hagel bereits 2014 ankündigte.

Der Bereich „Cyber“ wie er im Frühjahr von der Militärzeitung „Army Times“ bezeichnet wurde, ist seit 30 Jahren der erste neu geschaffene Militär-Karrierezweig seit Gründung der Special Forces. In der ersten Ausbildungsrunde begannen rund 30 Militärs ihre Ausbildung im neu geschaffenen Karrierezweig.

Da es kein Alarmsystem gibt wie etwa einen virtuellen Stolperdraht, der Alarm schlägt sobald ein Eindringling die Netzwerksicherheit verletzt, müssen Experten aufwendig die einzelnen Codezeilen scannen um Eindringlinge möglichst sofort zu erkennen.

„Plan X“ soll nun dabei helfen, den Cyberspace in Echtzeit zu visualisieren. Angriffe oder Sicherheitslücken durch Hacker sind dann durch 3D Grafiken und animierten Elementen schnell erfassbar und eindeutiger identifizierbar. Um die Vorgänge in den Codezeilen sichtbar zu machen, wurden zudem auch schon Oculus-Rift-Brillen getestet, wie „Plan X“-Koordinator Frank Pound im Interview mit dem Magazin „Wired“ mitteilte: „Es ist, als schwimme man im Internet“.

Die USA ist nicht alleine

Nicht nur die USA sondern auch andere Länder, darunter Deutschland, rüsten im Kampf gegen Cyberkriminalität auf. Nach Ursula von der Leyens (CDU) Wunsch soll sich zukünftig nicht mehr das Innenministerium um die Abwehr von Hackerangriffen kümmern, sondern ein Kommando aus Soldaten und zivilen Mitarbeitern das rund 15.000 Personen umfasst und miteinander vernetzt.

Mit „Plan X“ könnte der US-Forschungsstelle „Defense Advanced Research Projects Agency“ (DARPA) der nächste große Clou gelingen. Die DARPA entwickelte in den 70er Jahren bereits das ARPANET, den Vorläufer des heutigen Internets sowie die Technologie auf denen heute moderne GPS-Geräte aufbauen.

Auch wenn die Cyberabteilung der USA noch in den Kinderschuhen steckt, können die Cybersoldaten schon bald einen entscheidenden Beitrag auf dem klassischen Schlachtfeld liefern. Denn Handys von Soldaten, Computer in Abwehreinrichtungen oder Kampfdrohnen sind bereits heute in Netzwerke integriert und stellen für Hacker lukrative Ziele dar, die unbedingt beschützt werden müssen – und da kommt Plan X ins Spiel.

Textquelle: welt.de, abgerufen am 27.01.2016
Videoquelle: Youtube.com, Al Jazeera English
Quelle Beitragsbild: freeimages.com/Oreoluwa Ladokun