Generation Beziehungsunfähig

Generation Beziehungsunfähig- was ist das?

„Wir modellieren unsere Leben, arbeiten an unserer Karriere, an unserer Figur und daran unseren Traumpartner zu finden als wäre unser Leben ein Katalogentwurf, dem wir irgendwie gerecht werden wollen“.

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Videoquelle(n): YouTube: Itsin Tv

Michael Nast, Autor, Single und Beziehungskolumnist aus Berlin ist dem Problem der Beziehungsunfähigkeit mit seinem Buch „Generation Beziehungsunfähig“ (Spiegel Bestseller Platz 1 Genre Sachbuch 2016) auf den Grund gegangen.

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Videoquelle(n): YouTube: Micheal Nast

Nast sieht das Problem der Generation Beziehungsunfähig unter anderem in der Einstellung der Menschen. Laut seiner These werden Beziehungen aus betriebswirtschaftlichen Perspektiven betrachtet, indem eine Kosten-Nutzen-Bilanz über den Partner erstellt wird. Bei Problemen innerhalb der Beziehung sei die Lösung oftmals nur die Trennung.
Single-Plattformen wie Tinder seien der offene Markt für potenzielle neue Partner, die es ganz simpel per Foto-Klick auszuwählen gilt.

Die Hauptursache für das Problem der Beziehungsunfähig sieht Nast jedoch bei der persönlichen Einstellung der meisten Frauen, da diese den Männern einfach nicht mehr vertrauen.

„Wir sind Produkte der Konsumgesellschaft!“, so Nast. Hierin sieht er ein Abfärben des gesellschaftlichen Konsumdrucks auf die Partnerwahl.

Kurz und knapp: Wir „konsumieren“ den Partner wie ein Produkt und sehen und nehmen ihn nicht mehr wie er ist, als eigenständiges Individuum mit Fehlern, Problemen und ohne Perfektion.

Mit seinem Buch geht Nast mit Alltagssituationen verschiedener Pärchen auf die Probleme ein, die in der Generation Beziehungsunfähig bestehen. So nennt er das Streitgespräch eines Liebespaares, in dem die Frau dem Mann vorwirft, seine Job sei ihm wichtiger als die Beziehung. Der Mann bejaht die Aussage der Frau in einem inneren Monolog. Ihm sei der Job natürlich wichtiger, da er sich nicht vorstellen konnte nur etwas Mittelmäßiges zu machen. Für ihn waren die Einbuße in der Beziehung eben der Preis der harten Arbeit.

„Die Generation unserer Eltern hatte einen Beruf UND ein Privatleben, es gab eine strikte Trennung. Nach der Arbeit wurde das Privatleben gepflegt. Heute ist das verschmolzen. Heute hat der Beruf den Anspruch einer Berufung. Das liegt auch daran, dass keine Generation wie die heutige so zwanghaft in dem Bewusstsein aufgezogen wurde, etwas Besonderes zu sein “.

Der Autor beschreibt uns als von der Gesellschaft dazu konditioniert zu sein ständig nach Perfektion zu streben, um immer unzufrieden zu sein. Als bräuchten wir immer etwas, dass unser Leben noch besser macht, eine Perfektion. Den Ursprung für diese innere Rastlosigkeit sieht der Autor definitiv in dem Transfer unserer wirtschaftlichen Attitüde auf das Zwischenmenschliche, nämlich das eigene Privatleben. Das Verbessern und Wachsen wird als Selbstzweck gesehen. Nach der Auffassung des Autors ticken wir eben genau wie unser Wirtschaftssystem und nun ist es an uns eben da heraus zu kommen.

Kurz: Wir rationalisieren unser Beziehungsleben. Wer rastet, der rostet- auch in Beziehungen! Wer nicht passt wird ausgetauscht. Das geht Dank Plattformen wie Tinder heute ganz einfach.

Doch nur weil wir zufällig in diese Generation hinein geboren sind müssen wir noch lange nicht nach ihren Werten leben. Wir können uns für das Single-Dasein entscheiden, um jederzeit das tun zu können was wir wollen. Doch wäre nicht die Kombination einer liebevollen Beziehung mit einem zufriedenstellenden Job die bessere Wahl? Wie sieht es mit Kindern aus? Wann ist der richtige Zeitpunkt hierzu und war dann nicht das Studium umsonst?

Viele Entscheidungen erfordern etwas Mut, denn wer will heutzutage noch seine Unabhängigkeit für die Kindererziehung aufgeben?

Das Buch ist unter diesem Link erhältlich.

 

Bildquelle(n): © MuK-Blog.de / Fink, J./ eigene Darstellung















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