Cloud Computing – Was heißt das eigentlich?

Jeder, der im Büro arbeitet kennt vermutlich das Problem. Man kommt morgens zur Arbeit, schaltet den Computer ein und bekommt beim Start der Software erst Mal eine Flut an Fehlermeldungen. Kommen keine Fehlermeldungen, sind es Updatehinweise oder Warnungen. Cloud Computing soll da Abhilfe schaffen.

Da die meisten von uns keine Computerexperten sind, wird wahrscheinlich entweder beim entsprechenden externen Service-Dienstleister oder beim technischen Betreuungsdienst der eigenen Firma angerufen um den Fehler zu beheben. Für diese Fehlerbehebung wird dann eine meist gefühlt überteuerte Rechnung gestellt. Jeder Arbeitsplatz hat unterschiedliche Anforderungen mit unterschiedlichen Programmen die installiert und gewartet werden müssen. Die Kosten für Programme sind je nach Anwendungsbereich oft sehr hoch und die Programme selber haben nicht selten unterschiedliche Anforderungen an die Hardware.

Was eine Cloud ist, kann vermutlich jeder der sich im digitalen Umfeld bewegt beantworten. Bei einer Cloud hat man Speicherplatz bei einem Onlineanbieter/ Netzanbieter und kann auf die Daten von jedem Internetzugang aus zugreifen. Man hat nur einen Datenbestand und muss nicht mühselig zwischen mehreren Speichermedien synchronisieren. Dies ist z.B. bei Musik sehr angenehm. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Daten beim Cloud-Provider in der Regel sicherer sind da sie unabhängig der eigenen Hardware von jedem Gerät aus abrufbar sind und beim Verlust des Computers z.B. durch Defekt nicht verloren gehen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Beim Cloud Computing hingegen kommen nicht nur die gespeicherten Daten von diesem Onlineanbieter/ Netzanbieter, sondern komplette Anwendungen und Programme. Durch definierte Schnittstellen und Protokolle werden die Programme in der Cloud ausgeführt und dargestellt, als ob sie direkt auf der eigenen Peripherie laufen. Der Hintergrund ist, dass man wirklich nur den Funktionsumfang und die Leistung bezahlt und bekommt, die auch benötigt wird. Zudem werden Ressourcen günstiger da sich mehrere Benutzer Rechenleistung, Speicher und Infrastruktur teilen.

Der Zugriff auf die Cloud erfolgt in der Regel über Monatsabonnements. Somit muss man z.B. für ein bestimmtes Projekt nicht mehr die teure komplette Software-Lizenz kaufen die anschließend auf dem Rechner vor sich hindümpelt, sondern kann nach Projektabschluss das Abo kündigen und sich neuen Aufgaben widmen. War es bis vor 10 Jahren für viele noch undenkbar, dass Anwendungen nicht auf dem eigenen Rechner sondern auf einem fremden Server laufen und man im Prinzip nur ein Abbild der Oberfläche sieht, ist die Akzeptanz und das Angebot von Cloud Computing inzwischen stark gestiegen.

Google zum Beispiel bietet nicht nur eine Cloud für Online Datenspeicherung sondern bietet kostenlos ein umfangreiches Office Paket an, mit dem sich die gängigsten Datenformate bearbeiten lassen.

Bei Adobe erhält man mit dem Erwerb der Adobe Creative Cloud „… weltweit führende Kreativapplikationen, die immer aktuell sind. So können Sie Ihre Ideen ohne Umwege verwirklichen – unterwegs auf Ihrem mobilen Endgerät oder zu Hause bzw. im Büro auf Ihrem Desktop.“

Vorteile von Cloud Computing

Hardware unabhängig

In gewisser Weise ist Cloud Computing schon von der entsprechenden Hardware abhängig um die Protokolle uns Schnittstellen verarbeiten zu können. Was hier gemeint ist, ist die Abhängigkeit von genau einem Gerät wie es bei einem Desktop PC oder Laptop mit internem Speicher der Fall ist. Geht beim Cloud Computing die Hardware kaputt, kann ohne Probleme auf anderer Hardware mit gleichen Leistungseckdaten weiter gearbeitet werden.

Die Dosierbarkeit

Man muss nicht das volle Software oder Lizenzpaket kaufen sondern kann nur die Teile abonnieren die wirklich benötigt werden. Der Umfang der Nutzung kann erweitert und reduziert werden. Zudem ist eine zeitliche Eingrenzung möglich.

Kostenteilung

Die gesamte Server Infrastruktur muss nur einmal zur Verfügung gestellt werden und kann von mehreren genutzt werden. Hoch spezialisierte Experten bereuen mehrere Klienten.

Aktualität

Die Software in der Cloud wird ständig aktualisiert und die Benutzer haben immer die neueste Programmversion.

Nachteile von Cloud Computing

Abhängigkeit

Man ist vom Provider abhängig. Geht dieser Insolvent oder verschwindet auf eine Art vom Markt, kommt man meist oft nur sehr schwer an die Daten. Zudem kann man nicht einfach den Provider wechseln sollte dies mal nötig werden da die Systeme der Provider untereinander oft nicht kompatibel sind.

Datensicherheit

Nicht immer ist zuverlässig geregelt was der Cloud-Provider mit den Daten machen darf oder in wie weit er diese zur Optimierung benutzt. In welchem Land befinden sich die Server und wer hat Zugriff auf die Daten. Wie werden diese verschlüsselt und wer hat Zugriffsrechte. Daher ist nicht immer sicher gestellt, dass die Daten beim Provider auch wirklich sicherer sind.

Internetzugang

Es ist immer ein Internetzugang notwendig. Ohne Internetzugang kein Cloud Computing.

Textquellen:

cloud-computing-blog, Tobias Scheible, abgerufen am 28.03.2016

Amazon webservices, abgerufen am 28.03.2016

BSI (Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik), abgerufen am 28.03.2016

Quelle Beitragsbild: Freeimages.com/Britni Fortin