Wie die Wissenschaft Brücken für die Praxis bauen kann

Die IHK Koblenz zeichnet seit sechs Jahren jährlich herausragende Abschlussarbeiten aus, die im Bezirk der IHK Koblenz an einer Hochschule in Kooperation mit einem Unternehmen aus der Region verfasst wurden. Ralf Lawaczeck, Geschäftsführer Innovation, Umwelt und Energie bei der IHK Koblenz sagt, dass sowohl Hochschulen als auch Unternehmen und nicht zuletzt die Studierenden von der Zusammenarbeit profitieren.

Zusammenarbeit fördern

Insgesamt wurden dieses Jahr Preisgelder in Höhe von 15.000 € ausgelobt. Bei dem Hochschulpreis der Wirtschaft geht es aber um mehr als nur monetäre Anreize. Laut Lawaczeck soll die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Universität und Forschungsinstituten in der Region gefördert werden, da der Wissensaustausch zur Entwicklung von neuen Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren beitragen kann.

Auf Karrieremöglichkeiten aufmerksam machen

Des Weiteren soll mit dem Preis auf zahlreiche und anspruchsvolle Karrieremöglichkeiten in der Region aufmerksam gemacht werden.

„Gute Entwicklungsmöglichkeiten und qualifizierte Positionen finden junge Akademiker vielfach auch in kleinen und mittleren Unternehmen mit hochspezialisierten Bereichen“, so Lawaczeck.

Alle profitieren vom Wissenschaft-Praxis-Transfer

Sebastian Stümper und das Unternehmen Motec beispielsweise sind ein guter Beweis dafür, wie alle von dem Wissenschaft-Praxis-Transfer profitieren können. Sebastian Stümpers Master-Arbeit ist dieses Jahr– wie auch zwei weitere Arbeiten – mit dem Hochschulpreis für Wirtschaft von der IHK Koblenz ausgezeichnet worden. Titel seiner Masterarbeit: „Kalibrierung eines Top-View-Systems unter Zuhilfenahme von Markern“. Diese Arbeit ist in Kooperation mit dem in Hadamar-Steinbach ansässigen Unternehmen Motec entstanden, dessen Steckenpferd die Herstellung von Kamera-Systemen an Nutzfahrzeugen ist. Durch die Zusammenarbeit von Universität und Unternehmen ist es nun gelungen aus vier an dem Nutzfahrzeug befestigten Kameras ein Bild zu erzeugen, das die nähere Umgebung des Fahrzeugs aus der Vogelperspektive darstellt, erklärt Stümper. Dadurch werden Gefahrenbereiche rund um das Fahrzeug besser sichtbar, die Fahrer müssen nun keine ungesunden Haltungen bei Fahrmanövern einnehmen, mit der besseren Übersicht können zudem Sachschäden vermieden werden und die Effizienz der Arbeitsabläufe kann erhöht werden.

Die Firma Motec hatte laut Sebastian Stümpers Betreuer Herrn Stefan Wirtz zwar schon vorher ein Kalibrierungssystem für die Kameras, jedoch mussten die Marker bis dato in einer bestimmten Reihenfolge liegen. Mit der überarbeiteten Kalibrierung von Sebastian Stümper können die Kameras nun viel schneller und einfacher ausgerichtet werden, weil die dafür nötigen QR-Codes nicht mehr in einer bestimmten Reihenfolge liegen müssen.

Weitere Preisträger des Hochschulpreises der Wirtschaft 2016

Christina Fischbach

Master-Thesis zum Thema: „Physikalische Analyse des Schneidprozesses am Beispiel einer industriellen Lebensmittelschneidemaschine“.

Erstellt in Kooperation mit TREIF Maschinenbau GmbH.

Leonie Neirich

Bachelor-Thesis zum Thema: „The Sub-Sahara – Neglected Market Potential on the African Continent?“

Erstellt in Kooperation mit Dr. Eckel GmbH.

Wie unternehmerisch ist Ihr Unternehmen?

Textausschnitt CHEManager 9/2016. S.9

 

Auch ich habe für meine im letzten Jahr abgeschlossene Bachelorarbeit mit einem Unternehmen zusammengearbeitet, da die Kombination aus Werkstudententätigkeit und Bachelorthesis aus meiner Sicht die meisten Vorteile geboten hat. Ich konnte sowohl in das Alltagsgeschäft einer Unternehmensberatung eintauchen, wertvolle theoretische als auch praktische Erkenntnisse –nicht nur für das Berufsleben – sammeln und natürlich meine Bachelorarbeit vollenden. Andererseits kann das Unternehmen nun durch die Zusammenarbeit mit der SRH Hochschule Hamm ihr Produktportfolio erweitern und die unternehmerische Fähigkeit einer Organisation wissenschaftlich messen. Somit können Ineffizienzen einer Organisation sichtbar gemacht und zugleich neue Impulse gegeben werden. Die Veröffentlichung der Studie in der aktuellen Ausgabe des CHEManager und die Auszeichnungen der Studenten mit dem Hochschulpreis der Wirtschaft zeigen also, dass Unternehmen, Hochschulen und speziell Studenten von einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit profitieren und tatsächlich die Brücke geschlagen werden kann, um gemeinschaftlich aus der Theorie etwas für den Markt greifbares zu erschaffen.

 

Näheres zu der Kooperation der Hochschule für Logistik und Wirtschaft Hamm und der Unternehmensberatung compreneur GmbH findet Ihr unter diesem Link.

Den Artikel zur Studie zur Messung der unternehmerischen Fähigkeit einer Organisation findet Ihr Hier.

 

Textquellen:

IHK Koblenz. NACHRICHTEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER KOBLENZ. Mai. 2016. S. 22 f.

Fröhling, B. CHEManager. 9/2016. S. 9

Beitragsbild

© pixabay.com. Fotograf:Peggy und Marco Lachmann-Anke a.k.a. Peggy_Marco

Bildquellen:

© MuK-Blog.de / Textauschnitt CHEManager 9/2016

 

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