ETER9 – Ein „Leben“ nach dem Tod?

Sterblichkeit. Irgendwann kommt für jeden von uns der Tag, an dem das Leben ein Ende hat. Stirbt ein Mensch verstummt auch sein Profil in den sozialen Netzwerken. Doch besteht die Möglichkeit zumindest virtuell erhalten zu bleiben? Die Entwickler des sozialen Netzwerks ETER9 wollen genau das umsetzen: die digitale Unsterblichkeit.

Der portugiesische Software-Entwickler Henrique Jorge entwickelte das auf Künstlicher Intelligenz basierende soziale Netzwerk. Bisher steht ETER9 lediglich auf englischer und portugiesischer Sprache zur Verfügung und befindet sich derzeit noch in der Betaphase, zählte aber bereits im Jahr 2015 circa 5.000 Mitglieder.

Die erste Verbindung steht: ELiZA NiNE

Startseite ETER9 Quelle: ETER9

Der Aufbau des Netzwerkes ähnelt dem von Facebook. Allerdings hat man bereits zu Beginn einen Kontakt: ELiZA NiNE. Sie ist eine völlig unabhängige virtuelle Person, die den Nutzer in die Tiefen von ETER9 begleitet. Sie lernt von der virtuellen Welt immer mehr dazu und entwickelt sich weiter, bis sie sich wie jeder „echte“ Nutzer mitteilen kann.

Der Reiz des ewigen Lebens

Während ein Nutzer einen Beitrag postet, teilt oder ein „Lächeln“ (vergleichbar mit einem Like auf Facebook) verteilt, speichert die Künstliche Intelligenz jeden Schritt und analysiert diesen genau, um letztendlich einen virtuellen Counterpart zu erstellen. Solange ein Nutzer lebt und sein Profil aktiv bedient, lernt das System ihn immer besser kennen. Der Counterpart kennt den Nutzer letztendlich so gut, dass er selbst nach dessen Tod in seinem Namen weiter agieren und sogar mit anderen vernetzten Profilen interagieren kann.

Also quasi ein virtuelles Leben nach dem Tod? Klingt nach einer digitalen Ruhestätte: interessant und gruselig zugleich. Früher träumte man von der ewigen Jugend. Heute hingegen scheint das ewige Leben.

Facebook

Quelle: pixabay.com

Der Erfolg des sozialen Netzwerkes wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Dass aber der Aspekt Künstliche Intelligenz immer mehr in den Vordergrund rückt, zeigt sich auch bei anderen sozialen Netzwerken.
Laut Technologie-Magazin Wired betreibt Facebook drei Forschungsabteilungen auf diesem Gebiet. Man wolle KI-Systeme entwickeln, die ihre primären Sinne besser einsetzen können als Menschen und langfristig Zusammenhänge von Videos und Bildern erfassen können.

Die digitale Unsterblichkeit rückt scheinbar immer mehr in den Fokus.

 

Textquelle: Wired