Digitaler Fortschritt erfordert höhere Aufmerksamkeit und Sicherheit

Prof. Dr. Alfred-Joachim Hermanni, Studiengangsleiter Medien- und Kommunikationsmanagement (B.A./M.A.) an der SRH Fernhochschule – The Mobile University, hat die Einladung des Staatsministeriums Baden-Württemberg zur Mitwirkung an den Runden Tischen zur Medienzukunft Baden-Württemberg angenommen: „Digitale Kompetenz ist die Voraussetzung für den Erfolg digitaler Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft. Insofern ist es förderlich, dass die Landesregierung Baden-Württemberg sich mit Experten austauscht, wie man digitale Kompetenz erreicht und dabei die Medienlandschaft in ihrer Vielfalt erhält und stärkt.“

Villa Reitzenstein in Stuttgart, Amtssitz des Staatsministeriums Baden-Württemberg und des amtierenden Ministerpräsidenten

In diesem Kontext weist Hermanni darauf hin, dass die sozialen Medien zunehmend öffentlichen Darstellungsraum auch für Populisten und Propagandisten bieten, weshalb Themen wie Qualitätsjournalismus, Fake News und Social Bots (automatisierte Computerprogramme) an Bedeutung gewinnen. Dabei sei zu berücksichtigen, dass insbesondere Fake News zu einem lukrativen Geschäftsmodell für kriminelle Organisationen geworden sind und Social Bots immer schwieriger identifiziert werden können.

Fakt sei ebenfalls, dass die sozialen Medien als regelmäßig genutzte Informations- und Nachrichtenquelle die gedruckten Zeitungen an Reichweite und Zustimmung bereits 2016 überholt haben. Insbesondere jüngere Menschen bezögen ihre News aus dem Internet, wobei jedoch die sozialen Netzwerke die niedrigsten Glaubwürdigkeitswerte erzielen.

Hermanni begrüßt, dass in einem ersten Schritt die Maßnahmen gegen Fake News von Seiten einiger Medienunternehmen und sozialer Netzwerke forciert werden. Initiativen wie „Digital News Initiative“ von Google, „Facebook Journalism Project“, „First Draft Coalition“ (internationaler Verbund von Medien- und Technologieunternehmen) und die Kampagne der süddeutschen Zeitungsverleger „Jedes Wort Wert“ würden den öffentlichen Prozess der Meinungsbildung stärken.

Das ändert jedoch seiner Meinung nach nichts an der Notwendigkeit zu analysieren, wer die Gatekeeper-Funktion in den sozialen Medien ausübt. Wer selektiert die ausgewählten Geschehnisse als Meldung beziehungsweise Nachricht und wer steuert den Informationsfluss zum Rezipienten. Daneben warnt Hermanni vor ausländischen Hackern, die ganze Telekommunikations-, Infrastruktur-, Medien- und Energie-Systeme lahmlegen können und fordert höhere Investitionen in Cyber-Sicherheit.

Informationen zu den Studiengängen Medien- und Kommunikationsmanagement (B.A./M.A.) mit rund 600 Studierenden an der SRH Fernhochschule, die sich intensiv mit den digitalen Chancen und Herausforderungen befassen, können über folgende Website abgerufen werden: www.mobile-university.de