Im Rahmen meines Studiums Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Riedlingen, habe ich mich Ende letzten Jahres entschieden ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Da ich bisher in einem Beruf tätig war, der nichts mit meinem Studium verband, wollte ich die Gelegenheit nutzen auch etwas praktische Erfahrung für mich zu sammeln.
Seit Februar bin ich nun in Irland und arbeite als Fundraising Assistant bei Special Olympics, einer Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Hier zur Einstimmung ein Link zu der Homepage von Special Olympics Kildare:
http://www.kildarenow.com/features/kbowl-hosts-members-of-special-olympics-kildare/76257
Das Team in dem ich arbeite, besteht aus ungefähr elf Mitarbeitern, darunter noch drei weitere Praktikanten. Diese sind im Gegensatz zu mir jedoch native Speaker und mir somit sprachlich um einiges voraus. Auch wenn mir von verschiedenen Kollegen gesagt wurde, dass ich ein sehr gutes Englisch spreche, habe ich besonders in der ersten Woche gemerkt, dass ich mich erst in den irischen Dialekt rein hören muss. Anders als vermutet hat der Dialekt nur wenig Gemeinsamkeiten mit dem britischen. Auch, dass die Iren das ‚th‘ gerne nur als ‚t‘ sprechen, ist für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Anfangs kam gleich mal die Logopädin aus mir raus, da ich dachte, dass mein Gastvater bestimmt einen Sprachfehler hat. Dazu musste ich feststellen, dass ‚cheers‘ nicht nur zum anstoßen, sondern auch zum bedanken und verabschieden genutzt wird und ‚grand‘ das absolute Lieblingswort der Iren ist. Alles ist einfach grand!
Da ein größeres Event für April angesetzt ist, sind momentan alle Aufgaben voll und ganz auf dieses ausgerichtet. Dazu wurden mir drei Counties Kilkenny, Louth und Carlow zugeteilt, welche ich eigenständig betreue. Für diese musste ich bisher Standorte, freiwillige Helfer und Organisatoren vor Ort finden. Das bedeutete vor allen Dingen, viel telefonieren. Das war anfangs eine Herausforderung, ohne Mundbild mit jemanden sprechen zu müssen. Schon bei meinem Jobinterview für das Praktikum via Telefon, habe ich meine Praktikumsbetreuerin nur zu 50% verstanden. Doch schon nach einer Woche war ich um einiges souveräner am Telefon.
Meine Betreuerin hat mir auch mitgeteilt, dass ich eine Stadt an dem Eventtag selbstständig koordinieren darf, wenn ich mir dies zutraue. Noch habe ich ein paar Wochen um zu entscheiden, ob ich das tatsächlich alleine oder lieber mit jemanden zusammen machen möchte.
Seit Beginn meines Praktikums war ich zudem bei zwei verschiedenen Sportevents vor Ort dabei. Die Tage sind toll um mal aus dem Büro rauszukommen und zu sehen, mit welcher Freude die Athleten ihren Sport ausüben. Ich war begeistert mitzuerleben, zu welchen Leistungen diese trotz ihrer Einschränkung fähig sind. Auch habe ich es bei einem der Events gleich mal mit Foto in eine regionale Zeitung geschafft (s. Link).
Insgesamt kann ich bisher sagen, habe ich ein riesen Glück mit meiner Organisation, das Team ist super freundlich und hilfsbereit, weshalb ich mich in der Organisation sehr wohl fühle. Auch habe ich sehr humane Arbeitszeiten von 8am bis 4pm, Überstunden darf ich abbauen und ich habe sogar fünf Urlaubstage, damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Das ist natürlich toll um auch ein bisschen zu reisen.
Bisher habe ich leider noch nicht viel sehen können, bis auf Dublin und die Halbinsel Howth im Norden der Stadt. Allerdings habe ich schon einen Wochenendtrip zum Ring of Kerry geplant und auch die Cliffs of Moher, der Burren und die Causeway Coastal Route stehen ganz oben auf meiner „To-Do“ Liste.
Ich freue mich auf jeden Fall auf die weiteren Wochen in meinem Praktikum und die Entdeckung der grünen Insel.
Leandra Hory
Beitragsbild Quelle: Link
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