Es ist wieder soweit: die großen Unternehmen veröffentlichen ihre Weihnachtswerbung. Nachdem im letzten Jahr besonders Edeka erfolgreich Werbung gemacht hatte und die Meinungen über #heimkommen sich teilten, steht dieses Jahr der neue Spot erneut in der Diskussion.
Wie bereits Aldi in der neuen gemeinsamen Werbung den Fokus auf die Kleinsten unserer Gesellschaft legte, tut dies auch die neue Werbung von Edeka zum Weihnachtsfest:
Videoquelle: © Youtube.de/Edeka | #Zeitschenken – EDEKA Weihnachtswerbung (aufgerufen am 23.11.2016)
Unter dem Hashtag „#Zeitschenken“ soll daran erinnert werden, dass im letzten Monat des Jahres und besonders Weihnachten nicht nur auf die Organisation des Festes und der Geschenke geachtet werden soll, sondern viel mehr auf die Zeit mit seinen Lieben und seiner Familie. Bereits im letzten Jahr hatte T-Mobiles verantwortliche Agentur DBB und die Familie Heins dazu aufgerufen am Weihnachtsfest die mobilen Geräte wegzulegen und das Fest „so“ zu genießen.
#Zeitschenken hebt sich kaum von anderen Weihnachtswerbungen ab
Der Spot ist hochwertig produziert, erinnert aber zu sehr an die Werbung von Aldi und vergangene Werbungen der Konkurrenz. Dieses Jahr scheint der Fokus auf Kinder das Allzweckmittel der Werbung zu sein, was an sich nicht schlecht ist. Für kreative und auffällige Werbung ist dieser Spot meiner Meinung nach aber zu sehr „Einheitsbrei“.
Von der Agentur Jung von Matt hat man an dieser Stelle mehr erwartet, allerdings war die Messlatte nach dem Erfolg des letzten Jahres sehr hoch gelegt.
Etwaige „Nazi-Codes“ bringen die Werbung in die Kritik
Entschuldigt hatte sich Edeka bereits für die enthaltenen „Nazi-Codes“: im Spot sieht man die Kennzeichen „MU SS 420“ und „SO LL 3849“ die laut der Extremismus Expertin Sabine Bammberger-Stemmann auf nationalsozialistische Kontexte zu beziehen sind (einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie unter folgendem Link). Eine Stellungnahme dazu gab es von Jung von Matt bisher noch nicht. Wie viel Wahrheit dahinter steckt sei dahin gestellt, Edeka selbst spricht von einem Versehen.
Ebenfalls gibt es wieder eine Social Media Kampagne unter dem diesjährigen Hashtag #Zeitschenken
Für die Weihnachtskampagne hat Edeka eine eigene Website aufgesetzte, auf der sie nicht nur Tipps zum „Zeit schenken“ geben, sondern auch Rezeptideen und einen Gutschein, mit welchem man selbst Zeit verschenken kann. Der Gutschein kostet einen Euro, 30 Cent werden an „Ein Herz für Kinder“ gespendet. Ebenso wie im letzten Jahr gibt es wieder eine Social Media Aktion unter dem Hashtag „#zeitschenken“: aus den Bildern werden die besten Momente ausgewählt und insgesamt 100 Edeka Einkaufsgutscheine im Wert von jeweils 100€ verlost.
Bildquelle: ©EDEKA /www.edeka.de/zeitschenken (aufgerufen am 23.11.2016)
Keine Frage, die Produktion des Spots ist wie in den Jahren zuvor positiv hervorzuheben und auch die Werte des Spots, die Familie und das Besinnen auf die wesentlichen und wichtigen Dinge sind lobenswert, allerdings ist es weder innovativ noch hebt es sich besonders von anderen Weihnachtswerbungen ab. Dass es schwer ist in jedem Jahr eine „Knüller“-Werbung zum Fest zu produzieren liegt auf der Hand, dennoch ist es im letzten Jahr meiner Meinung nach besser gelungen als in diesem. Ob sich „#zeitschenken“ in diesem Jahr durchsetzen wird bleibt abzuwarten.