Communication-Overload: gefährliche Verschmelzung

Das Arbeitsleben verschmilzt immer mehr mit dem Privatleben. Ob Messaging-Dienste wie Teams auf dem Smartphone, geschäftliche Whatsappgruppen oder das Verfolgen der Kollegen in den sozialen Medien – wir werden auch nach Feierabend immer wieder mit beruflichen Aspekten konfrontiert. Doch dieser Communication-Overload kann Folgen haben.

Communication-Overload: Was ist das überhaupt?

Unter dem Communication-Overload versteht man eine kognitive Überlastung. Es handelt sich um eine kommunikative Reizüberflutung, welche zu enormen Stress führen kann. Wir konsumieren immer mehr Informationen, Medien und Kommunikation. Wir sind diesen Reizen somit oftmals sieben Tage die Woche á 24 Stunden am Tag ausgesetzt. Hinzu kommt, dass diese Reize von uns meist unkontrolliert, ungefiltert und einseitig aufgenommen werden. Obwohl die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien viele Vorteile bieten, stellen sie uns auch vor einige Herausforderungen, denn die ständige Reizüberflutung lässt uns nie wirklich zur Ruhe kommen.

Studienlage

In den letzten Jahren wurde die Nutzung der soziale Netzwerke näher betrachtet. Eine Langzeitstudie der Universität Montreal begleitete etwa 4000 Probanden über vier Jahre hinweg. Die Probanden befanden sich im Teenagealter. Die Ergebnisse zeigten, dass die Probanden stärkere depressive Symptome entwickelten, als sie mehr Zeit in den sozialen Medien verbrachten. Die digitale Kultur bietet keinen Freiraum für echte Verbindungen oder Verletzlichkeit. Dies führt schleichend zur Einsamkeit. Zusätzlich führt der übermäßige Konsum der sozialen Medien und die ständige Erreichbarkeit zu einem enormen Stress. Ergebnisse einer Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit zeigen zusätzlich, dass die ständige Erreichbarkeit, einer andauernden körperlichen sowie psychischen Dauerbelastung gleichkommt und sich in langfristigen Krankheitsbildern äußern kann. Außerdem können Schlafstörungen und ein Verlust der Erholungsfähigkeit die Folgen sein. Im schlimmsten Fall könnten nervöse Unruhezustände und ein Burnout auftreten.

Communication-Overload
Pexels/Andrea Piacquadio

Umgang mit dem Communication-Overload

Der digitale Detox kann erlernt werden. Zu Beginn sollte hierbei ein Bewusstsein über den eigenen Konsum geschaffen werden, denn nur so kann sich etwas an den Gewohnheiten ändern. Bei der Analyse des eigenen Nutzubgsverhaltens, können spezielle Apps helfen. Diese messen beispielsweise, wie oft zum Smartphone gegriffen wird. Ergänzend sollte das Schlafzimmer zur technikfreien Zone erklärt werden. Nur so, kann sich gut erholt werden. Auch im Urlaub ständig erreichbar? Eine Alternative wären hier festgelegte Erreichbarkeitsfenstern, zwischen denen das Smartphone ausgeschaltet bleibt. Die Fenster können schrittweise verkleinert werden. Außerdem sollten Abwesenheitsbenachrichtigungen im E-Mail-Postfach eingerichtet werden. So sind alle Kollegen und Geschäftspartner über die Abwesenheit informiert. Auch geschäftliche Whatsappgruppen sollte wenn möglich vermieden oder stummgeschalten werden. Ebenfalls haben geschäftliche Messaging-Dienste nichts auf dem privaten Smartphone zu suchen.

Quellen: https://www.xing.com/news/insiders/articles/communication-overload-das-unsichtbare-gift-4426407?xing_share=news; https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/gesund-im-job/staendige-erreichbarkeit-tipps-fuer-den-umgang/, https://www.pexels.com/de-de/foto/person-die-schwarzes-nokia-windows-phone-verwendet-4957/