Dating Apps – Segen und Fluch

Wandel der Zeit

Wer früher, als es noch keine Dating Apps gab, beim anderen Geschlecht Erfolg haben wollte musste erheblichen Aufwand betreiben. Bedingung Nummer eins war, man musste das Haus verlassen und sich an einen Ort begeben, an dem man den anderen von Angesicht zu Angesicht treffen konnte. Dazu durfte man nicht aussehen wie Kraut und Rüben. Also war her richten und schick machen angesagt. Waschen, pflegen, passende Klamotten und nicht zu Letzt, spielte das Auftreten selbst auch eine große Rolle. Gestikulation, Körpersprache und Mimik verrieten einem selbst als auch dem gegenüber schnell mehr über den anderen. Das alles bedeutete wie bereits schon erwähnt erheblichen Aufwand und war sehr zeitaufwändig. Zumal der Erfolg auch nicht garantiert war.

Der mobile Heilbringer

Dies ist heute natürlich alles anders. Zumindest wenn es nach den Entwicklern diverser Dating Apps geht. Man kann mit dem Kater vom Vortag zuhause, stinkend auf dem Sofa sitzen und tolle Unterhaltungen mit Leuten führen, die aufgrund eines Bildes und ein paar geschriebenen Zeilen glauben, die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Das her richten und schick machen muss nur einmal in Form von virtuellen Profilen betrieben werden und dann all umfassend für alle potentiellen Bewerber oder Bewerberinnen herhalten. Diese Beschreibung ist sicher etwas überzogen aber wird ähnlich von vielen so wahrgenommen und auch versucht so zu praktizieren.

Was sind Dating Apps?

Emotionslos auf die Fakten herunter gebrochen sieht es mit Dating Apps folgendermaßen aus. Es handelt sich dabei um mobile Anwendungen die einem Benutzer ermöglichen sich in einem gewissen Rahmen anonym dem gewünschten Geschlecht zu präsentieren. Sei es über ein Foto oder eine Beschreibung. Ziel ist es, den anderen auf den ersten Blick zu überzeugen. Wichtig dabei ist, dass die Kernthemen die einem wichtig sind gleich vorne weg in der Beschreibung abgesteckt werden um keine „No Go´s“ an zu sprechen. Die Zielperson kann dann aufgrund der Daten entscheiden, ob sie sich mehr Kontakt mit dem vor ihr stehenden Profil vorstellen könnte. Kommen zwei zustimmende Willenserklärungen zusammen, können diese sich gegenseitig austauschen. Ohne die Zustimmung beider Seiten, erfährt keiner mehr vom anderen.

Dating Apps
In Dating Apps treffen sich Leute aus unterschiedlichsten Herkunftsländern und Kulturen um die Liebe ihres Lebens zu finden

Bildquelle: Freeimages.com/kung kung

Die Gängigsten

Tinder

Die Anmeldung erfolgt mit dem Facebookprofil. Man sucht fünf Fotos aus und kann eine kurze Beschreibung zu sich machen. Durch links und rechts wischen kann man wählen ob einem der andere gefällt oder nicht gefällt. Das Einzugsgebiet vom aktuellen Standort aus ist definierbar. Tinder ist grundsätzlich kostenlos bietet aber in der Premiumversion Zusatzfunktionen.

Badoo

Die App ist eher als ein soziales Netzwerk zu sehen in dem vermehrt geflirtet wird. Badoo hat rund drei Millionen Nutzer. Über dieAnwendung in der App, die sich „Volltreffer“ nennt, bietet Badoo mit dem „liken“ eine ähnliche Funktion wie Tinder. Liken sich zwei, können sie sich gegenseitig schreiben. Die App ist grundsätzlich kostenlos bietet aber auch eine Premiummitgliedschaft an die Zusatzfunktionen freischaltet.

Jaumo

Jaumo ist eine unter den Usern sehr beliebte App. Der Grund liegt darin, dass die Macher aktiv gegen Fake-Profile vorgehen. Es gibt die klassische Suchfunktion als auch eine Online-Status-Anzeige. Jaumo ist grundsätzlich kostenlos. Zusatzfunktionen kosten auch bei dieser App extra. Das schöne ist aber, dass die Funktionen durch die einmalige Zahlung eines geringen Betrages freigeschaltet werden können ohne dass man ein Monatsabo abschließen muss.

Zoosk

Zoosk gehört ebenfalls zu den erfolgreichsten Dating-Apps. Das besondere an das App Zoosk ist, dass sie das Benutzerverhalten analysiert und so die Vorlieben des jeweiligen Benutzers erkennt. Die Trefferquote ein passendes Gegenstück zu finden, soll somit erhöht werden. Im Gegenzug bedeutet dies, je aktiver ein User ist, umso genauer ist der Treffer. Die App ist für eine kurze Probierphase kostenlos. Um dann jedoch Nachrichten zu versenden und das Flirt-Spiel Karussell zu benutzen muss ein kostenpflichtiges Monatsabonnement abgeschlossen werden.

Lovoo

Lovoo ist ähnlich wie Tinder aufgebaut. Die Anmeldung erfolgt wahlweise über Facebook oder über einen eigenen Lovoo-Account. Eine Suchfunktion ist ebenso vorhanden wie eine Umgebungssuche oder die Suche nach Personen mit ähnlichen Interessen. Die Registrierung und Nutzung der App ist kostenlos.

Nieschen

Kleine Inseln bieten die Apps Grindr und Spätzlesuche.

Über Grindr können sich homosexuelle Männer kennenlernen.

Über die Spätzlesuche können sich speziell Schwaben kennen lernen. Die App bietet ein Spätzlesieb das Singles miteinander verkuppelt oder auch das Spätzlebrett auf dem Veranstaltungen speziell für Singles gepostet werden.

Textquellen:
focus.de, nay, abgerufen am 22.03.2016
stuttgarter-zeitung.de, Julia Bosch, abgerufen am 22.03.2016

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