Künstliche Intelligenz in der Psychotherapie

Künstliche Intelligenz (KI) hält in immer mehr Lebensbereichen Einzug, und die Psychotherapie ist keine Ausnahme. Während manche Experten in KI ein enormes Potenzial zur Verbesserung der mentalen Gesundheit sehen, äußern andere Bedenken hinsichtlich ethischer Implikationen und des möglichen Missbrauchs. Aktuell gibt es bereits KI-Systeme, die im Einsatz sind. Der Artikel zeigt ein paar Beispiele auf und fasst die Punkte zusammen, wo KI rund um das Feld Psychotherapie helfen kann.

Limbic Access

In England gibt es ein KI-System, welches Patienten hilft einen Psychotherapie Platz zu finden. Der Chatbot der auf den Namen „Limbic Access“ hilft den Patienten bzw. Hilfesuchenden, ihre Symptome besser einzuschätzen. Daraufhin werden sie entsprechend der Diagnose motiviert sich die passende Hilfe zu holen. Dabei erkennt Limbic Access psychosomatische Störungen mit einer Treffsicherheit von 93%. Die KI ist so programmiert, dass die Antworten im Chat möglichst menschlich formuliert sind. Studien zufolge ist die Zahl der Selbstüberweisungen in England um 15% gestiegen. Vor Allem Minderheiten sollen von dem Chatbot profitieren, da sich manche Menschen gegenüber einer Maschine keinen Vorurteilen ausgesetzt fühlen bzw. durch das nicht existente Schamgefühl offener gegenüber der KI sind.

Mina

In Deutschland existiert ein KI-System, welcher auf der kognitiven Verhaltenstherapie basiert. In erster Linie soll Mina bei Prüfungsangst helfen. Allerdings ist die Liste der Probleme, die mit Mina therapiert werden können, lang:
„Prüfungsangst, Entscheidungsschwierigkeiten, Mobbing, Lebenskrisen, Burnout, Depressionen, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), etc.“ Das Programm befindet sich gerade noch in der Testphase, weswegen es noch keine eindeutigen Ergebnisse über die Resultate der KI gibt. Aber man sieht, dass überall an Systemen gearbeitet wird, die unterstützend bei psychischen Problemen helfen sollen.

Einsatzfelder von KI in der Psychotherapie

KI-gestützte Anwendungen können Therapeuten in verschiedenen Bereichen unterstützen:

  • Diagnostik: KI-Algorithmen können Muster in Patientendaten erkennen und so Therapeuten bei der Diagnose von psychischen Erkrankungen unterstützen.
  • Therapieplanung: KI kann Therapeuten helfen, individuelle Therapiepläne zu erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten sind.
  • Therapiedurchführung: KI-gestützte Chatbots oder virtuelle Therapeuten können Patienten zwischen Therapiesitzungen unterstützen, indem sie Aufgaben wie das Erkennen von Emotionen oder das Üben von Entspannungstechniken anbieten.
  • Forschung: KI kann verwendet werden, um große Datensätze von Patienteninformationen zu analysieren und so neue Erkenntnisse über psychische Erkrankungen und deren Behandlung zu gewinnen.

Ausblick

Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die Psychotherapie und verspricht eine Revolution der psychischen Gesundheitsversorgung. KI-Systeme könnten rund um die Uhr anonyme Hilfe anbieten, die Diagnostik verbessern, individuelle Therapiepläne erstellen, Patienten zwischen den Sitzungen unterstützen und die psychotherapeutische Forschung voranbringen.

Risiken

Doch diese vielversprechenden Chancen gehen mit Herausforderungen einher, die es sorgsam zu bewältigen gilt. Ethische Implikationen wie Datenschutz, Transparenz und Fairness müssen ebenso beachtet werden wie die Qualitätssicherung von KI-Systemen. Die Mensch-Maschine-Interaktion in der Therapie muss klar definiert sein, um die zentrale Rolle des Therapeuten zu bewahren. Langzeiteffekte KI-gestützter Therapien auf die Psyche der Patienten bedürfen weiterer Forschung.

Fazit

KI kann ein wertvolles Werkzeug zur Verbesserung der Psychotherapie sein, wenn sie verantwortungsvoll und ethisch entwickelt und eingesetzt wird. Die Chancen und Risiken müssen sorgfältig abgewogen werden, um eine optimale Versorgung aller Patienten zu gewährleisten. Die Zukunft der Psychotherapie liegt in einer sinnvollen Verknüpfung von menschlicher Expertise und KI-Unterstützung. KI kann Therapeuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Der Mensch bleibt zentral in der Beziehung zum Patienten und in der therapeutischen Behandlung.

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Quellen:
https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/ki-psychotherapie-102.html
https://www.ventzke-media.de/de/blog/mina-entwicklung-chatbot-mentale-gesundheit
https://de.readly.com/magazines/mac-life-de/2023-10-09/65180dee093e84e7e6da5678
https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/ki-psychotherapie-100.html
https://hellobetter.de/aerzte-psychotherapeuten/kuenstliche-intelligenz-psychologie
https://www.minabot.ai/de
https://www.swr.de/wissen/chatbots-in-der-psychotherapie-100.html

Artikelbild:
Foto von Jason Leung auf Unsplash