Wohnung gesucht? Betrügerische Masche im Netz

Eine passende Wohnung zu finden kann herausfordernd sein. Der Wohnungsmarkt ist überfüllt und gerade in den Ballungsräumen steigen die Mieten ins Unermessliche. Ein perfekter Markt für Betrüger! Sie geben sich als Vermieter aus und stellen Fake-Wohnungen ins Netz. Erst kürzlich wäre ich beinah selbst in die Falle getappt. 

München, Hamburg, Köln- diese und weitere Großstädte sind bekannt für den angespannten Wohnungsmarkt. Die Mieten steigen kontinuierlich und auf eine freie Wohnung kommen mindestens hundert Interessierte. Massenbesichtigungen und kleine Wohnungen für teures Geld sind die Regel. Der Tenor: Man muss einfach Glück haben, etwas Passendes zu finden. 

Von der Wohnungssuche zum Fake-Inserat

Wohnung
Quelle: pixabay / Nina Schmidt

Glück hatte ich augenscheinlich, als plötzlich eine Mail in meinem Postfach aufblinkte. In den vergangenen Wochen hatte ich so viele Vermieter angeschrieben- es wunderte mich also nicht, dass ich diesen Namen nicht zuordnen konnte. Der nette Vermieter schrieb in seiner Mail, dass er die Wohnung gekauft hatte, nun aber mit seiner Familie zurück nach London zieht. Sein deutsch wäre schlecht und er bat um einen englischen Schriftverkehr. Angehängt war ein Link der mich zu www.myalbum.com führte. Perfekt inszenierte Bilder der Wohnung öffneten sich. 

Der angebliche Vermieter wollte etwas mehr über mich erfahren. Also verfasste ich meinen Standard-Text, mit dem ich mich schon bei vielen anderen Wohnungsinseraten gemeldet hatte. Ich bat außerdem nochmal um die genauen Ecktdaten des Wohnungsangebots. 83,00m² für läppische 840,00 Euro Warmmiete: in Köln ein echtes Schnäppchen. Und das Beste: er schien sich sicher zu sein, dass er mir diese Wohnung geben möchte. Aus London wäre es schwierig sich um passende Mieter zu kümmern, ich schien ihm aber sympathisch zu sein. 

Wohnung existiert nicht

Doch langsam wurde ich stutzig. Er schien es ungewöhnlich eilig zu haben. Die Wohnung könnte besichtigt werden, wenn er das Vertragliche auf  www.homeaway.com regelte. Ich müsste nur auf einen Link klicken und Miete plus Kaution überweisen. Entschied ich mich doch gegen die Wohnung, würde ich mein Geld sofort zurückerhalten. Der Schlüssel würde mir dann zugesendet werden. Eine Wohnung mieten, ohne jeglichen persönlichen Kontakt mit dem Vermieter? Ich versuchte mehr über die Wohnung herauszufinden, fand aber nirgends das offizielle Inserat und auch auf der angegebenen Website konnte ich die Wohnung nicht wiederfinden. 

Kein Einzelfall

Ich fing an zu recherchieren und stellte schnell fest, dass ich wohlmöglich auf eine miese betrügerische Masche hereingefallen bin. Verschiedene Internetportale warnen vor diesem Vorgehen. Die Verbraucherzentrale schildert genau diese Art von Missbrauch, wie ich sie (fast) erlebte. Auch die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte Anfang des Jahres einen Artikel über den Betrug. Und sogar die Immobilienvermittlung Immowelt, warnt in einem Bericht über die Fake-Wohnungsvermittlung.

Ohne Risiko eine Wohnung finden

Es ist unübersichtlich und manchmal nicht ganz leicht sich im Immobiliendschungel zurecht zu finden. Deshalb ist es um so wichtiger Warnhinweise zu erkennen und zu handeln!

 1. Immer überprüfen, von wem die Mail stammt. Ist die Mailadresse vertrauenswürdig? In meinem Fall war es eine viel zu lange Adresse mit Doppelungen.

2. Nie in Vorkasse gehen, ohne den Vermieter und Wohnung gesehen zu haben.

3. Wohnung in offiziellen Vermittlungs-Websites suchen.

4. Preisverhältnis beachten! Top-Lage, renovierte, große Wohnung für einen unschlagbaren Preis? Hier kann was nicht stimmen. 

Ich habe auf jeden Fall rechtzeitig die Reißleine gezogen und werde künftig sehr genau darauf achten mit wem ich in Kontakt trete. Die Wohnungssuche habe ich noch nicht aufgegeben und bin gespannt welche Wohnungen ich noch finden werde. 

Nina Schmidt

Nina schloss 2017 ihr Studium in Fulda ab. Danach arbeitete sie im Betrieblichen Gesundheitsmanagement in Frankfurt am Main. Seit über einem Jahr wohnt sie in Köln und arbeitet bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Da ihre Leidenschaft dem Texten und der kreativen Gestaltung gilt, studiert sie nun an der SRH Fernuni den Master in Medien- und Kommunikationsmanagement. In dem Bereich möchte sie auf lange Sicht auch beruflich Fuß fassen. Daher hat sie sich entschlossen, ein Teil des MuK-Blogs zu werden.