Seit längerem schon werfen Werbetreibende ein kritisches Auge auf Adblock-Programme, welche dafür sorgen, dass Werbeanzeigen auf Webseiten ausgeblendet werden. Denn dies verändert die Messbarkeit des Werbeerfolges ungemein. Bisher konnte man bei Online-Anzeigen ziemlich genau messen ob und wie lange ein Nutzer die Werbung wahrgenommen hat. Was ein großer Vorteil beispielsweise im Vergleich zu Anzeigen in Printmedien wahr, bei welchen der Erfolg nur eher schwer bis kaum messbar ist.
Da nun aber eine relativ große Nutzergruppe die Adblock-Programme installiert hat läuft ein Großteil der Werbung ins Leere, da sie wie beschrieben ausgeblendet wird. Mehrere Medienunternehmen haben daher schon gegen die Anbieter der Software geklagt.
In den vergangenen Tagen bekam das Thema nochmals neuen Schwung, da nun auch Apple den Nutzern von iPhone und iPad das Blockieren der Webung erlaubt. Nun droht aus dem Thema eine größere Debatte zu werden, die weitere Teile der Gesellschaft betrifft. Es hat sich ein Veränderungsprozess in Gang gesetzt bei dem es um die entscheidende Frage geht, wie Werbung in Zukunft aussehen wird. Denn nun wollen sich auch die großen Internetanbieter wie facebook und Apple am Geschäft mit der Werbeindustrie beteiligen und zwar zu ihren Bedingungen. Die Anbieter haben ein umfassendes Wissen über die Vorlieben ihrer Nutzer und könnten so Systeme entwickeln um die Werbung zielgenau zu platzieren ohne das sie geblockt werden kann. Dies muss für die Medienindustrie als Anreiz gelten um Werbung künftig attraktiver und besser zu machen, auf technischer wie inhaltlicher Basis, um als Alternative für diese geschlossenen Systeme zu gelten und um nicht mehr geblockt zu werden.
Quelle: www.sueddeutsche.de
Grafik: By The Adblock Plus project [MPL 1.1], via Wikimedia Commons