Am 26.4.17 startete die Crowdfunding-Kampagne für das Magazin Republik und brach schon am ersten Tag alle Rekorde. Innerhalb von knapp acht Stunden wurde das Ziel von 3.000 Abonnenten und 750.000 Sfr erreicht – obwohl das Magazin erst ab 2018 veröffentlicht werden soll. Bei diesem Medienprojekt soll es um Journalismus gehen, welcher der bloßen Öffentlichkeit verpflichtet ist, vollkommen leserfinanziert, ohne Werbung.
Youtube: Republik
Magazin Republik: kleine Rebellion für 240 Sfr jährlich
„Project R“ hat sich zur Aufgabe gemacht, das Mediensystem wesentlich zu verändern. Das Magazin ist quasi eine Rebellion gegen die Großverlage. „Menschen brauchen vernünftige Informationen um vernünftige Entscheidungen zu treffen.“, heißt es im Manifest des Magazins. Die Botschaft dahinter ist, dass Journalismus heutzutage zu sehr von Werbung abhängig ist. Somit sind Informationen immer vom Sponsor geprägt und nicht mehr unabhängig. Außerdem schließen sich immer mehr Zeitschriften zusammen. Somit bleiben unterschiedliche Meinungen und Informationen aus.
Dagegen wollen Constantin Seibt und Christof Moser, Gründer von Republik, nun vorgehen und versprechen vernünftigen Journalismus für 240 Sfr pro Jahresabonnement. Außerdem wird jeder Abonnent Teil der Genossenschaft und bekommt vergünstigten Eintritt zu allen Veranstaltungen.
Das erfolgreichste Medien-Crowdfunding aller Zeiten
Ende April startete die Crowdfundingkampagne auf republik.ch. Schon im März sagten Spender und Investoren zu, das Magazin mit 3,5 Millionen Schweizer-Franken zu unterstützen, darunter unter anderem die Gebrüder Meili. Die Bedingung war jedoch, dass bis Ende Mai das Ziel von 3000 Abonnenten und 750.000Sfr zu erreichen. Dieses Ziel wurde schon innerhalb von 7 Stunden und 49 Minuten erreicht. Damit wurde das Projekt zum erfolgreichsten Crowdfundig der Schweiz.
Schon am nächsten Tag bricht das Republik Magazin den Weltrekord als größtes Medien-Crowdfunding der Welt. Bis dato wurden knapp 1,9 Millionen Schweizer-Franken durch Spenden eingenommen. Dies überstieg bei Weitem die Erwartungen aller Beteiligten.
Durch die Spenden hat das Magazin Republik vier Ausbildungsplätze gesichert, verspricht die teuersten Recherchen der schweizer Presse und stellt Journalisten und Autoren im Ausland an. Um selbsttragend zu sein, müssen jedoch innerhalb von fünf Jahren 22.000 Menschen das Magazin abonnieren.
Das Crowdfunding läuft noch bis 31. Mai 2017.
Quelle: republik.ch / 22.05.17
Innovative Idee oder Marketinglüge ?
Die Meinungen der Öffentlichkeit gegenüber Project R spalten sich. Einerseits zeigen die enormen Einnahmen, dass die Idee eines unabhängigen Magazins die Öffentlichkeit anspricht. Andererseits sprechen böse Zungen von einer Werbelüge. Unter anderem wird das Projekt in einem Bericht der NZZamSonntag in Frage gestellt. Der Journalismus in der Schweiz sei hervorragend. Unabhängig wäre er schon lange nicht mehr, das hätte aber nichts mit der Qualität der Berichterstattung zutun. So heißt es dort:
„Solange die «Republik»-Leute noch im Marketing– und noch nicht im Journalismus-Modus arbeiten, müssen sie auch nichts beweisen und differenzieren, sondern können einfach behaupten.“
Quelle: NZZamSonntag/ 23.05.17/Medienkritik: Die Rebellen der «Republik» und ihre Werbelüge /
Wir sind jedenfalls gespannt wie sich das Projekt schlussendlich entwickeln wird und wünschen der ganzen Crew von „Project R“ viel Erfolg.
Quellen: republik.ch / NZZamSonntag / youtube: Republik