Oh, du stade (Kino)Zeit

Die Hektik ist endlich vorbei, die Geschenke sind verteilt und die meisten von uns haben noch einige freie Tage vor sich. Wem es in dieser Zeit zu „stad“, also still ist, der sollte sich einen Gang ins Kino gönnen. Dort ist momentan in allen Genres wieder viel geboten und für jeden etwas zu finden. Als kleine Anregung gibt es hier im MuK-Blog ein paar Vorschläge:

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Das internationale Weihnachts-Kinogeschäft wird – welch Wunder – dieses Jahr vom neuesten Star Wars Film dominiert, der zwar nicht so starke Zahlen schreibt, wie seine zwei Vorgänger, aber immerhin weltweit am Premierenwochenende 347 Millionen Dollar einspielte. Im neunten und letzte Teil der Sequel-Trilogie ist Rey auf einer Mission, die den Kampf zwischen Jedi und Sith endgültig beenden könnte. Wem das ganze Star Wars Universum inzwischen zu groß und konfus geworden ist, der kann hier eine Timeline aller Filme inklusive der wichtigsten Geschehnisse nachlesen und anschliessend mit wieder aufgefrischtem Wissen ins Kino gehen.

Cats

Kino für Genreliebhaber: Andrew Lloyd Webbers Erfolgs-Musical gibt es seit kurzem auch auf der großen Leinwand zu sehen und das Internet ist bereits seit dem Release des Trailers sehr geteilter Meinung, was das CGI der Charaktere betrifft. Kein Wunder, dass der Film einen recht holprigen Start hatte. Habt ihr allerdings mal wieder Lust auf einen Musical-Klassiker und wollt der Starbesetzung, wie Jennifer Hudson, Idris Elba, Judy Dench und Taylor Swift gerne dabei zuhören und sehen, wie sie als „Jellicle Cats“ um die Häuser ziehen, dann hilft nur reingehen, mitsingen und selbst eine Meinung zum Film bilden!

Das Perfekte Geheimnis

Der erfolgreichste deutsche Kinofilm des Jahres ist ein Remake des italienischen Films „Perfetti sconosciuti“ und wurde von Bora Dagtekin neu-inszeniert. Ihr möchtet am liebsten herzlich Lachen und einfach einen spaßigen Kinoabend mit Freunden erleben? Dann könnte dieser Film genau der richtige für euch sein: Schon mal darüber nachgedacht, was passieren würde, wenn ihr einen Abend lang keine Geheimnisse voreinander haben dürftet und alle Nachrichten und Anrufe am eigenen Handy mit den Freunden geteilt werden müssten?

Joker

Immer noch in ausgewählten Kinos zu sehen ist der Film Joker. Vermutlich einer der gehyptesten und kontroversesten Filme des Jahres. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt noch nachholen – aber Vorsicht: Nichts für schwache Nerven! Eine ausführliche Kritik findet ihr hier im MuK-Blog.

La Belle Epoque: Die schönste Zeit unseres Lebens

Ein absoluter Geheimtipp ist der französische Film „La Belle Epoque“ , mit einem außergewöhnlichen Plot, viel erfrischendem französischen Humor und einem Kinoerlebnis für alle Generationen. Wenn im Alter die Leidenschaft in der Liebe fehlt, die Ehe quasi am Ende ist und die Frau bereits einen Neuen hat, wieso nicht einfach von einer Agentur zurückversetzen lassen in die alten, viel besseren, Tage? Aber ist das wirklich so eine gute Idee oder läuft man Gefahr sich in den Schein zu verlieben? Ein faszinierender Tanz zwischen Realität und der Faszination Nostalgie. Schöne Bilder, liebenswürdige, authentische Figuren und die Erkenntnis, dass es manchmal nicht schadet sich zu erinnern, um auch in der Gegenwart zu seinem Glück zurückzufinden. Ein leider in Deutschland total unterschätzter Film, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte und definitiv einen Gang ins Kino wert ist! Très bien, Nicolas Bedos!

Parasite

Kritiker und Zuschauer auf der ganzen Welt sind sich einig: Der südkoreanische Film „Parasite“ von Bong Joon Ho war die Überraschung des Jahres und wird vermutlich auch noch den ein oder anderen Preis (mit grosser Wahrscheinlichkeit „Best International Feature Film“) bei den Oscars Anfang 2020 abräumen. Allesamt arbeitslos und von Geldnot geplagt finden Ki-taek und seine Familie, durch Geschick und einige Lügen, bei der wohlhabenden Familie Park Arbeit. Vom Nachhilfelehrer bis zum Dienstmädchen übernehmen sie nach und nach sämtliche Jobs, ohne sich anmerken zu lassen, dass sie eigentlich eng verwandt sind. Wie kluge Parasiten nutzen sie die Naivität der Parks aus und eliminieren jegliche Konkurrenz die Ihnen im Wege steht. Dabei überraschen einige Plottwists und die Geschichte nimmt bald einen völlig ungeahnten Verlauf, weshalb an dieser Stelle auch nicht zu viel verraten werden soll. Ansehen und überraschen lassen ist hier die Devise. Von Drehbuch über Regie, Besetzung und Bildgestaltung – eines der beeindruckendsten Werke des Jahres.

Jetzt heißt es nur noch: Weg vom Computerbildschirm und schnell ins Kino, Kino, Kino!! Hoffen wir auch 2020 auf ein so wunderbar vielfältiges Angebot wie in diesem Jahr.

Emely Hardt

Emely Alexandra Hardt entschied sich, dank eines Vollstipendiums, während ihrer Arbeit als Tänzerin und Choreografin, für ein Fernstudium an der Srh Riedlingen. Sie war bereits an internationalen Filmproduktionen, unter anderem mit Oscar Preisträgerin Brie Larson und Donald Sutherland, beteiligt und gründete im Mai 2017 ihre eigene Produktionsfirma "Smart Hardt". Zusätzlich ist sie seit April 2017 in der In-House Produktion der Constantin Film München tätig.