Mit Kind und Kegel durch den Berufsalltag

Mit Kind und Kegel durch den Berufsalltag: keine leichte Aufgabe

Ein Hoch auf Artikel 3 GG! Gleichstellungsgesetz

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Laut Gesetz sind Männer und Frauen also gleichberechtigt. Die Biologie hat jedoch ihre eigenen Gesetze, denn die Kinder bekommen nur die Frauen…

Abitur bestanden, Studium geschafft, Vollzeitstelle ergattert- und dann? Gibt es überhaupt den richtigen Zeitpunkt, um Kinder zu bekommen?

Angenommen wir entscheiden uns für den Vollzeitjob..

…verdienen wir dann auch genau so viel wie die Männer?

Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes von 2013 verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt 22% weniger als Männer. Wir befinden uns somit auf dem 5. Platz in der Ungerechtigkeitsskala der Gehälter innerhalb der EU. Vor uns befinden sich noch Estland, Österreich, Tschechien und Griechenland.

Wie kann das sein?

Der „Spiegel“ fasste die Gründe folgendermaßen zusammen:

  • Frauen arbeiten häufiger in Berufen und Branchen, in denen die Löhne niedrig sind. So sind 85 Prozent aller Reinigungskräfte Frauen, außerdem arbeiten Frauen häufiger in Dienstleistungsberufen. Männer sind häufiger in besser bezahlten Industrieberufen zu finden.
  • Frauen besetzen seltener Führungspositionen. 13 Prozent der Männer haben eine leitende Funktion, aber nur 7 Prozent der Frauen.

„Vergleicht man nur Männer und Frauen in ähnlichen Berufen und Branchen und in ähnlichen Positionen, nähern sich die Verdienste an, aber nicht ganz.“

Anreize schaffen!

Mittlerweile wird der Gedanke des „Hausmannes“ gesellschaftlich angeblich einigermaßen anerkennt. Doch wollen wir einmal ehrlich sein: Wer als Mann heute die Kinder erzieht und den Haushalt schmeißt, muss sich dem Hohn der anderen Männer stellen.

Wobei doch eben diese Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau im Grunde keine unfaire Entscheidung wäre, da auch die Frau den Lebensunterhalt verdienen kann. Betrachtet man die berufliche Situation von Frauen- gerade in Führungspositionen- so haben Erhebungen festgestellt, dass gut ausgebildete Frauen in der Regel zu den Spätgebärenden gehören. So ist davon auszugehen, dass ihre Lebenspartner auch ein gewisses Alter und demzufolge einen gewissen beruflichen Status erreicht haben, den sie möglicherweise nicht aufgeben möchten, um die Kinder zu erziehen und sich ganz der Familie zu widmen.

Das „Handelsblatt“ publizierte im Juli 2015 einen Artikel, in dem es hieß:

„Mütter in Führungspositionen bekommen in Westdeutschland ihr erstes Kind relativ spät, gut die Hälfte erst mit 30 Jahren oder später, wie die Auswertung der Daten ergab. In Ostdeutschland liegt dieses Alter bei 25 Jahren. Für West und Ost gleichermaßen gelte, dass Frauen in Führungspositionen seltener verheiratet sind als Männer und häufiger Single.“

Große Unternehmen richten interne Kindergärten ein, die es den Frauen ermöglichen, Beruf und Mutterschaft unter einen Hut zu bringen. Außerdem werden teilweise Stellen aufgeteilt, sodass zwei Mütter beschäftigt werden können. Das reicht noch nicht! Es ist aber zumindest ein Anfang…

Bildquelle(n): © MuK-Blog.de / Fink, J./ eigene Darstellung

Textquelle(n): dejure.org: 2016, abgerufen 06.05.2016

Textquelle(n): spiegel.de: 2016, abgerufen 06.05.2016