MuK Studenten besuchen EAC und DLR in Köln

Am Freitag, dem 04. Dezember 2015 hatten wir im Rahmen der Modul-Prüfung einer Kommilitonin die einmalige und aufregende Gelegenheit das „Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) sowie das „Europäische Astronautenzentrum“ (EAC) in Köln zu besuchen. Donka Kolundzija und ihre Kollegen haben uns gegen 10:00 Uhr auf dem Gelände empfangen und uns im Anschluss über Forschungsprojekte, Aufgaben, Organisation und Arbeitsweise des DLR und des EAC informiert.

Donka Kolundzija startete mit einer kurzen Präsentation und ging hier insbesondere auf die vielseitigen Einsatzgebiete der wissenschaftlichen Forschung des DLR ein. Dabei handelt es sich vor allem um die Bereiche Luftfahrtforschung, Raumfahrtforschung, Energieforschung und Verkehrsforschung.

Dabei haben wir uns gemeinsam noch einmal an die Sensation im All aus 2014 erinnert –
Vor rund einem Jahr waren die Medien voll damit und ich selbst erinnere mich noch gut daran wie fasziniert ich war …

Die Raumsonde Rosetta hatte fast elf Jahre lang über 6,4 Milliarden Kilometer im All zurückgelegt um dann am 12. November 2014 den Lander Philae auf der Oberfläche des Kometen Churymov-Gerasimenko abzusetzen. Nach der geglückten Landung übertrug Philae Daten aus Untersuchungen die er in seinem Mini-Labor an Board durchführte und die Ergebnisse zur Erde sendete. Wir bzw. die Forscher des DLR konnten neue Erkenntnisse zur Form, Oberflächenbeschaffenheit und Temperatur des so wahnsinnig weit entfernten Kometen gewinnen. Wow, ist das nicht irre!?

"Welcome to a comet", Quelle: Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum, www.dlr.de
„Welcome to a comet“

 

Aber auch weitere spannende Projekte des DLR wurden uns vorgestellt – so zum Beispiel der DLR Service Roboter SpaceJustin, der konzipiert wurde um komplexe Reparaturaufgaben im Orbit durchzuführen:

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Videoquelle(n): © YouTube: DLR

Beim anschließenden Rundgang haben wir das EAC, das Zuhause der europäischen Astronauten besucht und konnten sogar den bekannten deutschen Astronauten Alexander Gerst kurz treffen. Wir haben das Trainingszentrum und maßstabsgetreue Nachbildungen der internationalen Raumstation ISS gesehen und auch einen Blick auf original Bauteile der Raumstation werfen dürfen.

Besonders interessant für mich war die Information, dass die wenigsten Forschungsprojekte der Erforschung des Weltraums dienen. Eher stehen Interessen auf der Erde im Zentrum der Forschungen, die sich aber im Weltall erheblich besser durchführen lassen … Crazy, oder was meint ihr!?

Wir fliegen also mit einem riesigen Weltraum Labor in 400 km Entfernung zur Erde und einer Geschwindigkeit von 28 000 km/h im Orbit im Kreis herum um zum Beispiel wissenschaftliche Projekte der Physik und Materialforschung dort durchzuführen.

Auch die Astronauten selbst dienen schon mal als Probanden für Untersuchungen im Bereich der (Weltraum-)Medizin. Bei längeren Aufenthalten in einer Mikrogravitationsumgebung kommt es zu Muskel- und Knochenschwund aufgrund fehlender Belastung. Entsprechende Untersuchungen auf der ISS dienen zum Einen der Grundlagenforschung an entsprechenden Krankheiten (zum Beispiel Osteoporose), aber auch dazu, Gegenmaßnahmen für längere bemannte Raumflüge (beispielsweise zum Mars) zu finden. Auch der Blutkreislauf und das Immunsystem verhalten sich im Weltraum anders als auf der Erde, wobei bei letzterem auch missionsbedingter Stress aufgrund räumlicher Enge, hohem Arbeitspensum sowie abnormem Tag-Nacht-Rhythmus eine Rolle spielt.

Wer von der fliegenden Webcam der ISS einen Blick auf die Erde werfen möchte, der kann dies auf den Seiten des DLR tun. Dies funktioniert natürlich nur dann wenn sich die ISS auf der Tagseite der Erde bewegt. Ist dies der Fall sendet die Außenbord-Kamera der ISS aber atemberaubende Bilder unseres blauen Planeten.

In der Forschungseinrichtung :envihab des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin haben wir einen Blick auf die Kurzarm-Humanzentrifuge werfen dürfen. Sie wiegt über drei Tonnen und besteht aus vier Zentrifugenarmen. Abgeschlossen haben wir unseren Rundgang dann im Nutzerzentrum für Weltraumexperimente im Kontrollzentrum (MUSC) um dort noch einmal einen Blick auf die bunten Monitore zu werfen die heute noch Daten von Rosetta und bis vor kurzem auch von Philae empfangen haben.

Insgesamt hatten wir einen spannenden Tag im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum und mit unserer Kommilitonin Donka Kolundzija eine kompetente und nette Ansprechpartnerin aus dem Bereich der Kommunikation. Vielen Dank für die vielen Eindrücke und Informationen.

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Bildquelle(n):
© dlr.de
© esa.int/ger

Kati Husemann

designer, networker, online- und social media enthusiast

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