Ni hao Changchun! (Hallo Changchun!)

Ein Bericht unserer MuK-Korrespondentin/MuK-Studentin Claudia Budde aus China

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Quelle; Bilder: Claudia Budde

12. August 2014, Ankunft in Changchun, Heimat von über 7 Millionen Menschen und bekannt für dessen Automobilgeschichte. In meinem Gepäck: 5 Wochen Auslandseinsatz in Changchun im Nord-Osten Chinas. In den nächsten Wochen arbeite ich in unserer Niederlassung „Bertrandt Engineering Shanghai Co., Ltd. Changchun Branch“ (Bertrandt in Changchun). Bertrandt ist eines der führenden Unternehmen für Entwicklungsdienstleistungen im Bereich der Automobilindustrie. In Changchun ist auch FAW „First Automotive Works“ präsent. FAW legte den Grundstein für die Automobilindustrie in China und hat sich als eigenständige Marke etabliert. Sie existiert heute ebenso als Joint-Venture mit Volkswagen/Audi und Toyota in Changchun. Die Stadt Changchun ist darum ein wichtiger Standort für Bertrandt.

Mein erster Eindruck von Changchun spiegelt das Bild von der vor mir liegenden Zeit in China wider. Am Flughafen blickt mich eine riesige Menge staunender Chinesen an. Mein Fahrer erkennt mich sofort, da ich unter den ankommenden Fluggästen als einzige Europäerin nicht zu übersehen bin. Der Weg zu meiner Unterkunft durch die beleuchtete Stadt begeistert zuerst einmal. Als ich am nächsten Morgen meinen Weg mit dem Taxi ins Büro antrete, bin ich überrascht von dem, was ich auf den Straßen sehe: Eselskarren, Pferde, Bauern, die Obst und Gemüse verkaufen, lauter kleine Marktstände, winzige Holzhütten, die von Menschen bewohnt sind. Die Fahrweise meines Taxifahrers vergleiche ich mit einer rasanten Achterbahnfahrt. Der Verkehr auf den Straßen in Changchun ist schlichtweg chaotisch. Drei Fahrbahnstreifen werden wie sechs genutzt; wo kein Platz ist, wird durch Hupen Platz geschaffen. Als Fußgänger muss man schon sehr mutig sein, die breiten Straßen in dieser Stadt zu überqueren, um nicht von einem der unzähligen Fahrzeuge erfasst zu werden.
Ich arbeite als Assistentin der Geschäftsführung bei Bertrandt in Tappenbeck, in der Nähe von Wolfsburg. Meine Aufgabe bei Bertrandt in Changchun ist es, unsere Assistentin vor Ort in die CI-Prozesse (Corporate Identity) der Bertrandt-Gruppe einzuarbeiten, die ihr bislang noch nicht vermittelt werden konnten. Besonders wichtig ist hierbei der persönliche Wissenstransfer von meiner Funktion zu ihrem Zuständigkeitsbereich als Assistentin. Gemeinsam erarbeiten wir nun strukturierte und einheitliche Kommunikationsprozesse zwischen den Büros in Deutschland und China. Das Büro in Changchun wurde im Februar 2014 offiziell eröffnet und ist seitdem bereits in Projekte für den chinesischen Markt gestartet. Mit einem gewachsenen Mitarbeiterstamm bietet Bertrandt in Changchun Konstruktionsdienstleistungen für unseren Kunden aus der Automobilindustrie vor Ort an.

3 Wochen später: Mein Einsatz in Changchun neigt sich bereits dem Ende zu. In den verbleibenden zwei Wochen erhoffe ich mir, die noch offenen Aufgaben, die ich aus Deutschland mitgenommen habe, bestmöglich erfüllen zu können. Ziel sollte es sein, dass die Mitarbeiter aus zwei kulturell verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Erfahrungswerten und Erwartungshaltungen zukünftig eine einheitliche Sprache im Kommunikationsprozess sprechen. In der Zeit in Changchun habe ich persönlich viel über die chinesische Kultur sowie über den Umgang mit den aus unserer Sicht erstmals „fremden“ Gewohnheiten der Menschen hier gelernt. Dies wird mir an meinem Arbeitsplatz in Deutschland helfen, ein besseres Verständnis für die Vorgehensweisen unserer chinesischen Kollegen und Ansprechpartner bei der Ausführung von Aufgaben aufzubringen und einmal über den Tellerrand hinaus zu blicken.