Im Rahmen meiner Ausbildung zur Konfliktbearbeitungskompetenz durfte ich kürzlich eine Geschichte, welche mit einem Rätsel verknüpft ist, kennenlernen: Die Geschichte des 18. Kamels.
All diejenigen, die schon einige Beiträge von mir gelesen haben, können feststellen, dass ich solch einprägsame Geschichten mag ☺.
Geschichte des 18. Kamels
Diese Geschichte handelt von einem alten Wesir, welcher drei Söhne hat. Kurz bevor er verstarb, vermachte er seinen drei Söhnen seine 17 Kamele mit folgenden Worten in seinem Testament: Der Älteste möge die Hälfte der Kamele bekommen; der mittlere Sohn ein Drittel der Kamele und der Jüngste ein Neuntel der Kamele
Die drei Söhne überlegten sehr lange, rechneten mehrfach, zogen sogar die Expertisen von Mathematikern heran – alles blieb erfolglos. Als letzten Ausweg fragten sie einen weisen Mann.
Dieser weise Mann brachte nach kurzer Überlegung hervor: Ich gebe euch mein einziges Kamel – und dann könnt ihr teilen!
Es kam also zu den 17 Kamelen ein 18. hinzu und die Rechnung ging auf: der älteste Bruder bekam die Hälfte der Kamele, also neun; der mittlere Bruder bekam ein Drittel, also sechs Kamele; und der jüngste Bruder erhielt zwei Kamele.
Summa summarum: Die 17 Kamele wurden unter den drei Brüdern aufgeteilt und der weise Mann bekam sein einziges Kamel – also das 18. Kamel – wieder zurück.
Geschichte des 18. Kamels gelesen auf: zukunftspioniere.de
Das 18. Kamel kann also als ein Mediator verstanden werden. Ein Mediator ist ein unparteiischer, neutraler „Dritter“, der bei scheinbar unlösbaren Konflikten herangezogen wird, um diese zu schlichten.
Das 18. Kamel wurde in dieser Geschichte lediglich benötigt, um die Teilung vorzunehmen, sprich um eine stimmige gerechte Lösung für alle zu finden. Nach dieser Tat zieht sich der Mediator zurück.
Genau das ist so spannend an dieser Thematik und ich finde, die Geschichte des 18. Kamels verdeutlicht dies gut: Viele Konflikte, vor denen wir stehen, scheinen auf dem ersten Blick unlösbar und unüberwindbar zu sein. Treten wir jedoch einen Schritt zurück, gewinnen ein wenig Abstand und stellen (als Mediatoren) die richtigen Fragen, dann kann die Lösung manchmal überraschend einfach sein.
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