Social Media Recruiting-Was ist das?
Man nehme die Evolution der „Bewerbungsmappe“ mit gewöhnlichem Bewerbungspapier, der persönlichen Überreichung der Bewerbung, stecke sie in eine digitalisierte Zeitmaschine und siehe da: Man erhält Social Media Recruiting.
Im Grunde handelt es sich beim Social Media Recruiting um eine erweiterte Form des Personal-Marketings. Hierbei wird über Soziale Netzwerke und Berufscommunities Personal einerseits beworben (als Dienstleistung) oder nach Personal gesucht bzw. Anreize für potenzielle Mitarbeiter kommerziell auf öffentlichen digitalen Pages publiziert.
Das Social Media Recruiting kann von Unternehmen als Ergänzung des klassischen Print-Instruments genutzt werden. Die potenzielle Zielgruppe kann durch offizielle Jobausschreibungen entweder direkt angesprochen werden oder indirekt durch das Bewerben interessierender Berufsbezeichnungen zum Beispiel auf Social Media Blogs der Unternehmen. Außerdem kann ein interaktiver Austausch mit der Zielgruppe betrieben werden, der auch die Bedürfnisse dieser für das Unternehmen ersichtlich macht.
Als Beispiel führe ich den Daimler Blog an, der zu Themen wie Dualen-Studiengängen im Unternehmen oder dem Verhältnis von Work und Life informiert:
Bildquelle(n): © blog.daimler.de
Was sind die Vorteile?
Das Recruiting von Personal über digitale Portale bietet den Unternehmen in erster Linie den Vorteil weniger „Papierkram“ in der Hand zu halten. Die Bewerber können über die Bewerbungsportale unternehmensintern einfach abgerufen werden. Die Personalabteilung (HR) kann die relevanten/qualifizierten Bewerber für die jeweiligen Entscheidungsführer innerhalb der Abteilung freischalten. Dies optimiert den Workflow des Bewerbungsverfahren. Somit handelt es sich um eine Einsparung der kostbaren Ressource Zeit, denn in Unternehmen gilt die Devise: Zeit ist Geld!
Des Weiteren kann von Mitarbeitern des Personal-Marketings direkt und zeitnah über die Social Media Pages auf Fragen der Zielgruppe eingegangen werden, was dieser wiederum einen nahbaren, realen Charakter des Unternehmens suggeriert. „Die sind wie du und ich“, könnte der Interessent hieraus für sich schließen. Aus der fernen Markenwelt wird durch die Interaktion zwischen Mitarbeitern des HR und dem Bewerber eine real gewordene Markenidentität, die sympathisch erscheinen kann.
Der Bewerber selbst spart sich finanzielle Mittel, indem er sich über die Onlineportale bewirbt, denn das kostspielige Bewerbungspapier- oder die Mappe wird überflüssig. Die Bewerbung kann außerdem bequem vom heimischen Arbeitsplatz gesendet werden. Auch hier spielt der Zeitfaktor keine unwesentliche Rolle, denn es ist anzunehmen, dass sich der Bewerber nicht auf eine einzige Bewerbung verlassen wird.
Der Gang mit der Zeit
Unternehmen befinden sich selten bis nie in einer Stagnation. Gegenteilig sind Unternehmen dynamische Organisationen, die mit der Technik, Innovation und dem Wandel der Zeit gehen müssen. Da die Digitalisierung als moderne, fortschrittliche Komponente gewertet wird, müssen sich die Betriebe auch an sie anpassen.
Mit Bezug auf das Bewerbermanagement bedeutet dies, dass Social Media Recruiting auch im Rahmen von Imagetransfer und Unternehmensidentität eine relevante Rolle für die Unternehmen spielt. Gliedert sich das Unternehmen demnach in die digitale Welt ein, so wird es als moderner, innovativer und somit im Idealfall als positive und geeignete Option wahrgenommen. Es nutzt somit eine unkonventionelle Bewerberoption, die gerade dem jüngeren Bewerber einen positiven Eindruck über das Unternehmen verschafft.
Fazit:
Social Media Recruiting kann Zeit, Geld und Organisationsaufwand einsparen- für Bewerber und Unternehmen. Außerdem kann es im Rahmen von PR und Marketing als Instrument zur Optimierung des Images genutzt werden!
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