Der DKHW Kinderreport des Deutschen Kinderhilfswerks beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema „exzessive Mediennutzung“. 669 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis17 Jahren und 1023 Erwachsene wurden im Januar 2021 hierfür zu ihrer Mediennutzung befragt.
Verständnis von Mediensucht im Kinderreport
Sowohl Erwachsene, als auch Heranwachsende nennen es Mediensucht, wenn der Betroffene mit dem Medienkonsum nicht mehr aufhört, sowie wenn andere Lebensbereiche vernachlässigt. Erschreckend dabei ist, dass die Hälfte aller Befragten im Kinderreport angeben, dass sie im Umfeld Erfahrungen mit Mediensucht gemacht haben.
Spannungsfeld digitale Teilhabe und Mediensucht
Gerade durch den Digitalpakt und Homeschooling haben sich die digitalen Angebote für Heranwachsende sehr ausdifferenziert und angebotsteschnisch vervielfacht. Es fehlt auch häufig an analogen Alternativen. Die Mediennutzungszeiten steigen entsprechend. In vielen Haushalten ist die Bewältigungsstrategien für Homeoffice und Homeschooling oft eine vermehrte Nutzung von digitalen Angeboten, sowie Streamingdienste und Apps.
Bevölkerung fordert Maßnahmen
Um in Zukunft die Mediensucht besser bekämpfen zu können, fordert ein Großteil der Bevölkerung umfangreiche Maßnahmen, sowie mehr Aufklärung. Vor allem die Schulen sollen dieses Thema behandeln, aber auch Eltern wollen mehr darüber Informationen erhalten und streben nach mehr Therapie- sowie Beratungsangebote. Die Kinder und Jugendlichen sehen aber vor allem die Familie, sowie auch die Eltern in der Verantwortung bei der Mediensucht. Hinzu kommen die zahlreichen Anbieter, wie Onlinespiele aber auch Facebook, die für ein erhöhtes Mediensucht-Risiko sorgen.
Kein komplettes Verbot
Nur ein sehr geringer Anteil der Befragten befürwortet ein komplettes Smartphone-Verbot für Kinder unter 14 Jahren. Die Mehrheit fordert eher Regeln und Kennzeichnungspflicht für süchtig machende Medien. Das fordert auch die Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium Frau Seifert: Anbieter haben in Bezug auf Mediensucht eine besondere Verantwortung. Interessant ist hier aber auch, dass die Befragten aber auch viel Verantwortung beim Nutzer selbst sehen, sowie dem Anbieter.
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