Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Nicht selten gibt es polarisierende Meinungen über die neue Technologie. Entweder KI-Systeme werden durch die neuen Möglichkeiten, die sich durch sie ergeben hochgelobt, oder aber es wird von den zerstörerischen Auswirkungen der neuen Maschinen gesprochen.
Gegenbewegungen zur KI
Es gibt verschiedene Gegenbewegungen zur KI, die sich mit den negativen Auswirkungen von KI befassen und diese kritisieren. Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter fordern, dass die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt aktiv gestaltet werden müssen. Ethik- und Zivilgesellschaftsexperten fordern die Entwicklung ethischer Richtlinien für die Entwicklung und Nutzung von KI. Doch warum?
Effizienzsteigerung und neue Möglichkeiten
KI kann Prozesse automatisieren, Zeit und Kosten sparen und die Produktivität erhöhen. Sie kann uns helfen, große Datenmengen zu analysieren und Muster zu erkennen, die für Menschen unsichtbar sind. KI hat das Potenzial, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Jobverluste
Durch die Optimierungs- und Automatisierungsmöglichkeiten können Arbeitsplätze ersetzt werden. Das Potenzial ist bei Arbeitsplätzen mit Tätigkeiten, welche die KI effizienter als der Mensch erledigen kann, besonders hoch. Open AI und die University of Pennsylvania haben eine Studie durchgeführt, mit dem Ziel herauszufinden, auf welche Jobs die KI den größten Einfluss haben könnte. Die Studie stellt fest, dass in den USA 10% der Arbeitsaufgaben von ca. 80% den gesamten Arbeitskräften von KI betroffen sein könnte. Bei 19% der Arbeitskräfte kann sogar 50% der Arbeitsaufgaben von KI betroffen sein.
Jobkategorien
Insbesondere werden folgende Jobkategorien genannt, in denen sicher ein Teil der Aufgaben durch KI übernommen werden kann:
– Buchhalter
– Mathematiker
– Programmierer
– Dolmetscher
– Schriftsteller
– Journalisten
Die Investmentbank Goldman & Sachs geht davon, dass:
– 2/3 der gesamten Berufe von KI betroffen sind
– sogar ¼ der aktuellen Arbeit durch KI ersetzt werden kann
KI schafft neue Jobs
Allerdings muss das nicht direkt mit einem Rückgang von Arbeitsplätzen einhergehen. Das World Economic Forum prognostiziert eine Verlagerung von Arbeitsplätzen. Dabei ist die Prognose optimistisch und statiert, dass die durch KI zugewonnen Jobs, die weggefallenen mehr als wettmachen.
Diskriminierung
Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass KI-Algorithmen in ihrem Einsatz Vorurteile und Stereotypen aus den Daten lernen, mit denen sie trainiert werden, und diese dann in ihren Entscheidungen reproduzieren. Dies kann zu Diskriminierung von bestimmten Bevölkerungsgruppen führen. Algorithmen steuern die Vergabe von Krediten, die Auswahl von Bewerbern oder sogar die Steuerung autonomer Waffen. Wer trägt die Verantwortung, wenn Fehlentscheidungen mit fatalen Folgen getroffen werden?
Machtkonzentration und Datenschutz
Die Entwicklung und Nutzung von KI liegen derzeit in den Händen einiger weniger großer Unternehmen. Dies kann zu einer Machtkonzentration und einem Verlust von Kontrolle führen. Dem Schutz von Daten kommt im KI-Zeitalter ein besonderer Stellenwert zu. So muss jedem klar sein, dass man beim Arbeiten mit einem Chatbot, jederzeit sensible Daten preisgeben könnte.
Kommentar und Appell
Polarisierende Meinungen über die neue Technologie sind wichtig. Es muss ein Dialog geführt werden, der beide Seiten gleich berücksichtigt. Weiterhin ist wichtig, dass wir uns der Herausforderungen und den potenziell negativen Auswirkungen von KI bewusst sind und uns aktiv für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Einsatz der Technologie einsetzen. Nur so kann sichergestellt werden, dass KI zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird. Es ist gut, dass die EU mit dem AI Act ein Regelwerk schafft, um den Umgang mit KI zu regulieren und dafür sorgt, dass die Daten der Bürger besser geschützt werden. Die Technologie wird für große Umwälzungen in unserer Wirtschaft sorgen. Um im internationalen Wettbewerb nicht abgehängt zu werden, müssen Kompromisse geschaffen werden, um den schmalen Grat zwischen ethischen und wirtschaftlichen Belangen meistern zu können.
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Quellen:
https://bdi.eu/artikel/news/kuenstliche-intelligenz-bedrohungsszenario-oder-chance
https://www.mdr.de/wissen/ai-ki-kuenstliche-intelligenz-neue-jobs-veraenderung-arbeitswelt-100.html
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/kuenstliche-intelligenz-ki-arbeitsplaetze-chatgbt-100.html
https://openai.com/research/gpts-are-gpts
https://arxiv.org/abs/2303.10130
Artikelbild:
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