Content Creator vs. Influencer – wer ist wer?

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„Content Creator“ oder „Influencer“. Beide Begriffe werden oft durcheinandergeworfen, obwohl sie unterschiedliche Rollen im digitalen Marketing spielen. In diesem Blogbeitrag wird aufgezeigt, was die beiden Berufsprofile voneinander unterscheidet und wie die passende Wahl für eine Marketingstrategie getroffen werden kann. Während Influencerinnen und Influencer bereits vor einigen Jahren ihren großen Durchbruch feierten, ist die Bezeichnung Content Creator vergleichsweise neu und sorgt zunehmend für Aufmerksamkeit. Aber was genau verbirgt sich hinter diesen Termini, die in der Welt des Social-Media-Marketings so oft fallen? Und bieten beide tatsächlich die gleichen Leistungen an? Im nachfolgenden Text wird aufgezeigt, welche Aufgaben Influencerinnen und Influencer sowie Content Creatorinnen als auch Content Creator jeweils übernehmen, wie sie eine Marketingkampagnen effektiv unterstützen können und welches Profil besser zu Social-Media-Zielen passt.

Was versteht man unter “Content-Creatorinnen” bzw. “Content-Creator”?

Gemäß der Definition von Dahm/Heydenreich handelt es sich bei dem Terminus „Content-Creator“ in übersetzender Weise um eine Begrifflichkeit, die sich aus den Worten „Inhalt“ sowie „Ersteller“ zusammensetzt. Der Terminus bezieht sich nach ihm: „[…] auf Personen, die Inhalte jeglicher Art, wie beispielsweise Videos, Fotos, Blogbeiträge und Podcasts, für ein Publikum professionell erstellen, welches diese Inhalte konsumiert.“ Und weiter führen Dahm/Heydenreich aus: „Insbesondere im digitalen Umfeld finden sich Content Creators, [sic] die Inhalte auf verschiedenen Social-Media-Plattformen erstellen. Ziel der Content Creators [sic] ist es, ihr Publikum zu unterhalten und zu erweitern, bevor sie diese Reichweite monetarisieren.“1 (Dahm/Heydenreich (2024), S. 3)

Demnach handelt es sich bei dem Begriff „Content-Creator“ also um eine Personengruppe, welche in kreativer Art und Weise Inhalte für unterschiedliche Medienformate produzieren und ihre Inhalte für eine relativ hohe Zielgruppenzufriedenheit gewinnorientiert an die jeweilige Auftragsfirma vermarkten. Die individuell angepassten Inhalte entwickeln Content-Creatorinnen und Content-Creator überwiegend für soziale Plattformen wie Instagram, YouTube oder TikTok. Diese Inhalte werden anschließend von den beauftragenden Unternehmen auf ihren eigenen Kanälen publiziert. Dabei beschränkt sich ihre Tätigkeit nicht ausschließlich auf soziale Netzwerke – auch digitaler Content für andere Marketingtools, wie etwa firmenbezogene Internetseiten, können von ihnen erstellt werden.2 (Wirtz (2023))

Was versteht man unter „Influencerinnen“ bzw. „Influencer“?

Nicht selten werden die Termini „Content-Creator“ und „Influencer“ synonym verwendet.

Nach Dahm/Heydenreich bezeichnet der Begriff „Influencer“ eine Person, die durch ihre Anwesenheit und ihr Wirken in sozialen Netzwerken oder auf anderen digitalen Kanälen maßgeblich das Verhalten sowie die Meinungen anderer Menschen beeinflusst. Der Begriff „Influencer“ kann als eine Ableitung aus dem englischen Wort „to influence“ verstanden werden und mit „beeinflussen“ respektive „einwirken“ übersetzt werden.3 (Dahm/Heydenreich (2024) S. 3)

In diesem Zusammenhang ergänzt Fischer: „In der Regel haben sich Influencer in ihren Nischen einen Experten-Status erarbeitet und verschaffen ihren Followern durch sinnvolle und hilfreiche Tipps und Tricks einen praktischen Nutzen. Je höher der wahrgenommene Mehrwert eines Influencers für seine Follower ist, desto stärker sind diese an ihn gebunden. Bei einem Influencer handelt es sich somit um eine Person, die insbesondere in sozialen Netzwerken ein hohes Ansehen genießt und viele Follower hat […].“ 4 (Fischer (2020), S. 10)

Demzufolge stehen Influencerinnen und Influencer im Fokus von Öffentlichkeiten, welche vor allem im Bereich der sozialen Medien vorkommen. Als Content-Creatorin oder Content-Creator beziehungsweise Influencerin oder Influencer können daher Menschen deskribiert werden, welche spezifische Inhalte für ihre jeweilige Zuschauer- bzw. Zuhörerschaft produzieren und insofern einen bestimmten Bekanntheits- und Reichweitengrad erzielen.

Ein stetiger Zuwachs an „Followern“ – also Menschen die einer Influencerin oder einem Influencer folgen – suggeriert anderen Menschen und Unternehmen eine hohe Vertrauenswürdigkeit einer Influencerin respektive eines Influencers. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Influencerinnen und Influencer mit ihren Zielgruppen in direkten Kontakt beispielsweise durch Interaktionen mit ihren Followern innerhalb sozialer Netzwerke treten.5 (Schneider/Toyka-Seid (2025))

Weitere Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Content-Creatorinnen und Content-Creator bzw. Influencerinnen und Influencer

Hinsichtlich der Ziele und Vorgehensweisen gibt es bei Content-Creatorinnen und Content-Creator respektive Influencerinnen und Influencer allerdings einige Unterschiedlichkeiten.

Während Content-Creatorinnen und Content-Creator vor allem vordergründig Inhalte produzieren, um ihre entsprechenden Zielgruppen zu erfreuen oder schlicht zu informieren liegt der Fokus bei Influencerinnen und Influencer hauptsächlich darauf Einstellungen und Verhalten von Menschen – beispielsweise hinsichtlich einer Kaufabsicht – zu beeinflussen. Bei Content-Creatorinnen und Content-Creator liegt zudem ein Hauptaugenmerk auf der Erstellung qualitativ hochwertiger und zugleich kreativ umzusetzender Inhalte. Die Vermarktung ihrer Reichweite findet überwiegend über Einnahmen durch Werbung, Sponsoringzahlungen, das sog. Affiliate-Marketing als auch via Veräußerungen ihrer eigenen Produkte und/oder Dienstleistungen statt, die im Kontext der produzierten Inhalte stehen. Influencerinnen und Influencer verwenden ihre Reichweite hingegen, um Erzeugnisse und/oder Dienstleistungen zu umwerben und agieren meist aufgrund vertraglichen Zusammenarbeitens für bestimmte Marken beziehungsweise Unternehmen. Im Vordergrund steht bei Influencerinnen und Influencer weniger die Qualität oder Kreativität ihrer Umsetzungen als der Versuch ihre Zielgruppen direkt oder indirekt zu beeinflussen.6 (Dahm/Heydenreich (2024), S. 3 – 4)

Je nachdem wie gut sich Content-Creatorinnen und Content-Creator als auch Influencerinnen und Influencer in ihrem individuellen Bereich hervortun, können sie als Experten auf ihren Wissensgebiet von anderen Menschen und/oder Firmen wahrgenommen werden. Monetäre Offerten von Unternehmen können in diesem Zusammenhang folgen, da sie sich vom Image, der Qualität ihrer Arbeit oder auch der vertrauensvollen Kommunikation Grund zur Annahme haben, dass auch ihre Produkte und/oder Dienstleistungen durch einen entsprechend hervorstechenden Content-Creator bzw. Influencer vermarkten können.7 (Reads (2023), S. 22)

Weitere Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Content-Creatorinnen und Content-Creator bzw. Influencerinnen und Influencer

Abbildung 01: „Übersicht einiger Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Content-Creatorinnen bzw. Content-Creator und Influencerinnen bzw. Influencern“ (Eigene Darstellung in Anlehnung an Wirtz (2023)).

Fazit

Ein Unternehmen, das über Social-Media-Plattformen neue Zielgruppen erreichen und die Aufmerksamkeit für seine Produkte und/oder Dienstleistungen steigern möchte oder sich ein unverwechselbares Image aufbauen will, kann von der meist etwas kostenintensiveren Zusammenarbeit mit Influencerinnen und Influencern profitieren.

Wenn es allerdings darum geht, qualitativ hochwertige und kreative Inhalte für die eigenen Kanäle zu erhalten, um beispielsweise Interaktionsraten oder „Conversions“ (also Umwandlungen von Interessenten zu Kunden) auf Social Media zu verbessern sowie die Content-Erstellung effizienter zu gestalten, bietet sich eine Kooperation mit Content-Creatorinnen bzw. Content-Creator als optionale Möglichkeit an.

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Textquellen:

1, 3, 6 Vgl. Dahm, M. H./Heydenreich, J. (2024), Co-Creation in der Creator-Economy – so können Content Creators ihre Community an ihre Inhalte binden, 1. Auflage, Wiesbaden.

2Vgl. Wirtz, S. (2023), Content Creator vs. Influencer: Die richtige Wahl für deine Social-Media-Strategie, https://omr.com/de/reviews/contenthub/content-creator-influencer#content-creator*innen, abgerufen am 17.01.2025.

4Vgl. Fischer, M. (2020), Wie werde ich Influencer? Das praktische Buch für alle, die mit Social Media Marketing Geld verdienen und erfolgreich werden möchten, 1. Auflage, Norderstedt.

5Vgl. Schneider, G./Toyka-Seid, C. (2025), Influencer/in,https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-junge-politik-lexikon/320523/influencer-in/, abgerufen am 17.01.2025.

7Vgl. Reads, R. (2023), Geld verdienen auf Social Media – mehr als nur Likes. Entdecken Sie, wie sie auf Plattformen wie Facebook, Instagram & Co. Geld verdienen können, 1. Auflage, Norderstedt.

Bildquellen:

freepik.com / Ein Bild von freepik, abgerufen am 17.01.2025.