Aufbau einer Social-Media-Strategie – so geht’s!

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In Zeiten digitaler Kommunikation ist eine Social-Media-Strategie ein zentraler Bestandteil moderner Marketingstrategien. Plattformen wie Instagram, TikTok, LinkedIn oder Facebook bieten Unternehmen jeder Größe die Möglichkeit, ihre Zielgruppen direkt zu erreichen, Markenbekanntheit zu steigern und messbare Erfolge zu erzielen. Doch um in der Fülle an Inhalten sichtbar zu bleiben und nachhaltige Wirkung zu erzielen, braucht es mehr als nur regelmäßige Posts. Eine durchdachte Strategie, kreative Inhalte und eine zielgerichtete Umsetzung sind entscheidend für den Erfolg. Im Folgenden werden praxisnahe Tipps vorgestellt, inwieweit eine Social-Media-Strategie effektiv und wirkungsvoll gestalten sein könnte.

Was genau ist ein Social-Media-Marketing?

Grundsätzlich bezeichnet ein Social-Media-Marketing den gezielten Einsatz sozialer Netzwerke, um beispielsweise ein Unternehmens- respektive Markenimage zu fördern, mit der gewünschten Zielgruppe in den Austausch zu treten oder unternehmerische Zielsetzungen zu verwirklichen. Im Gegensatz zur klassischen Werbung fußt dieser Social-Media-Ansatz auf einem gegenseitigen Dialog – Unternehmen kommunizieren diesbezüglich nicht nur mit ihrer Community, sondern treten aktiv mit ihr in Kontakt.

Eine effiziente Social-Media-Strategie sollte diesbezüglich gewisse Voraussetzungen erfüllen wie beispielsweise: Konkrete Zielsetzungen zu formulieren, welche sich an unternehmerischen Leitlinien orientieren, geeignete Social-Media-Plattformen sowie die passenden Content-Formate bestimmen, womit die fokussierten Zielgruppe angesprochen werden sollen, entsprechende Leistungskennzahlen festlegen – wie etwa Besucherzahlen der Website, um den Erfolg bestimmter Maßnahmen zu bewerten oder auch einen strukturierten Ablauf für Planung, Veröffentlichung und Analyse sämtlicher Social-Media-Aktivitäten zu konzipieren.1 (Newberry/Wood (2025))

Weshalb ist ein strategischer Ansatz für Social Media so bedeutsam?

Eine durchdachte Social-Media-Konzeption ist deshalb von großer Relevanz, weil sie Unternehmen, Marken und/oder Agenturen dabei unterstützt, ihre Zielgruppen gezielt und wirkungsvoll zu kontaktieren. Diesbezüglich können eine ganze Reihe an Mehrwerte entstehen:

  • Unternehmen müssen sich nicht täglich erneut Gedanken darüber machen, welchen Social-Media-Beitrag Sie als nächstes entwickeln und veröffentlichen sollen.
  • Konsistente und solide vorbereitete Inhalte können dazu beitragen, die gewünschten Zielgruppen effizient zu erreichen und nachhaltig bei ihnen in Erinnerung zu verbleiben.
  • Sind die Social-Media-Beiträge thematisch aktuell und orientieren sich beispielsweise an populären Trends oder häufig gesuchten Inhalten, verbessert sich die unternehmensbezogene Sichtbarkeit innerhalb der algorithmischen Sortierung.
  • Mithilfe strukturierter Inhalte werden parallel auch geschäftliche Zielsetzungen unterstützt und im Idealfall verwirklicht – etwa durch eine gesteigerte Nachfrage nach Unternehmensprodukten respektive Unternehmensdienstleistungen.
  • Eine sorgfältig ausgearbeitete Herangehensweise erlaubt es Unternehmen, sich klar auf ihre Kernbotschaften und angestrebten Ergebnisse zu fokussieren.2 (Pohl (2024))
  • Auch eine vorteilhafte Positionierung der Unternehmensmarke innerhalb der Resultate von Suchdiensten kann sich für ein Unternehmen, das eine Social-Media-Kampagne durchführt, ergeben.3 (Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (2025))

Welche Bestandteile sollte eine Social-Media-Strategie mindestens enthalten?

1. Schritt: Determinierung des Ziels einer Social-Media-Strategie

Die Definition von Zielvorgaben stellt den ersten wesentlichen Schritt dar, um den Erfolg sowie die Wirksamkeit einer Social-Media-Kampagne sicherzustellen. Eine hilfreiche Orientierung bietet dabei die sogenannte SMART-Methode. Durch die Determinierung von konkreten, überprüfbaren, realisierbaren, bedeutungsvollen und zeitlich terminierten Zielen (SMART) können Betriebe ihre Social-Media-Kampagnen zielorientiert ausrichten, ihre Leistung präziser bewerten und kontinuierlich verbessern. Die Zielsetzungen einer Social-Media-Strategie können sehr unterschiedlich sein und richten sich nach den individuellen Anforderungen und Maßnahmenplänen einer Firma.4 (Schier (2024))

Zu den häufigsten Zielarten einer Social-Media-Strategie zählen unter anderem die in der nachfolgenden Visualisierung dargestellten Beispiele:

Abbildung 1: „Mögliche Zielsetzungen einer Social-Media-Strategie“ (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schier (2024))

2. Schritt: Analysierung der fokussierten Zielgruppen

Im nächsten Schritt sollte die passende Zielgruppe identifiziert und untersucht werden. Eine Social-Media-Strategie ist für ein Unternehmen umso effektiver, sofern es die fokussierte Zielgruppe genau versteht – nur dann kann diese mit geeignetem Content bestmöglich erreicht werden. Durch die Erstellung maßgeschneiderter Inhalte, welche auf die speziellen Interessen und Anforderungen der fokussierten Zielpersonen zugeschnitten sind, lässt sich das Potential einer Erfolgsaussicht deutlich erhöhen. Im Gegensatz zu klassischen Werbemaßnahmen bieten Plattformen wie Social Media spezielle Analysefunktionen, mit denen das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer nachvollzogen werden kann. Abgesehen von der Auswertung, wer welche Social-Media-Beiträge betrachtet hat, kann es ebenfalls aufschlussreich sein, die Daten von Mitbewerbern heranzuziehen. So lassen sich unter Umständen Social-Media-Strategien anpassen, um die erhoffte Reaktion der fokussierten Zielgruppe gezielter zu fördern. Für Unternehmen kann es daher hilfreich sein Analyseprogramme wie etwa Facebook Insights oder auch Instagram Analytics zu nutzen, um fundierte Erkenntnisse über ihre derzeitige Anhängerschaft und ihre Interaktionen mit den unternehmensbezogenen Beiträgen zu gewinnen.5 (Schier (2024))

3. Schritt: Determinierung passender Social-Media-Kanäle

Um im Bereich Social-Media-Marketing optimale Resultate zu erreichen, empfiehlt es sich für Unternehmen auf möglichst mehreren Social-Media-Kanälen aktiv zu sein – sofern dies in sinnvoller Weise in die jeweilige Strategiekonzeption passt. Unternehmen können beispielsweise anfänglich mit zunächst drei Social-Media-Plattformen starten, welche dann im zeitlichen Verlauf kontinuierlich betreut werden. Im Anschluss daran ist es für Unternehmen ratsam sich anschließend besonders auf den Kanal zu fokussieren, auf welchem die überzeugendsten Resultate hervorgebracht werden, die größte Anhängerschaft vorzufinden ist und/oder die intensivste Engagement-Rate generiert werden kann. Unternehmen sollten vor allem innerhalb dieses Lernprozesses Zeit einplanen und hinsichtlich der Datenerhebung Geduld mitbringen. Denn eine engagierte Gemeinschaft entsteht nicht über Nacht. Ist die erfolgsversprechende Social-Media-Plattform gefunden, erhöht sich die Chance, die fokussierten Zielpersonen effektiv zu erreichen. Beispiele für Social-Media-Plattformen sind unter anderem Instagram, TikTok, Facebook oder auch LinkedIn, Pinterest oder Snapchat. Jede dieser Plattformen hat sowohl Potentiale als auch Herausforderungen, welche Unternehmen für ihre jeweiligen Zielgruppen beachten sollten.6 (Pohl (2024))

4. Schritt: Erstellung eines Redaktionsplans

Ein Social-Media-Redaktionsplan vereinfacht nicht nur die tägliche Social-Media-Arbeit, sondern trägt auch zur effizienten Nutzung von Ressourcen bei. Konkret dient er als zentrale Übersicht, in welcher sämtliche Inhalte gesammelt und alle relevanten Informationen zu den jeweiligen Social-Media-Beiträgen festgehalten werden. Nicht nur das verantwortliche Social-Media-Team profitiert davon – auch die gesamte Kommunikationsstrategie gewinnt durch Struktur und Effizienz. Grundsätzlich können Unternehmen mit einem Redaktionsplan eine Vielzahl an Mehrwerten erhalten wie beispielsweise:

  • Klare Struktur und Transparenz: Ein Redaktionsplan bietet eine Übersicht darüber, welcher Beitrag zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form veröffentlicht werden soll. Durch eine gute Vorbereitung lassen sich Engpässe vermeiden, da Inhalte und Ideen entweder bereits vorliegen oder rechtzeitig entwickelt werden können. Spontane Themenüberlegungen werden dadurch deutlich reduziert.
  • Verlässlicher Zugriff auf Inhalte: Sofern Unternehmen in eine Situation kommen zu überlegen, welches Posting als Nächstes kommt, liefert der Redaktionsplan schnelle Orientierung. Das Wagnis, unter Zeitdruck ein geeignetes Thema entwickeln zu müssen, wird so erheblich verringert.
  • Ressourcenschonung: Eine vorausschauende Planung erspart Zeit, Aufwand und finanzielle Mittel. Diese frei gewordenen Ressourcen lassen sich effizient in kreative Prozesse oder neue Projektarbeiten investieren. Darüber hinaus bleibt genügend Flexibilität, um auf spontane Anforderungen oder Planänderungen angemessen zu reagieren.
  • Qualitätsverbesserung durch Vorausplanung: Je präziser ein jeweiliger Content vorab ausgearbeitet wird, desto höher ist die Chance, deren Qualität gezielt zu optimieren. Hochwertiger Content steigert die Wirkung der Social-Media-Maßnahmen und unterstützt die langfristige Zielerreichung. Etwaige Fehlerpotentiale lassen sich frühzeitig erkennen und gezielt korrigieren.
  • Strategische Zielverfolgung: Ein gut strukturierter Redaktionsplan bildet die Grundlage für eine konsistente Content-Marketing-Strategie. Eine klare Planung erleichtert die Umsetzung der gesetzten Ziele und sorgt für einen stringenten Auftritt auf allen Kanälen.

  • Visuelle Kohärenz im Feed: Insbesondere auf visuell orientierten Plattformen wie Instagram ist eine vorausschauende Planung der Inhalte essenziell. Nur dadurch lässt sich ein stimmiges Gesamtbild im Feed erzeugen, das den Erwartungen der Community entspricht. Durch die Vorstrukturierung ist jederzeit ersichtlich, welches visuelle Element – sei es eine Abbildung, ein Bewegtbildinhalt oder eine Story – wann veröffentlicht werden soll, wodurch die Publikation deutlich effizienter abläuft.7(Goltze (2021))

5. Schritt: Erfolg einer Social-Media-Kampagne messen

Unternehmen als auch Inhaltserstellerinnen und Inhaltsersteller posten in aller Regel nicht zum Selbstzweck, sondern um dadurch etwas zu bewirken. Die Wirksamkeit ihrer Social-Media-Aktivitäten zu analysieren ist daher hilfreich. Zahlreiche scheitern jedoch schon an der Herausforderung, geeignete Erfolgskennzahlen festzulegen.8 (Werben und Verkaufen (2024))

Für Unternehmen besteht der erste Schritt nach einer Social-Media-Kampagne zunächst darin auszuwerten, wie viele Nutzerinnen und Nutzer, über welche soziale Netzwerke auf die eigene Unternehmenshomepage respektive Produktlandingpage und/oder den eigenen Unternehmensblog weitergeleitet wurden. Zur Analyse eignen sich hierfür entsprechende Tracking-Werkzeuge wie beispielsweise Google Analytics oder Facebook Analytics. Derartige Anwendungen erfassen Kennzahlen wie Seitenaufrufe, Verweildauer sowie das Verhalten der Besuchenden auf der Webpräsenz einer Unternehmung. Auf diese Art und Weise lassen sich fundierte Erkenntnisse hinsichtlich der Stärken und Optimierungspotenziale der Unternehmenswebsite als auch der jeweiligen unternehmensbezogenen Social-Media-Kanäle gewinnen.9 (Pohl (2024))

Fazit:

Eine erfolgreiche Social-Media-Kampagne erfordert mehr als spontane Beiträge oder gelegentliches Posten. Sie lebt von einer klaren Zielsetzung, fundierter Planung, kreativen Inhalten und der gezielten Ansprache der richtigen Zielgruppe. Wer Plattformmechanismen versteht, Trends frühzeitig erkennt und den Dialog mit der Community ernst nimmt, kann nicht nur Reichweite generieren, sondern echte Markenbindung schaffen. Mit den richtigen Maßnahmen und einer durchdachten Umsetzung wird aus einer einfachen Kampagne eine nachhaltige Kommunikationsstrategie mit messbarem Mehrwert.

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Textquellen:

1Vgl. Newberry, C./Wood, A. (2025), So meistert ihr eure Social-Media-Marketingstrategie in 2025 [kostenloses Template + Expertentipps], https://blog.hootsuite.com/de/social-media-marketing-plan-erstellen/, abgerufen am 02.05.2025.

2, 6, 9Vgl. Pohl, J. (2024), Social-Media-Strategie entwickeln: Leitfaden und Vorlage, https://blog.hubspot.de/marketing/social-media-strategie, abgerufen am 02.05.2025.

3Vgl. Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (2025), Social-Media-Marketing – der große ‎Leitfaden, https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Digitalisierung/social-media-marketing/, abgerufen am 02.05.2025.

4, 5Vgl. Schier, A. (2024), Social-Media-Kampagnen planen wie ein Profi: Das müssen Sie wissen, https://www.marketinginstitut.biz/blog/social-media-kampagnen/, abgerufen am 02.05.2025.

7Vgl. Goltze, I. (2021), Schritt-für-Schritt-Anleitung für Euren Social-Media-Redaktionsplan, https://omr.com/de/reviews/contenthub/social-media-redaktionsplan, abgerufen am 02.05.2025.

8Vgl. Werben und Verkaufen (2024), Social-Media-Kampagnen: Die besten Tipps fürs Tracking, https://www.wuv.de/Themen/Media/Social-Media-Kampagnen-Die-besten-Tipps-fuers-Tracking, abgerufen am 02.05.2025.

Bildquellen:

Abbildung 1: Schier, A. (2024), Social-Media-Kampagnen planen wie ein Profi: Das müssen Sie wissen, https://www.marketinginstitut.biz/blog/social-media-kampagnen/, abgerufen am 02.05.2025.

Beitragsbild: freepik.com / Ein Bild von freepik, abgerufen am 02.05.2025.