Rocket Internet – alles nur Luft?

Rocket Internet ist für viele kein Begriff. Zählt man jedoch die dazugehörigen Unternehmen auf, so wird schnell klar, dass es sich hierbei nicht um den Tante-Ema-Laden um die Ecke handelt. Zu der Gruppe gehören vor allem Riesen wie Zalando, Wimdu, Edarling, HelloFresh oder Home 24, um nur die bekanntesten zu nennen. Rocket Internet ist insgesamt in 40 Ländern aktiv und besteht aus über 50 Unternehmen. Seit dem Start 1999 stehen auf der Liste des Internetgiganten über 100 Start ups.

Die Macher hinter diesem Firmengeflecht sind die Samwer-Brüder Marc, Oliver und Alexander Samwer. Sie sind in der Vergangenheit vor allem wegen angeblicher ethisch verwerflicher Geschäftspraktiken aufgefallen. So fielen sie durch Äußerungen wie „Blitzkrieg“-Strategie oder „Ihr müsst mit eurem Blut unterschreiben“ auf. Vor allem werden Sie für ihrer Kopier-Taktik kritisiert. Sie kopieren erfolgreiche Geschäftspraktiken und Produkte anderer Firmen, was vor allem an ihrem Verkaufsschlager Alando zu sehen war, der sehr an die Auktionsplattform eBay erinnerte und den sie letztendlich für 43 Millionen Euro an ebay verkauften.

Rocket Internet
Startet Rocket Internet durch oder drehen sie sich weiter im Kreis?

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Das Rocket Internet Schicksalsjahr

2016 wir zu einem Schicksalsjahr für das Imperium. Auch wenn Rocket Internet große und schnellwachsende Unternehmen beinhaltet, ist es jedoch noch immer so, dass die Holding ohne weitere Investoren nicht überlebensfähig ist.

Als Paradebeispiel für die problematische Lage dient das jüngste Problemkind, HelloFresh. Eigentlich wollten das Unternehmen, in dem Rocket Internet ungefähr die Hälfte aller Anteile hält und bereits viele Millionen investiert hat, im Oktober 2015 an die Börse gehen. Ziel war es, 500 Millionen Euro neues Kapital zu generieren. Kurz nach der Börsengangankündigung wurde das Vorhaben wieder zurückgezogen. Grund dafür war, dass der Aussichtsrat von Rocket Internet seine Zustimmung verweigert hat.

Insgesamt wird Rocket Internet bei Investoren inzwischen eher problematisch angesehen. Indizien dafür sind die großen Ankündigungen und Erwartungen die noch nicht erfüllt werden konnten. Exemplarisch dafür steht auch der eigene Börsengang 2014 der nicht die erhoffte Wirkung erzielte. Inzwischen (Stand 02.2016) hat sich der Preis der Aktie mehr als halbiert und liegt somit deutlich unter dem Ausgabeniveau.

Es müssen dringend Neuigkeiten her die auf greifbaren, nachvollziehbaren, transparenten zeitlich definierten Fakten basierend eine Trendwende ankündigen und die Vorhersagen des Managements glaubwürdig untermauern.

Tipp für alle die sich etwas mehr Zeit nehmen möchten: https://www.youtube.com/watch?v=1UrcMliLB3s

Textquellen:
zeit.de, Lukas Koschnitzke, abgerufen am 10.02.2016
wiwo.de, Karin Finkenzeller, Henryk Hielscher, Michael Kroker, abgerufen am 10.02.2016
handelsblatt.com, abgerufen am 10.02.2016

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