Prominenz 2.0 über mediales Kapital

Prominenz 2.0 über mediales Kapital und virtuelle Inszenierung mit Thomas Neubner:

Durch Recherchen über mediale Vermarktungsoptionen bin ich auf eine interessante Persönlichkeit gestoßen: Thomas Neubner, Studium an der Universität Duisburg-Essen, Kommunikationswissenschaftler und Experte für strategische Kommunikation.

Titelbild Prominenz 2.0 Thomas Neubner

Bildquelle(n): © zenaidasuljevic.com / Fotograf: Suljevic, S.

Sein nunmehr drittes, im Jahre 2015 publiziertes Werk mit dem Titel„Prominenz 2.0 – Über mediales Kapital und virtuelle Inszenierung“ gibt Privatpersonen, sowie Personen des öffentlichen Lebens im Bereich Medien, Politik und Wirtschaft einen Einblick in die Sphäre der populärkulturellen Phänomene, die durch die verstärke Nutzung des Internets zu beobachten sind. Zudem kann das Werk als geeigneter Messparamter für die Analyse und Bewertung medialer Inszenierung, medialer Hypes, Trends und Personen im Internet genutzt werden.

In den folgenden Wochen warten interessante Beiträge zum Thema„Virtuelle Inszenierung, Mediale Konkurrenz, Ökonomie der Aufmerksamkeit, Kapitalismus im Internet und Prominenz 2.0“ auf euch. Die Beiträge werden wie in einer Serie thematisch aufeinander abgestimmt sein, eben so wie es Thomas Neubner in seinem Werk thematisiert. An dieser Stelle möchte ich mich bereits bei Thomas Neubner für die gute Zusammenarbeit bedanken!

Nun folgen die wesentlichsten Grundbegriffe für den Einstieg in das Thema:

Das Web 1.0

Web 1.0: 1889 entwickelte Tim Barner Lee das WWW (Internet mit Diensten). Dies war ein kontinuierlich wachsendes Netz aus diversen Webseiten, die Informationen (Content) speicherten. Das Internet war statisch, nicht vernetzt, der User war passiver Zuschauer und konnte noch keine eigenen Inhalte (User-generated Content) entwickeln und publizieren. Mitte der 1990-er Jahre entdeckten Privatpersonen und Unternehmer das ökonomische Potenzial des WWW. Die „New Economy“ entstand als Zusammenschluss mächtiger Betriebe (Yahoo 1994, Amazon 1995). Der Fokus lag auf der B2C-Kommunikation (Business-to-Consumer).

Welche Beziehung besteht zwischen dem Web 1.0 und der Prominenz 1.0?

Eben wie für das Web 1.0 gab es auch für den Begriff der Prominenz einen Beginn, der „Prominenz 1.0“ genannt werden kann. Wer also ein Prominenter der älteren Generation ist, wurde oftmals über die klassischen Medien, wie z.B. das Fernsehen oder das Radio bekannt.

Der Begriff Prominenz ist laut Neubner in der Verbindung mit dem Internet, insbesondere durch die Sozialen Netzwerke, jedoch anders zu definieren als in der „realen“ Welt. Diesen Bereich der Prominenz nennt der Autor „Prominenz 2.0“.

Neubner lehnt seine Forschung an eine These von Birgit Peters (1996) an, die besagt, „dass Prominenz primär durch mediale Kanäle generiert wird.“ Das Internet bietet eben diesen Kanal, der dem User die Möglichkeit der Selbstinszenierung und eigenen Bewerbung offenbart. Prominenz ist laut Neubner in Anlehnung an seine etymologische Herkunft ein Begriff, der als das „Hervorragen aus der Masse“ (S.11) übersetzt werden kann. Der User kann selbst Aufmerksamkeit generieren, Beiträge erstellen und sich mit anderen Usern austauschen. Die Prominenz der nächsten Generation ist nicht mehr auf die Fremdvermarktung angewiesen. Laut Neubner kann heute theoretisch jeder ein Prominenter werden, solange er denn die neuen Medien für sich nutzt.

Das Web 2.0

Web 2.0: Im Jahre 2000 kam es zur Krise der „New Economy“, auch „Platzen der Dotcom-Blase“ genannt. Der Begriff leitet sich aus einem enormen Werteabfall der Aktienwerte ab, die zu Vermögensverlusten bei Unternehmen und Kleinanlegern besonders in der Internetbranche führten. Beschleunigt wurde der große Börsenknall durch die Vorfälle vom 11. September in den USA. Der Begriff „Partizipation“ (5. P. der Marketingdefinition) wird definiert und zieht in die funktionalen Tools des Internets ein (Programmierung, eigene Updates, Applikationen). Der Begriff beschreibt die verstärkte Vernetzung der User untereinander (C2C), sowie eine Einbindung der Nutzer in das Internetgeschehen selbst (Publikationen auf Blogs, Weblogs,Vlogs; User-generated Content; Entstehen von Knowledge- und Brandcommunities).

Fazit:

Das Web 2.0 ist eine optimierte und weiterentwickelte Form des WWW. Es beinhaltet Features, die die Vernetzung der User untereinander ermöglichen. Des Weiteren können die Nutzer selbst zu Produzenten und Akteuren im Internetgeschehen werden. Die Kommunikation richtet sich an die User untereinander (C2C), sowie an diese zwischen Unternehmen und Usern (B2C). Die Webseiten sind miteinander vernetzt und nicht mehr rein statisch. Das Web 2.0 ist eine Service-Plattform, die Web-Anwendungen anbietet, für Dialogoptionen sorgt und die Interaktion zwischen Computern und mobilen Endgeräten begünstigt.

Thomas Neubner geht mit seinem Werk „Prominenz 2.0“ eben auf diese medialen Veränderungen ein und beschreibt anhand dessen, wie Nutzer vom Internet als Kanal zur Vermarktung der eigenen Person profitieren können. Das Werk bietet zudem relevante Informationen für Berufsgruppen, die im Bereich der Public Relations in Sozialen Netzwerken tätig sind.

Prominenz 2.0 ist unter folgendem Link erhältlich.

 

Bildquelle(n): © zenaidasuljevic.com / Fotograf: Suljevic, S.

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