WhatsApp Messenger – What’s New?
Vor rund zwei Jahren wurde der WhatsApp Messenger vom Giganten Facebook für schlappe 22 Milliarden US-Dollar übernommen. Viele der Nutzer befürchteten damals, dass sich mit der Übernahme einiges ins Negative verändern würde. Neben optischen Veränderungen war vor allem die Rede von schwindendem Datenschutz, mangelnder Privatsphäre und steigenden Kosten. Was hat sich seither wirklich verändert? Waren die Bedenken berechtigt?
Whatsapp Messenger – Das Offensichtlichste: Die neuen Emojis
Was die meisten Nutzer sicherlich als erstes bemerkten, sind die Anfang 2016 eingeführten zusätzlichen Emojis: Rollende Augen, Einhörner, Löwen, Frösche und Co. stehen nun endlich auch Android-Nutzern zur Verfügung. Die ein oder anderen sind sicherlich eine Bereicherung – dennoch, es sind bereits jetzt ziemlich viele und durch die neue Sortierung der Kategorien, kann es einige Zeit dauern bis man beliebte alte Emojis wiederfindet. Der von vielen geforderte kotzende Emoji hat es übrigens immer noch nicht geschafft in die Liga der inzwischen über 1000 Emoticons aufzusteigen. Damit sich bloß kein Nutzer diskriminiert fühlt, besteht dafür nun die Möglichkeit bei einigen zwischen sechs verschiedenen Hautfarben auszuwählen.
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Keine Kosten und das angeblich für immer
Über einen gewissen Zeitraum hinweg kostete die App für Android Nutzer ein paar Cent pro Jahr. Unter der Leitung von Facebook wurde der Dienst 2016 nun endgültig als gebührenfrei erklärt.
Verbesserte Sicherheit durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Ebenfalls 2016 eingeführt wurde die bereits direkt nach der Übernahme angekündigte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beim Senden von Nachrichten und Anrufen. Laut WhatsApp bedeutet dies, dass weder die App noch Dritte die Nachrichten und Anrufe mitlesen oder -hören können.
Insbesondere die Updates 2016 brachten viele neue Funktionen mit sich, die es zuvor nicht gab oder bisher nur iPhone-Nutzern zur Verfügung standen. Der Muk-Blog berichtete bereits über die Möglichkeit, nun auch PDFs über den Messenger versenden zu können.
Folgende Features kamen seit der Übernahme außerdem hinzu:
- Ab jetzt kann der Nutzer direkt bei den Benachrichtigungen auf eine neue Nachricht antworten. Dies ermöglicht zwar das schnelle und unkomplizierte Antworten, hat aber den Nachteil, dass man beim Antworten die vorangegangenen Nachrichten der Konversation nicht sehen kann.
- Textformatierungen wurden ermöglicht: *fett*, _kursiv_ und
~durchgestrichene~Schrift sind nun kein Problem mehr. Auch _*Kombinationen*_ sind kein Problem! Der Empfänger kann diese Formatierungen allerdings nur sehen, wenn auch er eine der aktuellen Versionen der App nutzt. - Von vielen wurde auch befürchtet, der Messenger würde sich dem Facebook-Messenger zu sehr annähern. Dies ist mit dem neuen Update tatsächlich ein stückweit geschehen: Es gibt nun die Schnellkamera-Taste im Chat. Ähnlich wie im Facebook Messenger können mit einem Klick auf das Kamerasymbol nicht mehr nur Fotos und Videos aufgenommen werden, sondern auch direkt aus der Galerie ausgewählt und versendet werden. Leider klickt man oftmals ausversehen auf diese Taste…
- Nachrichten können ähnlich wie in Internet-Browsern mit einem Favoriten-Sternchen als Highlight markiert werden und somit beim Suchen schneller aufgefunden werden.
- Bislang konnte man nur Gruppenchats stummschalten. Nun können auch einzelne Chats für 8 Stunden, 1 Woche oder 1 Jahr „gemutet“ werden.
Neue Zusatzangebote: WhatsApp Call & Web
Telefonieren über den WhatsApp Messenger? (K)ein Problem?
Seit 2015 besteht die Möglichkeit über den Dienst auch zu Telefonieren. Das bietet einige Vorteile: Befindet man sich ohnehin gerade in einer Unterhaltung mit einer Person, kann man durch einen einfachen Klick ein Telefonat starten. Da der Anruf über das Internet abgewickelt wird, können so Kosten gespart werden – vor allem, wenn man sich im Ausland befindet eine nette Alternative. Erfahrungsgemäß ist die Telefonverbindung aber bedeutend schlechter, als bei einem gewöhnlichen Telefonanruf.
So lassen sich Chat-Verläufe anderer Nutzer heimlich im Web mitlesen
Ebenfalls 2015 eingeführt wurde die Web-Version des Messengers. Dies ermöglicht den Nutzern sich auch am PC oder Laptop einzuloggen und den Dienst zu nutzen. Vorteil: In manchen Situationen durchaus hilfreich – nicht zuletzt, da es ein schnelleres Tippen ermöglicht. Wer sich noch gerne an die Zeiten von ICQ und Co. zurückerinnert, sollte der Web-Variante eine Chance geben. Eine große Sicherheitslücke wurde jedoch erst kürzlich bei RTL in der Sendung SternTV aufgedeckt: Um die Webversion zu nutzen, muss man lediglich einen QR-Code mit dem Smartphone abscannen. Alles was dann am Smartphone geschrieben wird, ist auch in der Web-Variante sichtbar. Der Haken? Innerhalb weniger Sekunden lässt sich der Code auch mit fremden Smartphones abscannen. So können Chat-Verläufe von Freunden oder Bekannten im Web mitgelesen werden. Als wäre das nicht schon schlimm genug, können im Web sogar auch Nachrichten im Namen von anderen geschrieben werden.
Fazit
Man kann über den WhatsApp Messenger sagen was man möchte, die Nutzerzahlen schießen nach wie vor in die Höhe. Im Appstore verzeichnet der Anbieter über sage und schreibe 1 Milliarde Downloads. Ob man die vielen neuen Funktionen allerdings wirklich braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie es mit dem Facebook-Messenger weitergeht und ob beide Dienste nicht doch irgendwann zu einer App zusammenschmelzen. Vor einem Jahr wurden solche Pläne von Facebook noch vehement abgestritten…
Update vom 03.06.2016: Der Anbieter hat mittlerweile auf die Sicherheitslücke bei WhatsApp Web reagiert. Angedacht ist nun, dass die App eine Pop Up Warnung sendet, sofern gleichzeitig die Web Version genutzt wird.
Textquellen
chip.de / abgerufen am 29.05.2016
stern.de / abgerufen am 29.05.2016
tagesschau.de / abgerufen am 29.05.2016
Weitere Bildquellen: © pixabay.com / Fotograf: Rivera, A. (arivera)