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Ein Storyboard ist eine visuelle Darstellung der geplanten Szenen eines Films, Videos oder einer Animation. Es dient gewissermaßen als eine Blaupause für die Produktion eines Films und hilft dabei, die Erzählung, die Bildkomposition, die Bewegtbildeinstellungen sowie den Ablauf der Szenen vorab zu planen. In dem nachfolgenden Blogbeitrag werden einige Storyboard-Tipps und Hinweise gegeben wie ein Storyboard geplant werden könnte.
Was ist ein Storyboard?
Unter einem Storyboard kann grundsätzlich eine visuelle Ausarbeitung einer Geschichte verstanden werden, welche in Form von einzelnen Skizzen, Visualisierungen oder Bildern die essenziellen Handlungsszenen eines Bewegtbildformats darstellt.1 (Franz (2010), S. 32)
Zudem macht das Storyboard Aussagen darüber „wie“ eine Geschichte wiedergegeben wird. Denn neben der Darstellung einzelner Handlungsbilder kann es ebenso im Sinne eines Planungsinstruments Informationen enthalten, die es beispielsweise Regisseuren, Kameraleuten und weiteren Beteiligten hilft, den Ablauf und die visuelle Struktur der Produktion zu verstehen. In einem Storyboard werden insofern oft auch Dialoge, Kameraeinstellungen und Bewegungen festgehalten, um die Geschichte zusätzlich verfeinert zu visualisieren.2 (Malaka/Butz/Hußmann (2009), S. 186 – 187)
Das Storyboard kann darüber hinaus als eine vorab geschehene „Lebendigmachung“ eines filmischen Drehbuchs interpretiert werden.3 (Kleine Wieskamp (2024), S. 261) Dabei verhilft die visuelle Darstellung einzelner Drehbuchszenen allen am Filmprojekt mitwirkenden Akteurinnen und Akteuren dazu einen ersten grafischen Überblick über die zu erzählende Handlung zu bekommen und zielt zudem insbesondere bei umfangreichen Filmprojekten darauf ab, wichtige umsetzungsbezogene Drehentscheidungen im Vorfeld zu treffen.4 (Schnalzger (2005), S. 96)
Ein Storyboard anfertigen
Die Erstellung eines Storyboards kann relativ schnell vollzogen werden. Dazu kann ein Blatt Papier genommen und auf diesem mittels eines Bleistiftes und eines Lineals mehrere in gleichmäßiger Art und Weise gezeichnete Bildrahmen erstellt werden. Neben jedem einzelnen Bildrahmen können dann – sofern gewünscht – weitere Bildrahmen oder Linien hinzugefügt werden, welche Platz für etwaige Anmerkungen in Bezug auf die jeweils zu beschreibenden Szenen bieten. Bei der Anfertigung des Storyboards ist mit Blick auf das spätere Endprodukt (z. B. einem Film) darauf zu achten, dass die Proportionen der einzelnen Bildfelder auch dem späteren Videoformat entsprechen. Beispielsweise beträgt das Standard-Seitenverhältnis von YouTube-Videos 16:9.5 (Großkortenhaus (2023))
Nachfolgend zwei exemplarische unterschiedlich angefertigte Storyboard-Beispiele:
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Abbildung 01: „Storyboard mit ausschließlichen Bilddarstellungen“ (Quelle: Dorn (2023))
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Abbildung 02: „Storyboard mit Bilddarstellungen und weiteren Informationen“ (Quelle: Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) (2008))
Beispielhafte Tipps zur Erstellung eines Storyboards
Entsprechend je nach den insgesamt zur Verfügung stehenden monetären Mitteln kann ein Storyboard entweder eigenhändig angefertigt oder von einem professionellen Storyboard-Zeichner respektive einer Storyboard-Zeichnerin realisiert werden. Soll eine eigenständige Ausarbeitung erfolgen empfiehlt sich vor Ausarbeitung des Storyboards die Entscheidung darüber zu treffen, ob die visuellen Skizzen direkt in passenden Farbtönen koloriert werden sollen oder ob eine monochrome Variante genügt. Eine gegebenenfalls farbliche Gestaltung der Zeichnungen bindet abhängig des individuellen Projektumfangs entsprechend mehr zeitliche Ressourcen in der Ausarbeitung, was sich zudem auch in höhere Erstellungskosten niederschlagen kann.
Für die eigenständige Storyboardgestaltung können die nachfolgend aufgeführten Storyboard-Tipps Beachtung finden: Bildkomposition (Vordergrund, Hintergrund, Lichtverhältnisse), die erdachte Perspektive der Kameras, aus welchen gefilmt werden soll, die Aufnahmeart (z. B. Nahaufnahme, Panoramaeinstellung, Über-die-Schulter-Perspektive), relevante Objekte im Bild, die darzustellenden Personen, Tiere oder animierte Elemente und sofern als nötig vorgesehen auch die Kennzeichnung einzelner Szenen, welche als Spezialeffekte eingesetzt werden sollen. Die neben den Visualisierungen enthaltenen Freiflächen innerhalb des Storyboards bieten Platz für Anmerkungen. Dort kann dann festgehalten werden, was in der jeweiligen Szene passieren soll und ob Dialoge enthalten sind. Idealerweise geben Sie auch die Dauer der einzelnen Sequenzen an. Um eine bessere Übersicht zu bewahren, empfiehlt es sich ebenso, alle einzelnen Flächenrahmen zu nummerieren. So lassen sich die verschiedenartigen Szenen und Kameraeinstellungen effizienter überblicken und offerieren zudem eine schnelle Orientierung bei einer gegebenenfalls erforderlichen Szenenbesprechung.
Neben der eigenständigen Storyboard-Anfertigung gibt es zudem auch digitale Anwendungslösungen wie beispielsweise Canva oder Visme, welche entsprechende Vorlagen bieten.6 (Großkortenhaus (2023))
Fazit:
Ein Storyboard ist ein unverzichtbares Werkzeug für die Planung und Organisation von Bewegtbildprojekten. Es hilft nicht nur, die Vision einer Geschichte zu verdeutlichen, sondern dient auch als wichtige Kommunikationshilfe für das gesamte Produktionsteam. Mit einer klaren Struktur und den richtigen Techniken kann ein Storyboard in der Art und Weise erstellt werden, dass es dabei hilft, eine Idee effektiv umzusetzen und ein Projekt zum Erfolg zu führen. Die in diesem Beitrag aufgeführten Storyboard-Tipps können noch erweitert werden.
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Textquellen:
1Vgl.Franz, N. (2010), Digital Storytelling – Grundlagen und Anwendung im Bereich Edutainment an einem ausgewählten Beispiel aus der Mitarbeiterschulung, 1. Auflage, Hamburg.
2Vgl. Malaka, R./Butz, A./Hußmann, H. (2009), Medieninformatik – Eine Einführung, 1. Auflage, München.
3Vgl. Kleine Wieskamp, P. (2024), Storytelling – Digital Multimedial Artificial – Methoden und Praxis für Strategie, PR, Marketing, Change und Social Media, 1. Auflage, München.
4Vgl. Schnalzger, C. (2005), Digitale Videoschule – Vom Einsteiger zum Könner – leicht, klar, sofort, 1. Auflage, München.
5, 6Vgl. Großkortenhaus, M. (2023), Storyboard erstellen: Definition, Inhalt und Tipps, https://blog.hubspot.de/marketing/storyboard, abgerufen am 14.02.2025.
Linkquellen:
Canva, abgerufen am 14.02.2025.
Visme, abgerufen am 14.02.2025.
Bildquellen:
Abbildung 01: Dorn, N. (2023), So können Sie ein Storyboard erstellen, https://filestage.io/de/blog/storyboard-erstellen/, abgerufen am 14.02.2025.
Abbildung 02: Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) (2008), Storyboardzeichner, https://www.lehrerfortbildung-bw.de/st_digital/medienwerkstatt/multimedia/video-im-unterricht/baum/jobs/story/, abgerufen am 14.02.2025.
Beitragsbild: freepik.com / Ein Bild von freepik, abgerufen am 14.02.2025.