Eltern stehen heute mehr denn je vor der Herausforderung die Mediennutzung ihrer Kinder zu steuern, vor allem Kinderschutz für mobile Geräte zu gewährleisten. Welche Apps die Bildschirmzeiten und Gewalt verherrlichende Inhalte zuverlässig kontrollieren wurde von der Stiftung Warentest (Ausgabe September 2020) unter die Lupe genommen. Sie haben alle aktuellen Kinderschutz-Apps für mobile Geräte getestet.
GPS-Tracking = Eingriff in die Privatsphäre
Die Pädagogen und Medienprofis sind sich einig: Spionieren für den Kinderschutz geht gar nicht und zu viel Blockieren auch nicht. Die Apps sollten nur hilfreiche Ergänzungen zur Vermittlung von Medienkompetenz darstellen. Sie sollen sie Kinder vor gefährdenden Inhalten schützen und nicht den Eltern zeigen, wo sich ihr Kind aufhält und was im Einzelnen am Smartphone für Apps auf den mobilen Geräten nutzt. Reden und Begleiten ist die oberste Devise. Das Auslesen des Alexa-Sprachprotokolls, ohne dass die Kinder Bescheid wissen, gilt als Vertrauensmissbrauch, ebenso das heimliche Tracking mithilfe von Kinderschutz-Apps.
Kompletter Kinderschutz nicht möglich
Wer aber meint, dass eine sogenannte aktuelle Kinderschutz-App den Nachwuchs vor Cybergrooming und Cybermobbing oder sogar fremden Kontakten auf mobilen Geräten schützt, irrt. Das kann keine noch so gut entwickelte App. Hier gilt: die Eltern müssen behutsam Medienkompetenz vermitteln, aber den Kindern auch die Privatsphäre und Möglichkeiten lassen das Internet zu entdecken. Umso wichtiger sind die freigeschalteten Möglichkeiten und das Einstiegsalter.
Bildschirmzeiten eingrenzen auf mobilen Geräten
Viele Eltern möchten ihre Kinder oder sogar ihre eigene Bildschirmzeit begrenzen. Dafür sollte man die bereits eingebaute Bildschirmzeitbegrenzung wie bei iOS oder eine App nutzen. Es muss dabei nicht immer teuer sein. Die kostenlose App „Framily Link“ (Google) hat eine Stiftung Warentest-Bewertung von 2,8 erhalten, weil pädagogische Hinweise für Eltern fehlen und die Datenschutzerklärung zu umfangreich und schwammig formuliert war.
Teuerster Kinderschutz nur ausreichend
Gewinner im Test war die Salfeld-App (19,95 Euro / Jahr) als Kinderschutz für Android und die kostenlose Android/iOS – App JusProg, die vorrangig für das Surfen im Internet Schutz bietet. Viel wichtiger sind aber Aufklärung und die Begleitung des Nachwuchses bei der Medienkompetenz. Wichtiger als die Überwachung.
Quellen
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- Stiftung Warentest 09/2020