Die Clubhouse App – Mehr als nur ein Hype?

Fällt momentan in einem Gespräch der Begriff „Clubhouse“, ist den meisten bekannt, worum es geht. Die neue Social-Media App boomt in Deutschland. Die Clubhouse App steht ganz oben auf der Bestenliste der Downloads. Doch was ist Clubhouse überhaupt?

Clubhouse App
Die Clubhouse App im App-Store. / Quelle: Lisa Hauck, eigener Screenshot

Die neue Social-Media App Clubhouse wurde Anfang des Jahres 2020 in den USA veröffentlicht. Es handelt sich um eine reine Audio-App. Das bedeutet, Nutzer können bei einem Live-Podcast zuhören, sich aktiv beteiligen oder sogar selbst einen eröffnen. Die Gespräche finden in sogenannten „Räumen“ statt. Wird der Raum betreten, nimmt man an der Talk-Runde teil. Sind Räume öffentlich, kann jeder Nutzer dem Gespräch beitreten. Bei privaten Räumen ist das Nutzen eingeschränkt. Hier wird dem jeweiligen Nutzer eine Rolle zugeteilt. Es gibt Moderatoren, Sprecher und Zuhörer. Um welche Inhalte es sich bei den Diskussionen handelt ist frei wählbar. Alle Gespräche finden grundsätzlich ohne Video statt. Auch die Möglichkeit, ein Video zu starten, gibt es nicht.

Nutzer nehmen Rollen ein

Als Moderator eines Raumes können Audio-Chats gestartet, andere User auf die Bühne geholt und ihnen das Mikro übergeben werden. Sprecher hingegen beteiligen sich aktiv an der Diskussion. Die Rolle des stillen Zuhörers macht den größten Anteil aus. Falls hier doch jemand etwas sagen möchte, kann virtuell die Hand gehoben werden. Der Moderator kann denjenigen nun aktiv am Gespräch teilnehmen lassen.

Clubhouse App
Profil in der Clubhouse App. / Quelle: Lisa Hauck, eigener Screenshot

Anders als bei anderen sozialen Netzwerken bietet Clubhouse keine Möglichkeit schriftliche Kommentare abzugeben oder Beiträge zu veröffentlichen. Somit besteht keine Ähnlichkeit zu anderen bekannten sozialen Netzwerken. Jeder Nutzer kann sein Profil jedoch mit Instagram und Twitter verbinden. So sieht jeder Besucher sofort das Profil der anderen sozialen Netzwerken. Die neue App setzt also sehr auf persönlichen Kontakt. Besonders in der Zeit des Lockdowns findet die App somit bei vielen Menschen Gefallen.

Exklusivität für Apple-Nutzer

Und jetzt kommt der Haken: Momentan ist die Social-Media App exklusiv für iOS verfügbar. Und nicht nur das: Eintritt in die App Clubhouse kann sich nicht allein durch eine Registrierung verschafft werden. Es bedarf einer Einladung von einem bereits aktiven Nutzer. Laut den Gründern soll es hier nicht um die Exklusivität für Apple Nutzern gehen. Die App befinde sich noch in einer Testversion. Teilnehmer sollen deswegen begrenzt werden. Es wird sich mit einem Ausbau von Clubhouse beschäftigt, um allen User Wünschen gerecht zu werden. Doch trotz der Beschränkung hat die App bereits mehr als zwei Millionen Nutzer.

Einladungen kaufen oder verdienen?

Jeder neue Nutzer kann zwei weitere Nutzer einladen. Neue Einladung können verdient werden. Einladungen zu verdienen funktioniert, indem man z.B. aktiv als Moderator eine Talk-Runde leitet. Auch bei einer reinen Teilnahme an einer Diskussion oder durch das Hosting eines Raumes lässt sich eine Einladung verdienen.

Durch den beschränkten Zugang wurde ein künstlicher Hype erschaffen. Einladungen für den Eintritt zu der Talk-App werden sogar auf anderen sozialen Netzwerken verlost. Auch auf eBay Kleinanzeigen lassen sich „Tickets“ für eine Einladung zu der Clubhouse App kaufen. Die Verkäufer verlangen hier rund 15€.

Clubhouse App
Übersicht der aktuellen Räume des Nutzers. / Quelle: Lisa Hauck, eigener Screenshot

Kritik am Datenschutz der Clubhouse App

Besonders der Datenschutz der App ist umstritten. Wer eine andere Person zu Clubhouse einladen möchte, muss die App auf seine kompletten Kontaktdaten zugreifen lassen. Auch die Gespräche, die in der Talk-App stattfinden, werden alle mitgeschnitten. In den Nutzungsbedingungen steht als Begründung, Verstöße so besser feststellen zu können.

Auch wenn die neue Social-Media App in Deutschland momentan boomt, ist nicht gewiss, wie lange sich der Hype hält. Besonders die Aufhebung der Beschränkung zur Nutzung ist maßgeblich für den Erfolg der App. Laut den Clubhouse-Gründern Paul Davidson und Rohan Seth ist in einem offiziellen Statement bekannt gegeben worden, dass die App in unbestimmter Zeit für jeden frei nutzbar ist.

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Quellen: rp-online, n-tv

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Lisa Hauck

Schreiben fiel Lisa schon immer leicht. Bereits in der Schule konnte sie sich Texte aus dem Ärmel ziehen. Doch mit Beginn des Bachelors in Agrarwissenschaften förderte sie zunächst eine andere Leidenschaft. Erst bei einem Praktikum in einer Werbeagentur für den Agrarbereich flammte die Liebe zum Schreiben wieder auf. Der Vorteil: Die Agentur ist auch als Redaktion aktiv – ein Glücksgriff. Um die Praxis mit Theorie zu unterstützen, hat sie sich für den Studiengang an der SRH entschieden.