Vom WWW zum „Smart Home“ – Digitalisierung im rasanten Wandel

Das Internet als ein Medium, welches für uns heutzutage schon selbstverständlich ist, hat eine erstaunliche Entstehungsgeschichte. „Erstaunlich“, weil die eigentliche Erfindung des WWW noch gar nicht allzu lange her ist und es seitdem eine rasende Weiterentwicklung verzeichnet. Gleiches gilt für sämtliche Innovationen im Rahmen der Digitalisierung.

Die Geschichte vom Internet – die Entwicklung nach Professor Dr. Uwe Hettler

  • Das Internet hat seinen Ursprung in den 1970ern!
    Schon zu dieser Zeit wurden die ersten Mails geschrieben, da die technischen Grundlagen damals schon vorangeschritten waren. Damals war jedoch der Zugriff auf das Internet begrenzt: Es galt zuerst als Forschernetzwerk. Erst 1989 änderte sich dies, denn Tim Berner Lee gelang DER Durchbruch! Er entwickelte das WWW (Synonym: Internet mit Diensten). Das Internet konnte in diesem Entwicklungsstadium als stetig wachsendes Netz aus Webseiten, in den Informationen jeglicher Art gespeichert waren, verstanden werden. Diese erste Phase, die bis in die frühen 1990er-Jahre hineinging, ist nach Uwe Hettler der prähistorischen Zeit zuzuordnen.
  • Erst Mitte der 1990er wurde das Internet von Privat- und Unternehmensanwendern entdeckt und der Begriff „Web 1.0“ manifestierte sich. Es gab erste Browser und Verlinkungen. Die heutigen Giganten, wie Yahoo und Amazon, entstanden zu dieser nach Hettler betitelten Steinzeit; weitere Unternehmen gesellten sich dazu und bildeten die New Economy ab.
    Das damalige Internet konnte als werblich und statisch verstanden werden: Im Sinne einer B2C-Kommunikation fungierte der Rezipient als bloßer Zuschauer, der sich mittels Durchklicken durch die Website informieren konnte.
    Gründe für die recht schnelle und stetige Weiterentwicklung waren die verbesserte Verfügbarkeit von Technologien, die technische Infrastruktur und das veränderte Verhalten der Nutzer.
  • Nach der New Economy-Krise im Jahr 2000 kam es in der Bronzezeit zu einem großen Entwicklungssprung; das berühmte „Web 2.0“ Hauptaugenmerk galt nicht mehr der bloßen Information und Werbung, sondern dem Konsumenten einen Zusatznutzen bieten zu können. Die Kommunikation des Internets ging nun zu C2C über. Social Media-Plattformen wurden bekannter, berühmter und erfuhren einen riesigen Zuwachs an Nutzern. Die Webseiten wurden dynamischer und zogen die Rezipienten durch vermehrt interaktive Inhalte mit ein. Der Begriff des user generated content wurde gesetzt: Nutzer erzeugten zunehmend selbst medialen Content und wurden so zu Produzenten Hier kann man durchaus auch das Stichwort der Social Technographics Letter setzen, einem Phänomen, welches erklärt, dass Nutzer in den sozialen Medien unterschiedlich aktiv sind.
  • Das „Web 3.0“ kennzeichnet die Weiterentwicklung des Web 2.0 durch die Integration des semantischen Webs in die Technologie. Durch das Einbinden von Zusatzinformationen auf Internetseiten (wie z. B. Informationen über Personen, besuchte Orte, Interessen des Nutzers, etc.), sollen semantische Netze aufgebaut werden, die von Maschinen und letztlich von Computern verarbeitet werden können.

Das Internet hat dabei längst noch nicht alles gezeigt, was es kann. Der Begriff „Internet of Things“ fällt in diesem Zusammenhang schon öfter und baut auf dem semantischen Web auf. Im „Internet of Things“ sind Computer bzw. Objekte intelligent, sie tauschen Informationen untereinander aus, sie vereinen die virtuelle mit der realen Welt.

Ein gutes Beispiel für die voranschreitende Digitalisierung ist der Amazon Dashbutton, über welchen wir schon Anfang des Jahres 2016 berichtet haben. Dieser Dashbutton kann beispielsweise per Knopfdruck automatisch das Waschmittel für die Waschmaschine bestellen. Weitere Ideen sind, dass die kleine menschliche Betätigung des „Knopf-Drückens“ auch noch wegfällt: Die Waschmaschine soll künftig selbst merken, wann das Waschmittel zur Neige geht und automatisch welches nachbestellen. Zusätzlich soll sie ebenfalls automatisch Waschmittel bestellen, wenn dies besonders preisgünstig und im Angebot ist.

horizont.net beschrieb Anfang des Jahres Eindrücke vom Besuch der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas. Es wurde die neusten Technologien im Rahmen der Digitalisierung vorgestellt, wie autonom fahrende Autos, Roboter, Wearables, Merged Reality, ultradünne und -hochauflösende Displays, Rundumklang und noch vieles mehr.

Digitalisierung – Thema „Smart Home“

Digitalisierung

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Geräte aus dem Haushalt können mittlerweile smart sein, zum Beispiel ein Duschkopf: Dieser überwacht den Wasserverbrauch beim Duschen und schlägt mittels Farbsignale Alarm, wenn zu viel Wasser verbraucht wird.
Eine Haarbürste kann heutzutage auch schon smart sein: Haarwuchs und Haareigenschaften, wie Spliss, werden während des Bürstens analysiert. Die Auswertung dazu kann direkt auf dem Smartphone nachvollzogen werden.
Kommen wir nun in den Lebensmittelbereich, denn auch hier gibt es schon hilfreiche Innovationen: Eine Smart-Fridge-Handy-App erinnert den Smartphonebesitzer daran – wenn dieser in der Nähe des regelmäßig besuchten Einkaufsmarktes ist – seine Milch zukaufen. Getoppt wird das durch die FrigdeCam. Diese Kamera erkennt, welche Lebensmittel sich im Kühlschrank befinden und welche Nahrungsmittel nachgekauft werden müssen. Die FrigdeCam erstellt automatisch eine Einkaufsliste, die selbstverständlich mithilfe einer App über das Smartphone empfangbar ist.
Ein ausführlicher Bericht ist hier zu finden.

Die heutigen Technologien haben noch ganz schön viel Potenzial. Ob alle Innovationen im Endeffekt auch sinnvoll sind, ist Ansichtssache und sollte jeder für sich entscheiden. Gleiches gilt auch für die Frage, ob wir den Neuerungen gewachsen sind: Ist die Menschheit mit ihren verschiedenen Generationen, die jeweils unterschiedliche Charakteristiken, Gewohnheiten und Ansprüche haben, gewillt und im Stande der rasanten Weiterentwicklung der Digitalisierung zu folgen?!

Textquelle: Lektüre „Social Media Marketing: Marketing mit Blogs, Sozialen Netzwerken und weiteren Anwendungen des Web 2.0“, Hettler, U.: 2010,
horizont.net, Kolbe, T.: 2017, abgerufen am 13.02.2017
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Norine Palme

"Wenn der Plan nicht funktioniert, dann ändere den Plan - aber niemals das Ziel!" Norine schloss das Studium an der SRH im Jahr 2018 ab. Beruflich ist sie in einem Verlagshaus tätig und widmet sich dort dem Management von verschiedenen Content-Marketing-Kampagnen. Im MuK-Blog schreibt Norine vornehmlich über Themen wie (digitales) Marketing, PR und Digitalisierung.