Smartphones und der Wurstfinger-Effekt!
Gekennzeichnet durch mit dem bloßen Finger bedienbare Features ermöglichen die Anbieter dem User eine simple Bedienung der Geräte – hierbei machen sie sich den sogenannten Wurstfinger-Effekt zunutze. Die Technologie bietet ökonomische und administrative Vor- und Nachteile für die Anbieter und Nachfrager.
Für Online-Vermarkter ist der Wurstfinger-Effekt ein nicht unwesentlicher Begriff. Unternehmen nutzen Online-Werbebanner wie AddOns, Displayanzeigen, Werbespots, Animierte Banner und Emoticons zu Werbezwecken, um die User auf ihr Produkt, das Unternehmen und weitere Aspekte aufmerksam zu machen. Diese werden durch Medien- und Internetagenturen kreiert, geschaltet und vermarktet. Die Werbeanzeigen können rein visueller oder audiovisueller Natur sein.
Im Rahmen von Untersuchungen über die Umsatzeffizenz dieser Online-Werbeformen auf Smartphones geht der Trend deutlich in die verneinende Richtung. Unternehmen und Agenturen fällt der fehlende Mehrwert der Mini-Anzeigen immer deutlicher auf. Prognostiker der großen Werbe- und Telekommunikationsgrößen gehen davon aus, dass diese Variante der Werbung zukünftig bloß noch in abgeänderter Form auf dem Markt bestehen kann.
Umgang der Unternehmen mit dem Wurstfinger-Effekt
+ schalten kostenpflichtige Werbebanner auf Smartphones (in Kombination mit kostenlosen Apps)
+ generieren somit hohe Reichweiten
+ nutzen den Wurstfinger-Effekt um potenzielle Kunden auf Homepages und Microsites zu locken
+ gestalten kostenpflichtige Apps, die nahezu werbefrei sind, um höhere Einnahmen zu erhalten
– zahlen hohe Beträge für die Online-Werbung
– gehen Risiken der Imageschädigung ein
– sorgen auf der Seite der User möglicherweise für Ärgernisse
– erhöhte Klickraten bedingen nicht gleich mehr Umsatz oder mehr Werbeeffizienz
– höhere Klickraten verfälschen den Wert der generierten Neukunden
– AddOn´s generieren wenig Mehrwert auf Smartphones
Umgang der User mit dem Wurstfinger-Effekt
+erhalten Informationen über Produkte, Unternehmen, Neuheiten
+gelangen rasch auf Folgeseiten (Homepages, Microsites)
-klicken durch Wurstfinger-Effekt versehentlich auf die Werbebanner
-fühlen sich unter Umständen durch die aggressive Online-Werbung belästigt
-erkennen geringen bis keinen Mehrwert in den Online-Bannern
-können einen schlechten Eindruck der Unternehmen & Marken durch „falsche“ Werbebanner erhalten
-zahlen im schlimmsten Fall hohe Beträge durch die versehentlichen Klicks
Grauzone: Werbe-Blocker-Apps
Werbe-Blocker-Apps (AdAway, Adblock Plus) geben Usern die Möglichkeit, durch kleine Beträge Applikationen auf ihren Smartphones zu installieren, die sie zukünftig von den Online-Bannern befreien, um wieder ungestört im Internet surfen zu können.
Die Unternehmen vertreiben diese Apps für kleine Beiträge und erhöhen folglich ihre Umsätze. Sie bieten den Users hiermit nahezu werbebefreite Benutzung bestimmter Internetseiten.
Der Vorteil beider Parteien liegt somit in der Zweck-Symbiose: Der Unternehmer vertreibt die Add-Blocker-Apps und der User kauft diese, um weniger Werbung zu erhalten.
Ergo und Zukunftsausblick
Traffic-Bots sollen zukünftig aus dem Online-Vermarktungsangebot heraus selektiert werden. Google, Facebook und Yahoo haben bereits 2015 im Zusammenschluss mit anderen relevanten Größen der Szene begonnen, eine Strategie gegen die Traffic-Bots zu entwickeln. Das Projekt wird unter dem Namen “ Trustworthy Accountability Group“ geführt. Die AddOns führen zu geringeren Klickraten auf den ursprünglich geöffneten Internetseiten, da die User durch den Wurstfinger-Effekt versehentlich auf die Werbeanzeige im Vordergrund klicken. Dies führt bei Unternehmen zu hohem Effizienzabfall und auf Seiten der Suchmaschinen folglich zu geringeren SEO-Käufen und Ausgaben. Die Realisierung soll durch einen Mechanismus erfolgen, der mechanischen, programmierten Traffic von menschlichem unterscheiden soll. Das Ziel des Projektes soll die Beseitigung dieser Werbeanzeigen sein.
Tipps für euch
Wer sich von den Online-Bannern gestört fühlt, hat die Möglichkeit auf Werbe-Blocker-Apps zuzugreifen. Diese sind über die Appstores der Smartphones erhältlich. Hinzu kommt die Möglichkeit der User, über die Einstellungen des Telefons eine weitere Einschränkung der Werbebelastung einzustellen.
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