Heute, am 26.09.2021, steht die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag an. Wann ist mit ersten Hochrechnungen oder Prognosen zur Bundestagswahl zu rechnen und worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen beidem?
Prognosen sind Vorhersagen zukünftiger Entwicklungen auf Basis aktuell vorhandener Informationen. Das wohl bekannteste Beispiel für eine Prognose ist die Wettervorhersage. Aber auch zu gesellschaftlichen Ereignissen wie Wahlen gibt es Prognosen.
Prinzipiell gibt es bereits erste Prognosen zur Bundestagswahl: die von verschiedenen Instituten regelmäßig durchgeführte Sonntagsfrage. Hier werden Menschen, die einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung bilden, gefragt, welche Partei sie wählen würden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Insofern kann man die in dieser Woche durchgeführten Sonntagsfragen bereits als erste Prognosen zur Bundestagswahl betrachten. Einen Überblick über die Ergebnisse der Befragungen verschiedener Institute kann man zum Beispiel unter https://www.wahlrecht.de/umfragen/ einsehen.
Hochrechnungen hingegen basieren nicht auf Umfragen, sondern auf bereits ausgezählten Wählerstimmen. Die bereits erfassten Stimmabgaben werden auf die Gesamtheit der wahlberechtigten Bevölkerung hochgerechnet. Hierzu werden im Rahmen eines Prognosemodells verschiedene Korrekturfaktoren eingerechnet wie zum Beispiel, dass bestimmte Wählergruppen eher früh oder eher spät wählen, oder dass regionale Unterschiede im Wahlverhalten bestehen.
Gegen 18:00 am Wahlsonntag, also wenn die Wahllokale schließen, gibt es aktuelle Prognosen zum Ausgang der Bundestagswahl. Diese basieren auf Befragungen, die vor den Wahllokalen durchgeführt worden sind. Es handelt sich also bei den ersten Veröffentlichungen um 18:00 noch nicht um Hochrechnungen bereits ausgezählter Wählerstimmen. Mit ersten Hochrechnungen ist gegen 18:15 zu rechnen. Aktualisierungen der Hochrechnungen folgen dann regelmäßig am Wahlabend.
Am frühen Morgen des folgenden Tages ist meist schon mit vorläufigen Ergebnissen zu rechnen. Das amtliche Endergebnis wird erst einige Tage oder sogar Wochen später veröffentlicht.
Auch interessant: Politische Kommunikation im Superwahljahr
Quellen: Bundeswahlleiter.de, Frankfurter Rundschau
Bildquellen: Pixabay, pjedrzejczyk, Buffik