#allesdichtmachen – Stimmungsbild der Aktion

Sicherlich habt ihr in den letzten Tagen von der Aktion #allesdichtmachen gehört. Und sicherlich habt ihr unterschiedliche Meinungen dazu gelesen. Ich bin ehrlich. Bevor ich diesen Artikel geschrieben habe, ist die Aktion mehr oder weniger an mir vorbeigegangen. Da sie jedoch in großen Wellen um sich schlägt, möchte ich sie nun näher beleuchten. In diesem Artikel wird es jedoch nicht um meine Meinung gehen, sondern viel mehr möchte ich euch ein wenig das Stimmungsbild rund um die Aktion visualisieren. Denn diese Aktion hat breite Wellen geschlagen und unterschiedliche Meinungen hervorgerufen.

Um was ging es eigentlich?

Bei #allesdichtmachen haben sich 52 Schauspieler zusammengeschlossen, die ironische/ satirische Videos über die Corona-Politik und der Medienberichterstattung gedreht haben. Hierbei handelte es sich um deutschsprachige Schauspieler, welche sich zuerst mit ihrem Namen und dann ihrem Anliegen vorgestellt hatten. Hierbei wurde vor allem die Satire in den Vordergrund gestellt. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, dass das zur Zeit von Angst, Neid und Misstrauen geprägte Leben und der Kontaktreduzierung als erstrebenswert zu beschreiben und die Maßnahmen der Politik vorbehaltlos zu unterstützen.

Die gespaltene Gesellschaft und die große Kritik, die auf die Videos folgte, ließen jedoch nicht alle Schauspieler kalt. Einige löschten ihr Video und versuchten zu erklären, weshalb sie an der Aktion teilgenommen hatten.

Die Meinungen

Die Meinungen über die Videos sind stark gespalten. Sicherlich gibt es viele weitere Meinungen, die ich hier nicht alle aufführen kann. Daher biete ich euch hier nur einen kleinen Auszug.

So berichtet u.a. der Tagesspiegel davon, dass einige Skripte der Videos ebenfalls auf der Querdenken-Bühnen gefunden werden können. Ebenso werden satirische Inszenierungen bei der Aktion „Schwarze Wahrheit“ gefunden, welche durch Überspitzungen das Vertrauen der Menschen in staatliche Maßnahmen untergraben sollen.

Ulrike Folkerts berichtet, dass sie ihr Video zurückgezogen hatte. Sie sei sich nicht bewusst gewesen, welche Folgen die Videos haben würden. Erst so richtig klar wurde es ihr, als es Applaus aus rechten Gruppen sowie der Querdenken-Bewegung für die Videos gab. (RND)

Kritisiert wurde des Weiteren, dass wenig Spielraum zu Diskussionen geschaffen wurde. So wurden unter anderem Kommentare unter YouTube-Videos gesperrt, sodass ein adäquater Disput nicht aufkommen konnte.

Nach einer Umfrage (55493 Teilnehmer) bewerteten 57,2% der Deutschen die Aktion als „eher negativ“ oder „sehr negativ“. Mit 29,6% wurde die Aktion befürwortet. Spannenderweise distanzierte sich ebenfalls alle Parteien von der Aktion, außer der AfD und FDP.

Spannend finde ich auch die Meinung von Stephan Schleim, der die Aktion anders wahrgenommen hat, als viele andere Zuschauer. Er schreibt unter anderem in seinem Artikel, dass ihm beim Anschauen aufgefallen ist, dass unterschiedliche Perspektiven eingenommen wurden. Er hebt ebenfalls hervor, dass es in den Videos keinen Aufruf dazu gab, Schutzmaßnahmen zu missachten oder zu demonstrieren. Ebenso hebt er die Meinungsfreiheit hervor.

#allemalneschichtmachen – Der Gegenwind

Wie ihr bereits rauslesen konntet, kam die Aktion nicht bei allen Zuschauern gut an. Unter anderem hatte sich das medizinische Personal angegriffen gefühlt. Unter dem Hashtag #allemalneschichtmachen wurden die Schauspieler dazu eingeladen, einmal aktiv an Rettungseinsätzen oder zur Schicht in der Notaufnahme teilzunehmen.

Der Hashtag wurde von doc.caro.holzner ins Leben gerufen.

Ihr habt eine Grenze überschritten‼️ […] Und zwar eine Schmerzgrenze all jener, die seit über einem Jahr alles tun. (doc.caro.holzner)

Falls ihr euch die Aktion anschauen wollt, findet ihr hier den offiziellen Beitrag zu #allemalneschichtmachen oder untenstehend das YouTube-Video.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Quelle

Statement der Aktion von #allesdichtmachen

„[…] Wir leugnen auch nicht Corona oder stellen in Abrede, daß von der Krankheit Gefahr ausgeht und Menschen daran sterben. Vielmehr geht es uns um die Corona-Politik, ihre Kommunikation und den öffentlichen Diskurs, der gerade geführt wird. Wir üben Kritik mit den Mitteln von Satire und Ironie. Wenn man uns dafür auf massivste Art und Weise beschimpft und bedroht, ist das ein Zeichen, dass hier etwas ins Ungleichgewicht geraten ist.“

Hierbei handelt es sich um einen Auszug des Statements. Das gesamte Statement findet ihr unter allesdichtmachen.de.

Alle schlecht oder nicht gut durchdacht?

Abschließend möchte ich dazu sagen, dass sicherlich nicht alle Videos von #allesdichtmachen schlecht sind. Denn auch hier scheiden sich die Geister. Von einige Schauspielern habe ich gelesen, dass sie sich dem Ausmaß dieser Aktion nicht bewusst waren. Des Weiteren distanzieren sie sich von unter anderem der Querdenken-Bewegung.

Ob und ob nicht uns ein Video und dessen Aussagen gefällt, entspricht alleinig unserer Wahrnehmung. Schaut euch die Videos an und entscheidet selbst, was ihr darüber denkt. Sicherlich war der Gedanke einiger Schauspieler hinter den Videos nicht so gemeint, wie sie bei den Zuschauern ankam.

Das könnte euch auch interessieren: Politische Kommunikation im Superwahljahr

Quellen: Wikipedia alles dicht machen, Stuttgarter Zeitung, t-online., Tagesspiegel

Bildquelle: erstellt mit Canva mit einem Bild von iXimus/ Pixabay

Avatar-Foto

Anna Moldenhauer

Anna ist eigentlich Ergotherapeutin und arbeitet im Kindergarten. Erfahrungen konnte sie bereits durch ihren eigenen Blog sammeln, durch den ihr Interesse an der Medienbranchen noch mehr angeregt wurde. Mit dem Medien- und Kommunikationsmanagementstudium (Bachelor) möchte sie neue Wege bestreiten und später im Marketing arbeiten. Privat liest sie sehr viel und beschäftigt sich mit Literatur. Des Weiteren interessiert sie sich sehr für Spiele aller Art.