Auch in der Lebensmittelindustrie herrscht der Schönheitswahn!
Die Folge: Bauern müssen bis zu 30% ihrer Ernte entsorgen, da das Aussehen des Gemüses als „mangelhaft“ gilt. Auf das Jahr gesehen ist dies eine Lebensmittelverschwendung von 18 Mio. Tonnen in Deutschland – oder anders ausgedrückt: Dies entspricht 450.000 voll geladenen LKWs (Quelle: Querfeld)!
Doch Kaufland hat ein Herz für schief gewachsenes Gemüse und tut aktiv etwas dafür.
Nach Aldi Süd zieht die große Lebensmittelkette der Schwarz-Gruppe Kaufland nun nach und nimmt schief gewachsene Gemüse- und Obst-Sorten mit ins Sortiment auf.
„Das Auge isst mit!“ – Schräges Gemüse wird nicht angenommen.
Denn wie soll es auch anders sein: Die Ästhetik wird auch bei den Lebensmitteln groß geschrieben. Deswegen werden in Deutschland zig Tonnen Lebensmittel verschwendet, weil sie bestimmten Kriterien nicht genügen und somit den Weg in den Supermarkt nicht finden.
Doch hier setzt die große Lebensmittelkette Kaufland ein Ende und startet einen dreimonatigen Feldversuch: In über 240 Filialen ausgewählter Bundesländer – nämlich Baden-Württemberg, Bayern, Saarland, südliches Hessen und Rheinland-Pfalz – werden schief und schräg gewachsene Äpfel, Kartoffeln und Karotten zum Kauf angeboten. Wenn sich die Obst- und Gemüsearten der „besonderen Art“ bewähren, wird dieses Vorhaben auf ganz Deutschland ausgeweitet sowie mit weiterem Obst und Gemüse ergänzt.
Gibt man bei Google „schräges Gemüse“ ein, bekommt man viele Unternehmen, Start-Ups und Initiativen angezeigt, die etwas gegen den verschwenderischen Lebensmittel-Schönheitswahn tun. Zu Recht, wie ich finde!
Denn, was manche Menschen vergessen, ist: Nur weil die Mohrrübe nicht „hübsch anzuschauen“ ist oder gewisse „Schönheitsfehler“ hat, weist sie genauso viel Carotin, Vitamine und Nährstoffe auf wie eine außerordentlich attraktive Mohrrübe und schmeckt ganz nebenbei auch genauso lecker ? !
Textquelle: W&V, Janotta, A., abgerufen am 04.02.2019
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