Während beispielsweise Italien und Kuba für die Eröffnungsfeier der olympischen Spiele in Rio auf Emporio Armani oder Christian Louboutin als Ausstatter setzten, liefen die brasilianischen Athleten in sandfarbenen Hosen und blauen Blazern von C&A in das Maracana-Stadion. Doch warum hat Brasilien sich für C und A (C&A) entschieden und was waren die Gründe dafür, dass C und A (C&A) sich den Auftrag der Brasilianer sichern konnte? Zumal die Outfits nach Beendigung der Spiele auch nicht in den Läden zu finden sein werden.
Die grün-gelben-Sommerkleider, blauen Blazer und Strohhüte werden nach den olympischen Spielen zwar nicht in den Läden zu finden sein, da diese nur den Sportlern vorbehalten bleiben, aber brasilianische Kunden können ein Tuch im Stil der Olympia-Kollektion gewinnen, wenn sie bei ihrem Einkauf bei C&A mehr als 200 brasilianische Real (ca. 57 Euro) ausgeben. Warum aber nun ausgerechnet eine Massenmode-Kette wie C und A (C&A) den Zuschlag zur Ausstattung der Athleten gewinnen konnte wird nachfolgend erklärt.
40 Jahre C und A (C&A) und Brasilien. Krönung einer langwierigen Partnerschaft mit einer Kollektion für die Sportler
Bei der Vorstellung der Modelinie sagte Paolo Correa (Geschäftsführer von C&A Brasilien) folgendes:
„In unserem Jubiläumsjahr die Chance zu haben, unsere Leidenschaft für das Land Brasilien zu zeigen, ist etwas ganz Besonderes für uns“.
Durch dieses Zitat wird zum einen zwar deutlich, dass Cund A (C&A) Stolz auf die langwierige Partnerschaft ist und es als Ehre empfindet, die Athleten ausstatten zu dürfen. Ehre und Stolz sind bei dem Entschluss bei den olympischen Spielen als Ausstatter des Gastgeberlandes aufzutreten aber natürlich nicht die einzigen Treiber. Neben Mexiko, China und einigen weiteren Ländern hat C und A (C&A) auch Brasilien zum Wachstumsmarkt auserkoren. Laut eigenen Angaben ist das Unternehmen momentan in allen Regionen des Landes mit ca. 280 Läden vertreten und betitelt sich selbst als Marktführer des brasilianischen Mode-Einzelhandels. Nachvollziehbar, dass man dort die große Bühne nutzte, um weiter Aufmerksamkeit zu gewinnen und die Schienen für die Zukunft zu legen.
Zahlt sich das Olympia-Engagement von C und A (C&A) aus?
Dem Frankfurter Modeberater Andreas Rose zumindest kommen Zweifel auf, ob die Kette mit Sitz in Düsseldorf und Brüssel den gewünschten Effekt erzielen kann.
Laut Rose sind weniger die Outfits bei der Eröffnungs- und Schlussfeier maßgebend, als vielmehr die Wettkampf-Kleidung, mit der sportliche Erfolge erzielt werden. Diese Aufgabe übernimmt bei den Brasilianern jedoch nicht C und A (C&A), sondern der Sportartikel-Riese Nike.
Hat die Bekleidungskette C und A (C&A) folglich das Ziel verfehlt?
Laut einem Sprecher von C&A-Düsseldorf wird dieses spezielle Ereignis mit Sicherheit einen positiven Effekt auf die Menschen und die Marke haben, da noch nie eine brasilianische Mannschaft mit so einer ausdrucksstarken Uniform aufgetreten sei. Laut Rose dürfte die Mannschaft es im internationalen Vergleich jedoch schwer haben.
Auch andere Nationen erkennen die Vorteile einer Massenmode-Kette
Ebenso wie die Brasilianer setzt auch das schwedische Team auf Mode von der Stange. Jedoch werden die Schweden vom Konkurrent H&M ausgestattet. Im Gegensatz zu C und A (C&A) liefert H&M jedoch auch die Wettkampf-Kleidung für das Team. Dies könnte aber für die schwedischen Sportler zum Problem werden, da Leichtathleten andere Anforderungen als bspw. Schwimmer haben. Dass die Massenmode-Ketten die an das Label gestellten Anforderungen erfüllen, wünschen wir natürlich der Marke und den Sportlern. Inwieweit die Produktion der Kleidung von C und A (C&A), H&M und anderen Massenmode-Ketten aber fair und nachhaltig produziert wird, sei an dieser Stelle dahingestellt. Bei näherem Interesse zum Thema Fairness und Nachhaltigkeit klickt Hier.
Wie sieht´s bei Deutschland aus?
Bei Deutschland wurde für den richtigen Look während der Spiele Adidas und Sioux betraut. Dies wird wohl auch in Zukunft so bleiben, da der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erst vor kurzem den Vertrag mit Adidas bis 2024 verlängert hat.
„Die Marke Adidas ist fester Bestandteil der deutschen Olympiamannschaft“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
Sioux hingegen steigt nach 44 Jahren aus. Gründe seien die zunehmende Kommerzialisierung der Spiele und die wachsende Olympia-Ablehnung in Deutschland.
„Olympia hat sich inzwischen zu weit von den Wurzeln entfernt, die Sioux seinerzeit in den 1970´er-Jahren bewogen haben, als Sponsor und Förderer aufzutreten“, lies das Unternehmen jüngst verlauten.
Textquellen:
Seyerlein, C.; C&A tanzt Samba in Rio de JAneiro; Dienstag, 16.08.2016; Handelsblatt, Nr. 157
www.mopo.de; Troesser, J.; Wie fair sind die Schweden wirklich? ZDF-Doku deckt auf: So leiden Arbeiter für unsere H&M-Klamotten; Zugriff am 22.08.2016
Beitragsbild:
© pixabay.com; Fotograf: Cristian Ferronato