Jugendliche Mediennutzung: JIM-Studie 2015

Jugendliche Mediennutzung: JIM-Studie 2015

Schon im vergangenen Jahr haben wir euch die JIM-Studie 2014 hier im Blog vorgestellt. Nun ist es Zeit für die neuesten Erkenntnisse aus 2015.
Bei JIM handelt es sich um eine Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland, Herausgeber ist der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs).

Forschungsinteressen der JIM-Studie liegen unter anderem in folgenden Bereichen:

Medienausstattung, Medienbeschäftigung in der Freizeit, subjektive Wichtigkeit der Medien, Themeninteressen und Informationsverhalten, Computer und Internet, Online-Aktivitäten, Handynutzung oder auch beim Konfliktpotential der Mediennutzung.

Beleuchtet wird die Mediennutzung der Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren in Deutschland. Als Basisstudie wird hierbei das gesamte Medienspektrum von Radio, Fernsehen, Internet, digitalen Spielen, Smartphones und Büchern zumindest mit den wichtigsten Kennzahlen wie Häufigkeit und Dauer sowie inhaltlichen Aspekten abgebildet. Zur Wahrung der Kontinuität und Vergleichbarkeit der verschiedenen, jeweils auf einer neuen Stichprobe basierenden Erhebungen der Studienreihe, enthält die JIM-Studie einen konstanten Teil mit Basisfragen zu Medienbesitz und Freizeitverhalten sowie konkreten Nutzungsmustern der Jugendlichen bei den verschiedenen Medien.

Jugendliche nutzen Medien aus den unterschiedlichsten Gründen, am stärksten interessiert die Jugendlichen die Lösung persönlicher Probleme (87 %). Auch das aktuelle Weltgeschehen (83 %) ist wichtig für sie. Etwa drei von vier Jugendlichen ist es (sehr) wichtig, über Neues aus der Welt der Musik (78 %) und dem Themenfeld Ausbildung und Beruf (75 %) Bescheid zu wissen. Zwei Drittel der Jugendlichen wollen beim Thema Smartphone (65 %) auf dem Laufenden sein. Gut die Hälfte der Jugendlichen zeigt bei den Themen Bundespolitik (59 %), Sport auf bundesweiter oder internationaler Ebene (57 %), Lokalsport (54 %), Lokalpolitik (54 %) und Fernsehsendungen und -serien (53 %) Interesse.

Medienausstattung

Jugendliche wachsen heute in Haushalten mit einem sehr breit gefächerten Angebot an Mediengeräten auf.

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Bildquelle(n): © mpfs.de / JIM 2015

 

Während der Gerätebesitz von Kindern im Laufe der Grundschulzeit deutlich zunimmt, gibt es in der Altersgruppe der JIM-Studie kaum mehr merkliche Unterschiede zwischen den jüngsten und den ältesten Befragten. Einzig bei der Ausstattung mit Computern/Laptops (12-13 Jahre: 63 %, 18-19 Jahre: 93 %) und Fernsehgeräten (12-13 Jahre: 42 %, 18-19 Jahre: 69 %) zeigt sich noch eine deutliche Steigerung der Besitzrate.

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Bildquelle(n): © mpfs.de / JIM 2015

 

Medienbeschäftigung in der Freizeit

(Digitale) Medien zu nutzen ist im Alltag Jugendlicher selbstverständlich. Die heute Zwölf bis 19-Jährigen sind bereits mit einem enorm breiten Medienrepertoire aufgewachsen und
kennen kein Leben ohne Internet oder Handys. Eine zentrale Kenngröße der Mediennutzung ist nach wie vor die Untersuchung der Nutzungshäufigkeit, da sie einen Hinweis auf
die Alltagsrelevanz der jeweiligen Medien gibt.

Das Handy steht mit 89 % klar an erster Stelle, neun von zehn Jugendlichen nutzen ihr Mobiltelefon täglich. Auf Platz zwei folgt das Internet, dessen Dienste vier Fünftel täglich in Anspruch nehmen. Drei von fünf Befragten hören täglich MP3-Dateien und gut die Hälfte zählt zu den täglichen Radiohörern und Fernsehzuschauern. Damit zeigt sich welche Kanäle der Kunde von Morgen eindeutig für sich präferiert!

Subjektive Wichtigkeit der Medien

Neben der Betrachtung der Nutzungshäufigkeit ist die subjektive Wichtigkeit der Medien ein weiterer Indikator für deren Stellenwert im Alltag der Jugendlichen.

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Bildquelle(n): © mpfs.de / JIM 2015

 

Hier kommt vor allem dem Internet (90 %), dem Hören von Musik (87 %) und dem Handy (86 %) die größte Bedeutung für Jugendliche zu.

Online-Aktivitäten

Welche inhaltlichen Präferenzen Jugendliche im Netz verfolgen, lässt sich in einem ersten Schritt anhand der Nutzungsintensität verschiedener Genres beschreiben. So wurden die
Jugendlichen gebeten, einzuschätzen, wie hoch der Anteil ihrer Online-Nutzung ist, der auf die Bereiche Kommunikation (z. B. Communities, Chat, Mail), Spielen, Informationssuche
und Unterhaltung (z. B. Fotos, Musik, Bewegtbild) entfällt.

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Bildquelle(n): © mpfs.de / JIM 2015

 

Wichtigsten Online-Communities der Jugendlichen sind WhatsApp, Facebook, Instagram, Skype und YouTube. WhatsApp und Facebook als Marktführer im Bereich der Kommunikationsdienste stehen immer wieder in Zusammenhang mit mangelnden Sicherheitsstandards beim Datenschutz in der Kritik. Dabei geht es u. a. um die Verschlüsselung von Nachrichten, das Auslesen von Kontakten oder das Aufzeichnen von Telefonaten. Zahlreiche Initiativen und Aktionen – so auch das Webangebot „Handysektor“ der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) und des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest – wollen die Sensibilität der Jugendlichen für das Thema Datenschutz erhöhen und auch in der Schule wird der Schutz der Persönlichkeit zunehmend in den Unterricht integriert. Die Datensicherheit innerhalb der (wichtigsten) Community wird von den Jugendlichen ambivalent eingeschätzt. So fühlen sich 47 Prozent sehr sicher oder sicher, 52 Prozent fühlen sich weniger oder gar nicht sicher. Vor allem die jüngsten und unerfahrensten Nutzer vertrauen ihrer Community sehr viel häufiger als die Älteren.

Die komplette Studie findet ihr auf den Seiten des mpfs und könnt sie dort auch downloaden.

Kati Husemann

designer, networker, online- und social media enthusiast

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