Google beendet Microtargeting

Jeder kennt es: nach kurzer Google-Recherche zu aktuellen Smartphone-Modellen, bekommt man beim weiteren Surfen erstaunlich viel Werbung für Smartphones angezeigt, Grund dafür ist sogenanntes Microtargeting.

Grundsätzlich ist unter Targeting die gezielte Ansprache bestimmter Personengruppen zu verstehen. Hierbei orientieren sich Werbetreibende häufig an ihrer Hauptzielgruppe, typische Merkmale können hierbei Geschlecht, Alter oder Einkommen, aber auch zum Beispiel Interessen oder Bildungsstand sein. Während sich im Bereich Rundfunk und Printmedien die Zielgruppen nur recht grob zusammenfassen lassen, ist bei der Nutzung von Suchmaschinen, sozialen Medien oder anderen Online-Angeboten eine wesentlich differenziertere Analyse und Ansprache der Nutzer möglich.

Gerade Google und Facebook sind sehr bekannt dafür, Nutzerdaten in Massen zu sammeln und zu entsprechenden Profilen zu verwerten um damit Microtargeting, also die gezielte Ansprache von Einzelpersonen nach bestimmten Kriterien, betreiben zu können.

Google hat sich allerdings zu einem drastischen Wandel entschieden: das Unternehmen will zukünftig keine Werbung mehr über Microtargeting ausliefern. Auch soll das Nutzerverhalten auf anderen Webseiten nicht mehr durch Cookies oder andere Maßnahmen aufgezeichnet werden. Die einzelnen Nutzerprofile werden dadurch weniger aussagekräftig.

Google Microtargeting
Datenschutzbedenken Ade? Google verzichtet zukünftig auf 3rd Party Cookies und Microtargeting.

Statt Microtargeting will Google seinen Werbekunden zukünftig ein neues System namens „Federated Learning of Cohorts“ (kurz: FLoC) anbieten. Das System fasst Nutzer nach vorher definierten Kriterien zu Clustern zusammen, sodass Daten über die Einzelpersonen nur indirekt durch die Zugehörigkeit einer Gruppe vorliegen. Dieser Ansatz soll Datenschutzkonformer sein als Microtargeting, aber auf der anderen Seite den Werbetreibenden weiterhin ein recht genaues Targeting ermöglichen. Der Erfolg dieses Konzepts hängt maßgeblich von der Qualität der verwendeten Algorithmen ab. Es ist also davon auszugehen, dass hier nach Start des Systems noch optimiert wird.

Ob es sich hierbei wirklich um einen Fortschritt im Datenschutz handelt, oder die Daten letztlich nur anders organisiert sind, lässt sich erst nach ersten Erfahrungen mit dem System bewerten. Google will es bereits Mitte 2021 seinen Werbekunden zur Verfügung stellen.

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Quelle: https://t3n.de/news/paukenschlag-google-ads-1363548/?fbclid=IwAR12l48xyHF-3svD6O16r1juTHV8IzErUJMzQ8i5S4rX0k6JrfD_qsigGdg
Bildquelle: 15299, 377053, Pixabay

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Simon Crins

Simon ist ausgebildeter Mediengestalter und absolvierte bereits sein Bachelorstudium an der Mobile University. Währenddessen war er für die ProSiebenSat.1 Gruppe unter anderem als Projektleiter tätig. Seit Ende 2018 arbeitet Simon im Raum Wolfsburg als Test- und Entwicklungsingenieur und hat im September 2020 sein Masterstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement an der Mobile University begonnen.