Warum gibt es so viele Jugendliche, die sich anscheinend nicht über aktuelle Eregnisse informieren? Welche Rolle spielen Nachrichten im Alltag junger Menschen? Wie kann die Nachrichtenkompetenz von Jugendlichen gefördert werden? Das Hans-Bredow-Institut hat in zwei Teiluntersuchungen mit Hilfe von 8 qualitativen Gruppendiskussionen, sowie einer Repräsentativbefragung in den Sparten 14-17-Jährige und 18-24-Jährige diese Aspekte untersucht und in ihrer Studie aufgezeigt.
Vier Typen von Nachrichtennutzern
Die Ergebnisse der Studie kristallisieren 4 Nachrichtennutzertypen heraus. Es gibt journalistisch informationsorientierte Jugendliche, die vorrgangig diese Quellen zur Meinungsbildung nutzen. Der zweite Nachrichtennutzertyp ist eher gering informationsorientiert und nutzt keine jounalistischen Quellen. Im Gegensatz dazu sind die umfassend informationsorientierten Jugendlichen sehr interessiert an Nachrichten und nutzen sowohl journalistische Quellen, als auch nicht-jounalstische Quellen für ihre Meinungsbildung. Eine hohe Relevanz gesteht die letzte Gruppe den nicht-jounalistischen Quellen zu und besitzen ein mittleres Nachrichteninteresse. Den jungen Menschen fehlt oft der Bezug zum eigenen Leben.
Was ist für die Meinungsbildung entscheidend?
Es sind laut der Studie nicht mehr vorrangig die journalistischen Quellen, die für eine Meinungsbildung von Jugendlichen als relevant gelten, sondern mehr das soziale Umfeld. Freunde, Bekannte, Verwandte, sowie aber auch bevorzugte Influencer tragen mehr zur Meinungsbildung bei, als journalistische Quellen. Eine Ausnahme bilden die 18-24-Jährigen, die sich aus beiden Quellen ihre Meinung bilden. Aber die Hälfte der Jugendlichen hält es nicht einmal für wichtig sich Ereignisse, sowie Neuigkeiten zu informieren.
Die drei Autoren der Studie fordern mehr Alltagsrelevanz für Jugendliche von journalistischen Anbietern . Jounalismus muss wieder mehr beweisen, dass die gelieferten Informationen besser recherchiert, sowie fundierter sind als die Informationen von anderen Anbietern. Für junge Menschen sind verlässliche Informationen aus verschiedenen Perspektiven mehr Wert als meinungsstarke Akteure. Das Interessante daran ist, dass die jungen Menschen hierfür auch bereit wären etwas zu zahlen. Die Studie zeigt auch ein Informationsdefizit bei den Jugendlichen auf im Bezug auf die Arbeit des Journalisten, sowie die von anderen Informationsanbietern. Die schulische Medienbildung sei ausbaufähig, vor allem bei der Arbeitsweise des Journalismuses in der Demokratie, sowie die Vermittlung von Strukturen des Mediensystems.
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