WELTKLIMAKONFERENZ – Kein klares Ende für fossile Brennstoffe

Vom 30. November bis 12. Dezember 2023 trafen sich in Dubai Vertreter:innen aus rund 200 Ländern, um über Umwelt- und Klimaschutz zu beraten. Von manchen wird der Abschlussbericht der Weltklimakonferenz als historischer Erfolg bezeichnet, jedoch sind Klimaschutzexpert:innen und Umweltaktivist:innen nicht vollständig zufrieden mit dem Ergebnis.

Einer der wichtigsten Punkte in der Abschlusserklärung der COP28 ist die Abkehr von fossilen Brennstoffen und Umstieg auf erneuerbare Energien. Mehr als die Hälfte der anwesenden Staaten hatten einen konkreten Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl gefordert. Einige, darunter auch der Öl-Staat Saudi-Arabien, haben sich dagegen allerdings strikt gewehrt. Nachdem Deutschland und weitere Staaten die Nachschärfung des ersten Entwurfs durchgesetzt hatten, enthält das angenommene Abkommen nun ein Aufruf zum Übergang weg von fossilen Brennstoffen. Die Forderung nach einem weltweiten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, konnte nicht durchgesetzt werden.

Das große Ziel der 1,5 Grad

Obwohl dieser Beschluss als historisch bezeichnet wird, kritisieren Klimaschützer:innen diesen stark. Es gäbe zu viele Schlupflöcher und Möglichkeiten den tatsächlichen Ausstieg hinauszuzögern. Luisa Neubauer, von Fridays for Future, stuft das Abkommen in einem Instagram-Post als zu ungenau ein. Es gäbe keinen Plan wie, wann und von wem der Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl umgesetzt werden soll. Es gibt keine klaren Grenzen und feste Vereinbarungen, wann der Übergang zu erneuerbaren Energien stattfinden soll. Das ist für Aktivist:innen ein wichtiger Punkt gewesen, da bereits jetzt die Welt unter den Folgen des Klimawandels leidet. Der Konferenzpräsident Sultan Al Jaber spricht dennoch von einem „robusten Aktionsplan“, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten.

Weiter Beschlüsse der UN-Klimakonferenz

Die Staaten werden dazu aufgerufen bis zum Jahr 2030 die Verwendung erneuerbarer Energien zu verdreifachen. Des Weiteren werden Verfahren erwähnt, welche klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre entziehen sollen. Diese sind bisher jedoch umstritten. Ebenfalls wurde ein Hilfsfond für klimabedingte Schäden und Verluste eingerichtet. In Dubai kamen dafür knapp 800 Millionen US-Dollar zusammen. Dieser soll hauptsächlich armen und besonders vom Klimawandel gefährdeten Ländern zur Hilfe kommen.

Historisch ja, aber auch genug?

Es ist ein Kompromiss. Die gefällten Beschlüsse sind ein Schritt in die richtige Richtung und der Anfang vom Ende für Kohle, Gas und Öl. Wann dieses Ende jedoch kommen wird bleibt abzusehen. Die Einigung auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen weltweit, das ankurbeln der erneuerbaren Energien und der Entschädigungsfonds für Betroffene von Klimaschäden sind durchaus positiv zu bewerten. Experten zufolge werden diese allerdings nicht für die Erreichung des 1,5 Grad-Limits ausreichen. Jetzt müssen einzelne Staaten zeigen, wie wichtig ihnen Klimaschutz ist, und wirksame Maßnahmen ergreifen.

Quellen:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltklimakonferenz-ruft-zur-abkehr-von-fossilen-energien-auf-a-d55299de-6531-434a-9205-fb90232e7222
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/beschluesse-klimakonferenz-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/cop-weltklimakonferenz-abschlusstext-fossile-energien-100.html

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