girl in red – Wenn LGBTQ+ Musik wäre

Die norwegische Musikerin Marie Ulven (girl in red) hat am 30. April ihr Debütalbum veröffentlicht. if I could make it go quiet heißt es und handelt von Depressionen, Selbstfindung und Sexualität. Wie aber ist girl in red plötzlich so bekannt geworden und was haben TikTok und die LGBTQ+ Community damit zu tun?

girl in red, das Sprachrohr der Gen Z

Ihre ersten großen Hits „we fell in love in october“ und „i wanna be your girlfriend“ handeln von ihren Erfahrungen mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen, aber auch das Thema psychische Gesundheit findet immer wieder Einzug in ihre Songtexte.

„I’m running low on serotonin“ heißt es in ihrer neuen Single Serotonin, die sie gemeinsam mit Finneas O’Connell, dem Bruder und Co-Songwriter von Billie Eilish, geschrieben hat. Dabei kombiniert die junge Künstlerin bedeutungsvolle, trübe und negative Gedanken mit einem ruhigen Hip-Hop-Beat, einem Chorus mit Ohrwurm-Charakter und einem energiegeladenen Musikvideo – Ein Wechselbad der Gefühle also, aber das ist es auch, was die 22-Jährige damit aussagen will. Authentisch und offen berichtet sie in ihren Texten über Suizidgedanken, Depressionen, unkontrollierbare Gefühle und der Suche nach einem sicheren Dazwischen – alles was die Gen Z und sie als Teil davon so bewegt.

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girl in red – Neue Single Serotonin

Vom Schlafzimmer auf die großen Bühnen

Angefangen mit einzelnen Singles und EP’s in Bedroom-Pop- und Lo-Fi-Style ist girl in red auf Instagram und TikTok in kurzer Zeit unglaublich bekannt geworden. Das neue Album hat sich ein wenig weiter weg vom selfmade und home recording-Charakter der bisherigen Singles bewegt, den Charme von girl in red aber keinesfalls verloren. Dass aus ihren Werken einmal etwas so großes wird, hätte sich die jünge Künstlerin nie vorstellen können, so äußert sie sich in einem Interview mit The Postie.

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Marie Ulven alias girl in red live in Reykjavik November 2019

girl in red, das Sprachrohr von Gen Z

Marie Ulven schreibt Singles mit hohem Identifikationspotenzial, verfällt aber nicht in trübe, schwere oder gar monotone Klänge. Ihre Musik vereint aussagekräftige Texte mit einem leicht verträumten Pop-Sound, der sich charmant vom Mainstream wegbewegt. Und nicht nur auf TikTok gehen die Songs viral. „Do you listen to girl in red?“ ist in der jungen, queeren Szene mittlerweile eine gängige Phrase, um nach der sexuellen Orientierung zu fragen und so ist die junge Norwegerin zu einer Leitfigur des queeren Indie-Pops, aber auch der allgemeinen Popkultur geworden. Sie spricht nicht nur der LGBTQ+ Community aus der Seele, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auf die Themen, mit denen viele der Gen Z heute zu kämpfen haben.

Marie Ulven hat große Pläne. Nach Corona ist schon der nächste Gang ins Studio geplant, sodass die aufstrebende Künstlerin direkt wieder ans Werk gehen kann. Ihr Traum: der Madison Square Garden. Aber jetzt freue sie sich erst einmal darauf, ihre Freund:innen wiedersehen zu können, endlich wieder zu reisen und endlich wieder richtig zu leben.

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Quellen:
The Postie, ZEIT ONLINE, The Postie
Bilder: Simon Weisser on Unsplash

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Lina Pierdziwol

Lina hat ihre Begeisterung für die Welt der Medien und der Kommunikation während ihres dualen Bachelors entdeckt. Hier war sie zunächst im B2B-Eventmarketing tätig, fand aber während ihrer Bachelorarbeit schnell Gefallen an den Bereichen des Online Marketings. Nach ihrem Abschluss hat sie sich für den MuK-Master an der SRH entschieden und arbeitet seitdem parallel in einer Digitalagentur. Hier konzentriert sie sich vor allem auf Themen wie SEO und Content Management und befasst sich gerne in den gängigen Trends der digitalen Kommunikation.