Feindselige Äußerungen, verletzende Kommentare oder sogar Morddrohungen. Sie scheinen in den sozialen Medien zum Alltag zu gehören. Dem will die gemeinnützige Organisation HateAid entgegenwirken und positioniert sich als Expertin im Bereich digitaler Gewalt. Als Beratungs- und Anlaufstelle möchte sie Opfern dabei helfen, sich juristisch gegen Drohungen, Beleidigungen und Hetze im Netz zu wehren.
Das Motto von HateAid: Mit Recht gegen Hass
Seit 2017 arbeitet das mittlerweile 29 köpfige Team aus Berlin daran, das Internet zu einem besseren Ort zu machen. Besonders betroffen sind in der Regel die Kommentarspalten von Personen die sehr aktiv oder präsent in soziale Netzwerken, wie Youtube, Instagram oder Twitter vertreten sind. Der eigentliche Content des Videos oder Postings rückt dabei völlig in den Hintergrund und die Täter*innen werden nur selten zur Verantwortung gezogen.
Hier setzt die Initiative an. Das erklärte Ziel ist daher, nicht nur Einzelfällen in akuten Situationen zu helfen, sondern durch gezielte Aufklärung die Demokratie und Meinungsvielfalt nachhaltig zu stärken. Dies geschieht unter anderem, indem die Organisation Behörden, Ministerien und die Regierung als Sachverständige im Umgang mit digitaler Gewalt und den sozialen Medien berät. Ihre politischen Forderungen lauten zum Beispiel: „besserer Schutz der Betroffenen vor digitaler Gewalt„; „Anerkennung digitaler Gewalt als Gewalt“ sowie „ein Internet, in dem sich alle sicher fühlen„.
Gleichzeitig hilft HateAid Betroffenen gegen Täter*innen (zivil-)rechtlich vorzugehen und übernimmt sogar die Anwalts- und Gerichtskosten. Durch die erstrittenen Schadensersatzansprüche sowie Spenden können sie so – ganz nach dem Solidaritätsprinzip –zukünftige Prozesse erneut finanzieren. Mit ihrer Arbeit erhoffen sie sich, dass Betroffene gestärkt werden und sich zu Wort melden und potenzielle Täter*innen durch die aufgeführten Konsequenzen abgeschreckt werden, selbst Hass im Netz zu verbreiten.
Was kannst Du tun, um Hass im Netz zu reduzieren?
- Achte selbst auf einen fairen, konstruktiven Umgangston und überlege vor dem Kommentieren, ob Dein Post jemanden verletzen könnte.
- Vertrete deine eigene Meinung und sei kein/e Mitläufer/in. Like oder Teile also keine Hasskommentare. Wenn du noch etwas Übung benötigt um richtig zu argumentieren, lies doch den Artikel über die App Stand Up.
- Werde selbst aktiv und melde rechtswidrige Inhalte. Bei Instagram ist dies zum Beispiel ganz einfach möglich, über die drei Punkte in der rechten Ecke eines Postings oder über das Meldeformular von HateAid.
- Unterstütze Initiativen, die sich gegen Hass im Netz engagieren.
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Beitragsbild: Jana Kallbach (03/2021) verwendetes Bildmaterial
von Pixelkult auf Pixabay; Logo HateAid aus Presse-Downloads