Effektives Arbeiten: BRAC-Ansatz übertragen auf die Wachphasen

Der Blog berichtete dieses Jahr bereits, wie man durch kurze Schlafpausen seine Produktivität steigern kann. Nun besagt eine Theorie auf Grundlage des BRAC-Ansatzes (engl. Basic Rest Activity Cycle), dass Menschen sowohl in der Nacht als auch am Tag mehrere Phasen durchlaufen. Demzufolge sollen Pausen nach 90 Minuten am effektivsten sein, da der Mensch in der Nacht mehrere Leicht- und Tiefschlafphasen durchläuft und diese ebenfalls je 90 Minuten dauern. Der nachfolgende Artikel zeigt somit den BRAC-Ansatz auf und überträgt ihn auf die Wachphasen eines Menschen.

Wie kann der BRAC-Ansatz definiert werden?

In den BRAC-Phasen (Basic Rest Activity Cycles) verarbeitet das Gehirn des Menschen in der einen Phase sämtliche Informationen des am Tage erlebten und erholt sich sodann in der nächsten wieder. Diese Phasen wiederholen sich mehrmals in der Nacht, wodurch ein Mensch innerhalb seines Schlafes vier bis sieben Wiederholungen dieser Phasen durchläuft. Weicht man von der Anzahl ab, reduziert sich auch das Erholungsempfinden. Unter dem Namen „Schlafzyklus“ ist der Begriff der BRAC-Phasen geläufiger und gilt als optimales Konzept für die Regenerierung des Körpers (vgl. Weck, A., 2016). Nachfolgende Grafik zeigt den Schlafzyklus bzw. das BRAC-Muster in den verschiedenen Phasen in Abhängigkeit zur Zeit.

Schlafzyklus_BRAC_Modell

Quelle: Wikipedia.org. Schlafzyklus

Übertragung des BRAC-Ansatzes auf die Wachphasen

Professor Nathaniel Kleitmann (Forscher des BRAC-Modells) entdeckte nun, dass der Rhythmus des BRAC-Ansatzes ebenfalls auf die Wachphase übertragbar ist. Nach Kleitmann durchläuft der Körper ebenso wie in der Nacht auch am Tag mehrere Phasen. Diese setzen sich aus erhöhter und weniger erhöhter Konzentrationsfähigkeit zusammen und werden vom Körper auch so signalisiert. Die Menschen übergehen die Signale des Körpers jedoch durch Zufuhr von Koffein oder Zucker und halten sich dadurch mit unechten Stresshormonen wach.

Was lernen wir durch den BRAC-Ansatz?

Der schwedische Psychologie-Professor K. Anders Ericsson von der Florida State University, gilt als Experte auf dem Gebiet der Gedächtnisleistungsfähigkeit und hat erforscht, inwieweit das Arbeiten in 90-Minuten-Zyklen zu einer Produktivitätssteigerung führt.

Dazu untersuchte er das Trainingsverhalten von sog. „Elite Performers“ (Athleten, Musiker, Schachspieler und Schauspieler) und fand folgendes heraus:

Die Besten Elite Performers arbeiten in Zyklen von 90 Minuten!

Laut Ericsson müssen Menschen größere Erschöpfungsphasen vermeiden, um leistungsfähig zu bleiben. So wurde in der Studie festgestellt, dass die Elite Performer morgens beginnen und sich zwischen den einzelnen Trainings-Einheiten Pausen gönnen. Zudem arbeiten sie selten mehr als 4 ½ Stunden am Tag durch. Dadurch können sie eine erhöhte Leistungsfähigkeit über mehrere Wochen hinweg aufrecht erhalten und weisen somit eine maximale Leistungsfähigkeit auf.

Ein Beispiel, inwieweit diese Methode die Leistungsfähigkeit steigert, kann anhand des Autors Tony Schwartz veranschaulicht werden.

Er verwendete den BRAC-Ansatz während der Schreibphasen seiner letzten Bücher. Im Vergleich zu den Anfängen, saß er bis zur Fertigstellung eines Buches ein Jahr lang bis zu zehn Stunden täglich an seinem Werk. Nach Anwendung des BRAC-Ansatzes arbeitete er schließlich nicht mehr als 4 ½ Stunden täglich und konnte innerhalb von sechs Monaten sogar zwei Bücher fertigstellen. (vgl. Schwartz, 2013)

 

Quellen

t3n News. Weck, A.; Produktiver arbeiten: Warum du nach 90 Minuten eine Pause einlegen solltest. 06.12.16; Zugriff am 07.12.16

nytimes.com; Schwartz, T. 2013; Relax! You’ll Be More Productive.; Zugriff am 07.12.16

Grafik

© MuK-Blog. Eigene Darstellung in Anlehnung an wikipedia.org; Schlafzyklus; Letzte Änderung: 04.10.2016; Zugriff am 09.12.2016

Beitragsbild

© pixybay.com; Fotograf: Dieter Robbins; Zugriff am 07.12.2016

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