Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren verbringen täglich ca. 70 Minuten auf Instagram. Etwa 1/3 aller Jugendlichen kommen heutzutage in Kontakt mit Drogen. Im Erwachsenenalter haben 15, 2 Millionen Personen schon mindestens einmal Drogen konsumiert. Inzwischen ist es durch die sozialen Medien immer einfacher geworden, Drogen zu verkaufen. Der illegale Drogenhandel auf Instagram und Co steigt immer weiter an und die Verharmlosung des Konsums wächst durch Rapper, die vor allem Tlidin, Marihuana und Kokain in ihren Songtexten einbauen.
Wie funktioniert der illegale Drogenhandel auf Instagram?
Der illegale Drogenhandel auf Instagram erfolgt über die Hashtagsuche. Mit der Hashtagsuche können verschiedene Drogenarten gesucht werden. Anschließend werden einem passende Bilder und Accounts von Drogenhändlern angezeigt. So gelangt man innerhalb von wenigen Sekunden auf die entsprechenden Profile. Nun können die Verkäufer direkt kontaktiert werden. Je nach Wunsch und Risiko kann hierbei von Deutschen oder ausländischen Drogenhändlern bestellt werden.
Die Bezahlung erfolgt meistens über die Kryptowährung Bitcoin. Käufer können Bitcoins schnell und einfach beschaffen und anschließend über PayPal zahlen. Der Versand der Drogen findet dann meist per Kurier oder postalisch statt.
Doch wie kann es sein, dass solche Accounts nicht gelöscht werden? Ein Trick, den viele Händler hierbei nutzen, ist die Beschreibung „nothing for sale“ in der Infobox. Das alleinige Posten von Drogen ist nämlich nicht illegal.
Warum der Drogenhandel, nicht leicht zu stoppen ist
Nun stellt sich natürlich die berechtigte Frage, wieso die Polizei hierbei nicht handelt? Schließlich weiß jeder, dass die besagten Accounts einen illegalen Drogenhandel auf Instagram betreiben. Ganz einfach: In Deutschland sind Anbahnungsgeschäfte der Polizei verboten. Das heißt, die Polizei darf keine Drogen erwerben, um dadurch Drogenhändler zu überführen. Aber wie kann es sein, dass der Drogenhandel beim Versand nicht auffällt? Die Antwort hierauf heißt in Deutschland „Briefgeheimnis„. Somit darf niemand einfach so fremde Post öffnen. Aus diesem Grund können auch illegale Substanzen unbemerkt per Post verschickt werden.
Was tut Instagram dagegen?
Instagram nutzt verschiedene Mechaniken zur Hashtagsuche, um unerwünschte Profile zu entfernen. Jedoch werden zum illegalen Drogenhandel auf Instagram keine offensichtlichen Hashtags wie „Drogenhändler“ verwendet. Somit sind sie meist machtlos. Instagram investiert nach eigenen Aussagen in Sicherheitsexperten und Technologien, um den Drogenhandel zu stoppen. Jedoch führt Instagram leider einen Kampf gegen sich selbst. Durch den Algorithmus werden einem, nach einmaligem Suchen, immer mehr Profile und Beiträge von Drogenhändlern angezeigt. Somit geht der illegale Drogenhandel auf Instagram immer weiter.
Welche Strafen können folgen?
Schon bei Besitz von 1 Gramm Kokain, erwartet einen in Deutschland eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Als Dealer in größerem Maße kann man mit einer Strafe von mindestens fünf Jahren rechnen.
Quelle: https://www.sat1.de/tv/akte/video/20216-drogenboerse-instagram-clip