Zehn Jahre ist es bereits her, dass die Autorin und Regisseurin Tamara Jenkins mit einem Film in Sundance auf sich aufmerksam machte. Ihr damaliger Film „Savages“ erhielt sogar zwei Oskarnominierungen. Warum sich das Warten auf ihren neuen Film „Private Life“ auf jeden Fall gelohnt hat, erfahrt ihr hier!
Ein Künstlerpaar, mitte 40, in New York, das es nicht immer leicht hat alle Rechnungen zu bezahlen und den vergangenen, erfolgreicheren Tagen in der Theaterwelt nachtrauert, wünscht sich nichts mehr als endlich ein Kind zu bekommen.
Bisher hatten Rachel (Kathrin Hahn) und Richard (Paul Giamatti) auf natürliche Weise jedoch keinen Erfolg. Über IVF (Invitro Fertilisation) bis Adoption versuchen die zwei alles, um ihr Familienglück zu finden und erleben dabei immer wieder die bittersten Rückschläge. Es sieht nach einem Hoffnungslosen Kampf gegen die biologische Uhr aus und die Ehe der beiden scheint daran immer mehr zu zerbrechen. Auch wird die Frage aufgeworfen, ob man als Frau lieber keine Karriere machen, dafür lieber rechtzeitig Mutter werden sollte.
Wer hat also Schuld, wenn der Kinderwunsch außer Reichweite zu sein scheint? Neue Hoffnung bringt Stiefnichte Sadie (Cayli Carter), die – entgegen der Bitte ihrer Mutter – dem Ehepaar helfen möchte ein Kind zu bekommen.
Wie genau das funktionieren soll und ob sie damit endlich Erfolg haben, könnt ihr euch noch in diesem Jahr auf Netflix ansehen, denn der Home-Entertainment-Riese hat diesen Spielfilm produziert.
Dieses hochsensible Thema in „Private Life“, mit dem immer mehr Paare heutzutage konfrontiert sind, wird von Jenkins in einer Art und Weise behandelt, wie man es selten sieht.
Gespickt mit vielen Lachern und unweigerlich komischen Situationen wird das ernste und emotionale Thema für den Zuschauer nicht nur erträglich, sondern sehr unterhaltsam. Bei über zwei Stunden Länge nimmt sich die Regisseurin aber auch genug Zeit die ruhigen Momente, in denen man die Last der ganzen IVF-Prozeduren und dem Wunsch nach Kindern zu spüren bekommt, voll auszuspielen.
Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt, Kathryn Hahn und Paul Giamatti sind zum anfassen echt und von der Newcomerin Cayli Carter wird man in Zukunft bestimmt noch mehr hören. Die Bilder wirken natürlich aus dem Leben gegriffen und trotzdem ästhetisch. Der Film ist lang und hat doch keine Längen.
Ein genaues deutsches Startdatum für „Private Life“ gibt es leider noch nicht.
Über die Regisseurin:
Tamara Jenkins lebt mit ihrem Mann und Tochter in New York. Nach den Filmen „The Slums of Beverly Hills“(1998) und „Savages“(2007) ist „Private Life“(2017) erst ihr dritter Spielfilm. Für „Savages“ hat sie neben zwei Oscarnominierungen unter anderem Auszeichnungen für das beste Drehbuch von der „Los Angeles Film Critics Association“ und den „Film Independent Spirit Awards“ erhalten. Man darf hoffen, dass es nicht weitere 10 Jahre dauern wird, bis Tamara Jenkins uns ihr Talent als Autorin und Regisseurin ein weiteres mal unter Beweis stellt!
Textquellen:
https://www.sundance.org/projects/private-life#/
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