Greenwashing-Verbot in der EU

Das EU-Parlament hat diese Woche ein Gesetz verabschiedet, dass Unternehmen Greenwashing-Maßnahmen künftig erschweren und Verbraucher:innen schützen soll.

Doch was genau ist Greenwashing?

Die Umwelt und Natur sind den Menschen wichtig und die Notwendigkeit nachhaltiger Produkte wird immer größer, wenn man die Entwicklungen bezügliche des Klimawandels betrachtet. Das haben auch Unternehmen und deren Marketingteams bereits vor einiger Zeit erkannt. So entstand in den letzten Jahren die Vorgehensweise Produkte als „nachhaltig“ und „grün“ zu labeln. Ob sie letztendlich klimafreundlich sind, wie sie es versprechen, ist für manche Unternehmen gar nicht wirklich relevant.

Bei Greenwashing werden durch das Marketing und die Kommunikation explizite Desinformationen verbreitet, um dem Unternehmen oder dem Produkt ein Image ökologischer Verantwortung zu verpassen. Diese Desinformationen sind nicht immer unwahr, aber sie erzählen auch nicht den gesamten Hintergrund. So kann beispielsweise ein Produkt zwar nachhaltig sein, aber das Kerngeschäft der Firma ist es nicht. Greenwashing soll das verschleiern.

Eingesetzt werden Bilder, Symbole und die Farbgestaltung der Produkte. Neben Slogans, der Farbgebung und Bildern erfinden manche Unternehmen auch ganz eigene Stempel, die den Anschein von seriöser Nachhaltigkeit unterstützen sollen. Oft zu sehen bei Fleisch- und Wurstwaren. Auf der Packung prangt ein glücklich lächelndes Schwein auf einer grünen Wiese, jedoch hat das in den meisten Fällen mit der Realität nichts zu tun. Ein weiteres Beispiel ist, wenn ein T-Shirt aus Bio-Baumwolle genäht ist. Das klingt auf den ersten Blick gut, aber genau das lässt Kunden dann vielleicht vergessen, dass dieses T-Shirt dennoch unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert wurde.

Eine weitere Praktik ist die sogenannte „Werbung mit Selbstverständlichkeiten“ darunter fällt z.B. das Werben damit, dass Wasser Laktose-, Glutenfrei und vegan ist oder damit zu werben, einen bestimmten Inhaltsstoff nicht zu verwenden, obwohl dieser bereits seit Jahren gesetzlich verboten ist. Das sind nur einige Beispiele, des Greenwashing und wie Verbraucher:innen in die Irre geführt werden.

Nicht jede „grüne“ Marketingkampagne ist automatisch Greenwashing

Hinter einem nachhaltigen Produkt kann ein langfristiges Unternehmensziel und Strategie stecken. Oft können Unternehmen ihre Produktionsprozesse nicht von heute auf morgen auf eine nachhaltige Produktion umstellen. Den Anfang zu machen ist jedoch ein wichtiger und notwendiger Schritt für eine grünere Zukunft und so kann sich aus einem T-Shirt aus Bio-Baumwolle eine ganze Kollektion entwickeln und die Produktionsbedingungen nach und nach verbessert werden.

Was wurde entschieden?

Der Dschungel des Greenwashing-Marketings könnte sich jetzt allerdings schnell lichten. Das EU-Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, dass die Verwendung von Werbeaussagen wie „nachhaltig“, „klimaneutral“ und „umweltfreundlich“ verbietet, wenn diese nicht der Wahrheit entsprechen. Für Verbraucher:innen soll so ein besserer Schutz vor irreführenden und falschen Aussagen entstehen.

Konkrete Maßnahmen sind der Einsatz von einheitlichen Siegeln, welche die Nachhaltigkeit zertifizieren. Im Moment gibt es über 200 verschiedene Siegel und Zertifizierungen, welche alle unterschiedliche Bewertungskriterien aufweisen. Des Weiteren sollen die Garantieinformationen deutlicher sichtbar sein. Ebenso wird der Verkauf von Produkten erschwert, die nicht reparierbar sind oder vorzeitig altern. Dann dürfen Unternehmen dafür nicht mehr werben. Begriffe wie „klimaneutral“ und „klimapositiv“ werden in der Werbung verboten, wenn die Aussage darauf beruht, dass für die bei Produktion und Transport entstehenden Treibhausgase ein CO2-Ausgleich geleistet wird.

Viele Menschen möchten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, auch bei ihren Einkäufen. Doch wurden sie bisher bei vielerlei Produkten mit Greenwashing-Aussagen in die Irre geführt. Dass dies nun ein Ende findet, tut also nicht nur der Umwelt gut. Unternehmen

Quellen:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-greenwashing-werbung-100.html
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/angeblich-klimaneutrale-produkte-eu-verbot-geht-gegen-greenwashing-vor-19454941.html
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2024-01/greenwashing-verbot-eu-parlament-verbietet-irrefuehrende-werbung
https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/darum-ist-greenwashing-ein-problem/
https://www.umweltbundesamt.de/greenwashing-sustainable-finance#greenwashing-in-der-praxis

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