Digitales Event- Beispiel Tomorrowland

Seit Beginn der Corona-Pandemie finden Veranstaltungen hauptsächlich nur noch als digitales Event statt. Die Umsetzung der digitalen Events variiert jedoch. Am Beispiel von Tomorrowland „Around the World“ stellen wir uns heute die Frage, wie digitale Festivals funktionieren und ob so Emotionen übertragen werden können.

Die Digitalisierung schreitet seit der Corona-Kriese immer weiter voran. Unternehmen erkannten schnell, dass persönliche Meetings durch virtuelle Meetings ersetzbar sind und dass vieles, in der Arbeitswelt, auch ohne persönlichen Kontakt möglich ist.
Doch wie ist es, wenn keine Informationen geteilt werden müssen, sondern Emotionen? Wir gehen schließlich nicht auf Festivals, um nur Musik zu hören. Wir gehen auf Festivals, um zu tanzen, zu singen, zu lachen und den Moment mit Freunden zu teilen und zu genießen.

Tomorrowland „Around the World“ als digitales Event

Tomorrowland ist das größte Elekro-Festival weltweit. Das Festival findet dieses Jahr schon zum zweiten Mal als digitales Event statt. Designer und Techniker entwickelten hierfür eine eigene digitale Insel, namens Pāpiliōnem. Das Festival findet wie gewohnt mit den weltbesten Künstlern auf mehreren Bühnen statt. Besucher können die digitale Insel interaktiv erkunden. Tomorrowland berichtet von einmaligen Zahlen: 280 000 virtuelle Besucher sollen vor der Bühne tanzen können, das Festivalgelände hat 10 Mal mehr Polygone als moderne PC-Spiele und sechs 4k-Kameras sollen pro Bühne zur Verfügung stehen. Dementsprechend ist die Produktion mit viel Aufwand verbunden. Sie findet unter Beteiligung von 200 Mitarbeitern statt. Das digitale Event ist nicht nur für Privatbesucher erreichbar, sondern auch für Clubs, die durch B2B-Kooperationen das Event übertragen können. Dies natürlich nur, unter den aktuellen Corona-Auflagen. So interessant die Fakten auch scheinen, wird man jedoch eins feststellen. Sobald die Zuschauer auf der Bühne angekommen sind, so ist die Navigation nicht mehr möglich und man schaut ein fertiges Video als Stream an.

digitales Event


Digitales Festival als Home-Event

Doch kommt in den eigenen vier Wänden überhaupt Festivalstimmung auf? Schließlich fährt man in der Regel mit Freunden zu Festivals. Zu Coronazeiten sind private Zusammenkünfte nur eingeschränkt erlaubt. Auch die Interaktion mit anderen Festivalteilnehmer ist nur bedingt möglich. Vor der ersten Ausgabe des digitalen Events, wurde ein interaktives Live-Event hoch angepriesen. Doch bot das digitale Event 2020 nur wenig Möglichkeiten zur digitalen Interaktion. Lediglich ein Mini-Spiel und eine Grußkarte zum Versenden, wurden angeboten. Es ist noch nicht bekannt wie genau der Ablauf dieses Jahr sein wird.

Vor- und Nachteile von digitalen Events

Die großen Emotionen können durch digitale Festivals wohl nicht übertragen werden, jedoch gibt es auch Vorteile. Kein Besucher muss in langen Warteschlangen beim Einlass, den Duschkabinen oder an Getränkeständen stehen. Das digitale Event ist auch bei schlechtem Wetter, einfach zu besuchen und man muss sein Zelt nicht vor dem Wegwehen retten. Preislich ist das digitale Event ebenfalls günstiger, denn Tickets gibt es schon ab 20€. Was wir an „Around the World“ sehen können, ist die Kreativität der Designer und Techniker, die viel Liebe ins Detail stecken. So werden zum Beispiel 32.000 Bäume und Pflanzen auf Pāpiliōnem „gepflanzt“.und Bühnen erreichen die Größe des Kölner Doms. Vielleicht können die Verantwortlichen so neue Ideen für die Festivals der Zukunft übernehmen.

Quellen: Funktionieren Festivals als digitales Event? | Production Partner (production-partner.de), Welcome – Digital – Tomorrowland