Filmtipp – The Great Hack

The Great Hack ist ein Dokumentarfilm, der auf Netflix derzeit Wellen schlägt. Die Filmemacher Karim Amer and Jehane Noujaim haben sich mit einem Thema befasst, vor dem sich keiner von uns im digitalen Zeitalter schützen kann: Dem Handel mit unseren Daten.

Cambridge Analytica – seit März 2018 ist dieser Name wohl den meisten Menschen auf der Welt ein Begriff, als bekannt wurde, dass das Unternehmen sich privater Facebook Nutzerdaten bediente und mit diesem Wissen unter anderem Trump zur Präsidentschaft verhalf oder auch den Brexit-Entschluss förderte. Denn besonders unentschlossene Wähler können durch die Analyse ihrer persönlichen Daten identifiziert, direkt ins Visier genommen und durch perfekt angepassten Content manipuliert werden. Sind persönliche Daten also inzwischen das wertvollste Gut, wenn es um das Streben nach Macht auf der Welt geht?

The Great Hack folgt der Journalistin Carole Cadwallandr, die die Geschichte zusammen mit David Carroll, der Cambridge Analytica verklagt hat, ans Tageslicht brachte. Eine sehr interessante und entscheidende Figur spielt außerdem Brittany Kaiser, die während der Trump- sowie britischen Leave-Kampagne für die Firma arbeitete. „Daten sind inzwischen mehr wert, als Öl“, behauptet sie. Wirklich messen kann man das wahrscheinlich nicht, dennoch ist es eine gruselige Aussage, die wir beim online surfen alle nur allzu gerne wieder schnell versuchen zu vergessen.

Schlagzeilen machte die Doku außerdem, nachdem der Milliardär und Brexit-Sponsor Aaron Banks drohte Netflix für die Veröffentlichung des Films zu verklagen.

Zwar muss man feststellen, dass The Great Hack ihrem Zuschauer weder viele neue Informationen, noch eine Lösung liefert, allerdings führt der Film vor Augen, wie unvorsichtig wir immer noch mit unseren eigenen Daten im Netz umgehen und liefert einen spannenden und anschaulichen Erzählstrang, der deutlich macht, wie andere Menschen von solchen Daten profitieren, besonders wenn sie das nötige Kleingeld dafür haben.

Meine Empfehlung ist deshalb: Ansehen, informieren und sich zumindest noch einmal bewusster werden über die Bestimmungen, denen wir oft so leichtfertig im Netz zustimmen. Denn wer denkt er sei selbst nicht manipulierbar, der hat schon verloren.

Bildquelle Beitragsbild: https://www.imdb.com/title/tt9358204/mediaviewer/rm3549731841
Textquellen: https://www.newser.com/story/278089/netflix-gets-lawsuit-threat-over-documentary.html
https://www.imdb.com/title/tt9358204/

Emely Hardt

Emely Alexandra Hardt entschied sich, dank eines Vollstipendiums, während ihrer Arbeit als Tänzerin und Choreografin, für ein Fernstudium an der Srh Riedlingen. Sie war bereits an internationalen Filmproduktionen, unter anderem mit Oscar Preisträgerin Brie Larson und Donald Sutherland, beteiligt und gründete im Mai 2017 ihre eigene Produktionsfirma "Smart Hardt". Zusätzlich ist sie seit April 2017 in der In-House Produktion der Constantin Film München tätig.